Gleisbrüche in München

[M73]

Wie ich gerade mitbekommen habe, hat München derzeit mit einer größeren Zahl von Gleisbrüchen im Bereich Stachus zu kämpfen. Betroffen sind der 19er und 27er.
Um die Brüche schnell und sauber zu schweißen wurden kurzerhand die Linien Umgeleitet bzw. Unterbrochen. Es soll sich um 12 Brüche handeln. Der Verkehr soll nach Möglichkeit ab morgen Mittag wieder Fahrplanmäßig abgewickelt werden.

Ich kann mich erinnern, daß kurz nach der Sanierung der Gleise im Bereich der Linie 20/21 es an den Weichen im gesamten Sanierungsbereich zu erhöhter Rißbildung und einzelnen Brüchen kam.

Gibt es da bei der MVG ein Qualitätsproblem im Gleisbereich?

http://www.mvg-mobil.de/presse/presse_2 ... eldung.pdf

[M73]

Neues von den Gleisbrüchen – offenbar ist hier die Gesamtproblematik "Stachus-Bauwerk" so groß, daß keiner ein Risiko eingehen will.
Es wird von der sonst üblichen Vorgehensweise, Gleisbrüche einfach unter Betrieb zu Schweißen, abgewichen.
Schlummert da noch was im Münchner Untergrund?

Auf jeden Fall werden die Behinderungen doch noch einige Tage weiter bestehen.

http://www.tz-online.de/nachrichten/mue ... 78878.html

[Sithis]

Vielleicht ist ja die U-Bahn schuld? Oder es hängt mit dem Variobahn-Einsatz zusammen .

[M73]

In München kommt es zu etwa einem halben Dutzend Gleisbrüche im Jahr – in der Regel werden diese ohne großes Theater unter Betrieb (reduzierte Geschwindigkeit) geschweißt und gut.
Dieses Mal haben die Verantwortlichen offensichtlich die Hosen voll. Ist schon auffällig.

Wie wird eigentlich in anderen Städten mit Gleisbrüchen umgegangen?

[Sithis]

Wie wird eigentlich in anderen Städten mit Gleisbrüchen umgegangen?

In russischen Betrieben oder Kalkutta z.B. gar nicht .

[Manitou]

Ein Schienenbruch, der keinen Ausbruch des Schienenkopfes aufweist, wäre entweder als befahrbar (mit reduzierter Geschwindigkeit) einzustufen (wenn in Beton/Asphalt eingegossen) bzw. mit Notlaschenverband (als geschraubter Stoß, ggf, bis Löcher gebohrt sind, mittels Zwingen) behelfsmäßig befahrbar zu machen. Nur an besonders gefährdeten Stellen (Brücken, Tunnel usw.) wäre ein solcher Bruch nach der Oberbauvorschrift der DR als unbefahrbar einzustufen. Die Vorschriften gem. BOStrab können da eigentlich nicht strenger sein.

[M73]

Selbst bei Vollbahnen läßt man also den Verkehr bei Schienenbrüchen, wenn auch eingeschränkt, weiter rollen.

Am Stachus scheinen die Entscheidungsträger noch etwas Weitergehendes zu befürchten, sonst würde die Tram, wie sonst auch, langsam über die Bruchstellen holpern und der Gleisbautrupp würde die Stellen schnellstmöglich Schweißen.

Im Sommer sind schließlich Gleisbrüche oft schon 3 Stunden nach deren Meldung wieder Geschichte. Häufig wird nicht mal die betriebsarme Phase in der Nacht abgewartet.

Bis auf einige hoch belastete Abschnitte im Münchner Tramnetz, hat man ja 10 Minuten Zeit zum Arbeiten, bis die Nächste kommt.

[M73]

Und wieder mal Billigmurks:
http://www.mvg-mobil.de/presse/presse_2 ... eldung.pdf

[Tatra-Fan]

Soviele Gleisbrüche? In Leipzig und Dresden gibts nicht einen nennenswerten!

[Sithis]

Na sowas aber auch. Da würde Walter Ulbricht sich ja freuen, wenn er noch leben würde .

[M73]

So der 27er fährt wieder (fast) Planmäßig.
Nur der 19er muß Umleitung über die Bayerstr. fahren:

http://www.mvg-mobil.de/betriebsaenderu ... 19_n19.htm

[M73]

Und der nächste Gleisbruch:

Heute gab es wieder einen Gleisbruch, diesmal auf dem viel befahrenen Abschnitt der Linien 17,18 und 27 nahe der Müllerstrasse.
Dieses Mal wurde keine große Sache draus gemacht und ein Teil des beschädigten Gleises herausgenommen und durch ein Paßstück ersetzt. Da die Temperaturen eine vernünftige Schweißnaht nicht zuließen, wurde das Schienenstück verlascht und wird bei geeigneter Witterung verschweißt.
Der Betrieb wurde für den Zeitraum der Arbeiten auf diesem Abschnitt unterbrochen und ist nun mit der nötigen Geschwindigkeitsreduzierung wieder aufgenommen.

http://www.mvg-mobil.de/presse/presse_2 ... eldung.pdf

[Sithis]

Wurde da vielleicht minderwertiger Stahl verwendet?

[M73]

Hier könnte es einfach um "Teamwork" zwischen Frost und Abnutzung handeln. An der Stelle ist die letzte Sanierung schon etwas her und alle 3-4 Minuten kommt ein Zug – hier fahren schließlich 3 Linien.

[Sithis]

Das spricht aber dennoch für schlechtes Material. Es gibt genügend Betriebe, wo alle paar Minuten eine Bahn kommt - sagen wir mal z.B. am Alex in Berlin, da bricht auch nichts.
Schienen müssen auch einen hochfrequentierten Verkehr aushalten.