Eine Frage, M73, die du mir gern auch als pN beantworten kannst: Ich kenne das Theater Strb. u. Englischer Garten...
Aber mit der Eisenbahn querte ich doch auch i'wo und -wie die Isar an grünen Wiesen! Komisch, lebt man doch auch mit.
Zuerst mal: Ich habe absichtlich die Antwort in dieses Thema verpflanzt, da sie hier besser hinpaßt.
Zur Sache:
Der Englisch Garten in München:
Der EG besteht mit seinen Vorläufern seit etwa 1798 und erstreckt sich von der Innenstadt bis hinaus zum Föhringer Ring (genau genommen ist hier schon die Hirschau), wo er fast ansatzlos in die nördlichen Münchner Isarauen übergeht. Da der EG zu den Königsgütern gezählt wird, unterliegt die Liegenschaftsverwaltung der Bay. Schlösser- und Seenverwaltung, die wiederum (indirekt) dem Bay. Innenministerium untersteht. Der EG hat den Status eines Landschaftsdenkmals und ist ein eingetragenes Landschaftsschutzgebiet.
Der Verkehr:
Durch den EG verlaufen zwei Verkehrsadern. Einmal der Isarring, der auch für den gesamten Straßenverkehr freigegeben ist. Die Verbindung von der Thiemestraße über den Chinesischen Turm zur Tivolistraße ist seit Jahrzehnten für den Kraftverkehr gesperrt – lediglich Taxi und Linienbusse dürfen hier fahren. Auf dieser Trasse soll auch mal die Tram fahren. Die Oberleitungsmasten stellen nach Ansicht der Reg. v. Obb und BayVGH eine erhebliche Beeinträchtigung des Parkcharakters dar. Offenbar ist den zwei Behörden total entgangen, daß die Trasse bereist mit Oberleitung für die Straßenbeleuchtung ausgestattet ist, die praktisch von der Parkvegetation "verschluckt" wird.
Die Eisenbahnbrücken:
Neben dem Föhringer Ring verläuft seit etwa 1909 der Güternordring. Die Trasse ist zwar über die Jahrzehnte immer wieder angepaßt worden. Jedoch die Isarquerung war schon immer in etwa an derselben Stelle (Brückenneubau 10 Meter daneben).
Die Trasse verläuft bei der Isarquerung auf dem Gemeindegebiet von Unterföhring.
Die andere Isarquerung, der Münchner Südring, verläuft nahe der Lagerhausstraße und Teutoburger Straße. Die Flußquerung entstand etwa 1871 liegt heute auf Städtischen Grund.
Eine weitere Bahnquerung über die Isar besteht seit 1857 bei Großhesselohe.
Auch hier hält eine Anrainerkommune die Zuständigkeit.
Umstände:
Augrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten, der eigenwilligen Auslegungen und den Begleitumständen hält sich hartnäckig das Gerücht, daß die Ablehnung der Gartentram eine rein Politische Entscheidung darstellt.
Bemerkenswert ist auch, daß sich der Streit seit etwa 100 Jahren hinzieht. Auch Interessant ist, daß entlang des Hofgartens auf Königlichen Wunsch die Elektrische Tram bereist zw. 1900 und 1906 ohne Oberleitung verkehrte – damals wurden in diesem Abschnitt Akkulokomotiven vor die Straßenbahnfahrzeuge gespannt.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)