Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Das Forum für alle anderen Verkehrssysteme wie Bus, Regionalbahn, U-Bahn, Eisenbahn ...
Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von koneggS »

Theoretisch geht es, aber es ist nicht erlaubt. Bei den DoStos würde die Klimaanlage die Abgase ansaugen, bei den x-Wagen ist mir der Grund nicht bekannt, jedenfalls dürfen die nicht mit Diesel bespannt werden.
War mir bei den x-Wagen nicht bekannt. Bei Dosto betrifft das nur bestimmte Bauserien aus den 90ern. Inzwischen dürfen wieder alle DoStos mit Diesel verkehren. Die RE160-Wagen verkehrten z.B. mal planmäßig Zittau-Görlitz-Cottbus-Berlin-Hagenow, zwischen Cottbus und Zittau erst mit 219, später mit 218 bespannt. Außerdem absolvierten die meisten Görlitzer DoStosteuerwagen ihre Abnahmefahrt im Oberlausitzer Raum mit 219 oder 234 (Bis etwa Baujahr 2005).

Zitat:
Leider ist das schon vorbei, weil die Bundesbahnlokführer- und Werkstattmitarbeiter mit der russischen Technik nicht so richtig klarkamen.


Wo genau lag das Problem?

Benutzeravatar
M73
Beiträge: 1301
Registriert: 17.09.2008 11:01
Wohnort: München

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von M73 »

Wo genau lag das Problem?
Als "gebürtiger Wessi" behaupte ich mal am wollen. Die 232 konnte im Münchner Bereich erst Fuß fassen, als genug Lokführer und Mechaniker aus den neuen Bundesländern sich in die Metropole an der Isar "verirrten" und wegen der schönen Landschaft blieben. :wink:
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Na wo genau war denn nun das Problem mit den 232 im Westen? Mangelte es an Ersatzteilen oder unterscheidet sich die 232 so grundlegend von den West-Dieselloks?

Was die DoStos angeht:

Wie wurde das Problem gelöst? Wurden die Ansaugstutzen verlagert?

Das mit den x-Wagen scheint auch mit der Lüftung zusammenzuhängen. Die Heizung wird nämlich durch Frischluft von außen versorgt.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von koneggS »

Ja, an der Klimaanlage wurde was rumgedocktert. Die Lüfter liegen auch auf dem Dach, während sie früher noch an der Seite waren. Aber die Posistion ansich dürfte nicht das Problem sien, sondern eher die Filter.
Mangelte es an Ersatzteilen oder unterscheidet sich die 232 so grundlegend von den West-Dieselloks?
Eher letzteres. Da gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Der Antrieb ist komplett anders (Westloks dieselhydraulisch, Ludmilla dieselelektrisch), vom fahren wohl auch eine komplett andere Welt, teilweise wohl auch etwas eigenwillig.

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Die 232 konnte im Münchner Bereich erst Fuß fassen, als genug Lokführer und Mechaniker aus den neuen Bundesländern sich in die Metropole an der Isar "verirrten" und wegen der schönen Landschaft blieben.
Das dürfte auch eine Rolle spielen, denn ich kenne einige Triebfahrzeugführer aus dem Münchener Bereich, die man einfach nur an die Wand klatschen kann. Da kann ich mir auch vorstellen, daß sie nicht bereit waren, sich auf die "Ossi-Technik" einzulassen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von koneggS »

Das dürfte auch eine Rolle spielen, denn ich kenne einige Triebfahrzeugführer aus dem Münchener Bereich, die man einfach nur an die Wand klatschen kann. Da kann ich mir auch vorstellen, daß sie nicht bereit waren, sich auf die "Ossi-Technik" einzulassen.
Das mit der Abneigung genenüber der Technik von "drüben" ist aber überall so. Im Osten konnten 213 und 218 nie wirklich Fuß fassen und auch bei Railion sind die 139 und 140 bei ostdeutschen Lokführern wohl äußerst unbeliebt, dafür ist die 143 bei einigen westdeutschen Lokführern nicht besonders beliebt (Wobei das sich im Verhältnis zur Fahrzeuganzahl noch in Grenzen hält). Beruht also alles auf Gegenseitigkeit.

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Vermutlich wird man im Westen einfach mit der Mentalität rangegangen sein: Das ist von drüben, das taugt eh nichts. Dabei stimmt das natürlich nicht.
Die 143 dürfte ja (wir hatten uns darüber schon mal vor Ewigkeiten unterhalten) wegen ihrer starken Beschleunigung im S-Bahn-Verkehr mit X-Wagen recht gefragt sein, und was ich so gehört habe, hat sie auch bei den West-Lokführern einen meistens recht guten Stand.
Zur 232 fällt mir im Westen kein Äquivalent ein, da größere Dieselloks dort wohl nicht gebaut wurden. Für schwere Güterzüge dürfte man dort wegen des hohen Elektrifizierungsgrades eher auf die 150/151 zurückgegriffen haben, für den Rest reichten dann scheinbar Mehrfachtraktionen aus schwächeren Dieselloks oder aufgeteilte Züge, wie M73 schon aufgeführt hat.

Den Sinn einer Umsetzung von 213 und 218 in den Osten sehe ich ohnehin nicht - dort gab es auch entsprechende Lokomotiven, teils sogar überlegen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
Beiträge: 937
Registriert: 06.10.2006 00:36

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Manitou »

Das die "alten Gurken" der BR 139/140 im Osten nicht beliebt waren, ist kein Wunder. Erst hat man die "Holzroller" verschrottet und dann die BR 143 z.T. in den Westen verschoben.
Und nun kommen die ältesten Rostlauben aus dem Westen, da muß man doch sauer werden.
Wozu hat man die BR 218/213 aus dem Westen geholt? Es war doch sinnlos, die BR 201-204, 219, 228 und 229 auszumustern.

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Ja. Und über einige der guten DDR-Dieselloks freuen sich nun diverse Privatbahnen. Damit hat sich die DB eine gewisse Konkurrenz aufgebaut. Geschieht ihnen ganz recht!

Gab es überhaupt sinnvolle Anschaffungen im Eisenbahnbereich aus dem Westen? Mir fallen da maximal die Ürdinger Schienenbusse ein, die an einige Nebenbahnen gingen, allerdings hätte man da auch die ausgemusterten Ferkeltaxen verwenden können statt sie nach Rumänien zu verticken.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
fahrmidda13
Beiträge: 1018
Registriert: 08.12.2006 01:57
Wohnort: Dresden

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von fahrmidda13 »

Zur Entspannung nebenbei noch ein kleiner Nachschlag an Bildern von letzter Woche. Auch bei einigen dieser Bilder hat koneggS einen scharfen Blick für feine Motive bewiesen und im richtigen Moment den Finger auf dem Auslöser :D .

Bild
Waum umgesetzt wurde, dürfte nunmehr geklärt sein. Hier trennt sich die Lok von ihrem Anhang...

Bild
... und nimmt ihn am anderen Ende wieder auf. Die Scheiben in der Tür zeigen deutliche Spuren des Dieseleinsatzes.

Bild
Neben der Ludmilla erfreute auch die im weiten Verlauf malerische Strecke mit beachtlichen städtebaulichen Kontrasten. Nachfolgend zwei Blicke auf Suhl.
Bild
Bild
koneggS hat geschrieben:Die 232 hat schon ordentlich Power, hat man auch im Personenzug gemerkt. Bei geringer Zuglast steigt dann eben die Beschleunigung, und die ist für eine Diesellok schon enorm.
Stimmt, kann man deutlich sehen :wink: :
Bild

Noch einmal kurz angehalten.
Bild
koneggS hat geschrieben:Auch die Zahnspangenfraktion hat mir die Fahrt kurzweiliger gestaltet ;-)
Och ja, ohne den (Mitte) wärs wirklich nur halb so lustig gewesen.
Bild

Achso, und...
Sithis hat geschrieben:Na ja, schön wenn es sich für euch gelohnt hat, allerdings hätte ich sowas nicht gemacht - im Traum nicht :lol: .
Sicherlich nicht jedermanns Sache, durch einen schon arg heruntergekommenen Silberling die Dieselwolke durchziehen zu lassen. Für mich hat es sich tatsächlich gelohnt - die Erholsamkeit dieses Tages wirkt bisher schon eine Woche nach :D

Was den Ludmilla-Einsatz in Bayern angeht, ist mir im Frühjahr eine offenkundlich in Bayern beheimatete Ludmilla vor dem Darmstädter Hauptbahnhof aufgefallen:
Bild
(Leider nur ein Schnappschuß auf Noname-Film von dm.)
Was sie da gemacht hat und wo sie herkommt, weiß ich allerdings nicht, bin aber zuversichtlich, daß mir die Frage beantwortet werden kann :wink: .
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

Benutzeravatar
M73
Beiträge: 1301
Registriert: 17.09.2008 11:01
Wohnort: München

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von M73 »

Zur 232 fällt mir im Westen kein Äquivalent ein, da größere Dieselloks dort wohl nicht gebaut wurden.
Was Serienbauten betrifft, hast du sicher recht. Jedoch gab es bei der Bundesbahn mal etwas Ähnliches und das mit der Bezeichnung 232. Gemeint ist die V320, die heute in Kanariengelb zu einer bekannten Gleisbaufirma gehört. Die eine Maschine, die je gebaut wurde, hat sich damals im Bundesbahneinsatz bestens bewärt. Jedoch war die V320 von der 218 in einigen entscheidenden "Kleinigkeiten" so unterschiedlich, daß die Beschaffung in größeren Mengen an der dann nötigen Ersatzteilvorhaltung gescheitert ist. So viele Schwerst-Güterzüge gab es damals bei der Bundesbahn nicht, daß sich eine Serienbeschaffung gelohnt hätte.
Da die Bundesbahn-Dieselloks alle (auch baureihenübergreifend) traktionsfähig waren, konnte mit den vorhandenen Serienfahrzeugen beinahe jede Last befördert werden. Bei besonderen Gelegenheiten sind durchaus auch mal 4-Fach-Traktionen mit 216 od. 218 gefahren worden, auch wenn dann auf den Maschinen 1 und 3 ein Lokführer sitzen mußte.
Und wenn es ganz grob kam, wurde auch noch in Traktion zusätzlich nachgeschoben.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von koneggS »

Was sie da gemacht hat und wo sie herkommt, weiß ich allerdings nicht, bin aber zuversichtlich, daß mir die Frage beantwortet werden kann :wink: .
Es handelt sich um 232 105 der Nordbayrischen Eisenbahn ("nbe-rail"). Ursprünglich handelt es sich um 231 015, bei ADtranz zu "W232.05" modernisiert und schließlich in Aschaffenburg bei der NBE gelandet.

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Sicherlich nicht jedermanns Sache, durch einen schon arg heruntergekommenen Silberling die Dieselwolke durchziehen zu lassen. Für mich hat es sich tatsächlich gelohnt - die Erholsamkeit dieses Tages wirkt bisher schon eine Woche nach :D
Du hast ne seltsame Ansicht von Erholung ;-) . Ich hätte ja vielleicht mitgemacht, wenn man vorher Bescheid gesagt hätte und ich noch in Erfurt residieren würde. Na ja, was solls. Hauptsache, Ihr habt euern Spaß gehabt.

Diesel oder heruntergekommene Fahrzeuge stören mich zumindest in gewissen Grenzen weniger - allerdings ist mein Interesse an der "großen" Bahn mit ihrer verkehrsroten Monokultur dann doch nicht so ausgeprägt, erst recht nicht bei diesem Wetter.
Neben der Ludmilla erfreute auch die im weiten Verlauf malerische Strecke mit beachtlichen städtebaulichen Kontrasten. Nachfolgend zwei Blicke auf Suhl.
Da sind doch noch genügend alte Häuser zu sehen. Suhl ist nun mal dann doch in Teilen von sozialistischen Plattenbauten geprägt, allerdings weiß ich dann wenigstens, daß ich wieder im Osten bin :mrgreen: .
Zuletzt geändert von Sithis am 20.12.2009 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von koneggS »

Ich hätte ja vielleicht mitgemacht, wenn man vorher bescheid gesagt hätte und ich noch in Erfurt residieren würde. Na ja, was solls. Hauptsache, Ihr habt euern Spaß gehabt.
Nana, zumindest Bescheid wurde dir gesagt ;-)

Seit Fahrplanwechsel sind die Einsätze nach Schweinfurt Geschichte, jetzt pendelt die Ludmilla zwischen Erfurt und Altenburg.

RE 3623 UE ab 09:48 | LA an 11:40
RE 3630 LA ab 12:14 | UE an 14:08
RE 3629 UE ab 15:48 | LA an 19:40
RE 3636 LA ab 18:14 | UE an 20:08

UE...Erfurt Hauptbahnhof
LA...Altenburg

Also wir können das gerne mal wiederholen, vor allem wenn das Angebot nach Weihnachten erhalten bleiben sollte, was bis jetzt allerdings noch nirgendwo steht.

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Mit der Ludmilla in den Westen (5 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Nana, zumindest Bescheid wurde dir gesagt ;-)
So? Kann mich nicht mehr erinnern, vermutlich vergessen, weil es nicht so in mein Interessenfeld gefallen ist ;-) .

Soll ja auch kein Vorwurf sein, vielleicht habe ich mich ja etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich schrieb ja auch, daß ich auch bei Kenntnis der Sachlage vielleicht mitgekommen wäre, wenn die Bedingungen erfüllt gewesen wären, daß ich noch in Erfurt residiere und es quasi nur die zehnminütige Fahrt zum Hauptbahnhof gewesen wäre, die zwischen mir und der Ludmilla liegt. Von der Lage her ist der Erfurter HBF für solche Ausflüge ganz gut, da es dort ja auch genügend Möglichkeiten zur Erfüllung des leiblichen Wohls und einen netten Tabakladen gibt :D .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Antworten