Was wäre, wenn...?

Diskussionen über die LOWA-, Gotha- und Reko-Fahrzeuge
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Sithis
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Was wäre, wenn...?

Beitrag von Sithis »

...der RGW die Straßenbahnen nicht CKD zugeteilt hätte, sondern der DDR?
Bekanntermaßen endete damals ja die Produktion der Gotha-Wagen, da die Wahl auf CKD-Prag fiel.

Nun würde mich sehr interessieren, wenn es damals zu Gunsten der DDR ausefallen wäre, was dann für Fahrzeuge auf unseren Straßen rollen würden.

So sehr ich die Tatras schätze, vergleichbaren Gotha-Wagen sind sie doch unterlegen. Nimmt man einen T4D und einen Gotha-Großraumzug, so schneidet letzterer in Sachen Komfort und Geräuschentwicklung doch besser ab, finde ich.

Weiß jemand was über Pläne in den Schubladen des VEB Waggonbaus Gothas für spätere Jahre?
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Tramfreund
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Was wäre wenn

Beitrag von Tramfreund »

Es sollte der T4/62 und B4/61 weitergebaut werden. Auf dem Reisbrett gab es schon einen 6achsigen Gelenkwagen mit Jacobdrehgestellen. Vom Design her analog den Großraumwagen. Bei der Technik sollte die Drucknopfsteuerung weiterverwendet werden. Mehr weiß ich auch nicht.
Tramfreund

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Aha.
Wirklich sehr schade, daß es nicht so weit gekommen ist.
Obwohl uns so wenigstens TDE mit Außenschwenktüren und Tröt-Signalen erspart geblieben worden sind - wer weiß :D .

Wie lang sollte der 6-Achser werden?
So ähnlich wie der GT6 von Duewag?
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Tram1212
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Großraumwagen

Beitrag von Tram1212 »

Du kannst davon ausgehen, dass der 6-Achser den Maßen der T4-62/B4-61 entsprochen hätte. Komischerweise wird in der Fachliteratur geschrieben - es hätte bereits Pläne gegeben. Allerdings hab ich noch nie eine Zeichnung gesehen. :cry:
Also wäre es wie bei den Großraumwagen die zeitversetzte Entwicklung zum Westen der Republik gewesen.

Grüße René

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Und wozu wären dann 6 Achsen notwendig gewesen? Wundert mich...
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

wenn es keine Zeichnungen gibt, die Beweisen, dass die kiste nur 15 Meter lang geworden wäre, glaub ich das nicht. Man hatte ja schon den G4, der mit seinen 4 Achsen schon 20 Meter lang war. Ich schätze die Länge vom 6-Achser so auf 20 bis 25 Meter

Dirk
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Was wäre wenn...

Beitrag von Dirk »

der RGW die Straßenbahnen nicht CKD zugeteilt hätte, sondern der DDR?
Die Produktion in Gotha hat doch noch nicht einmal ausgereicht, die Betriebe der DDR zu versorgen. Daher fiel in Dresden die Wahl auf CKD. Erst danach wurde der Produktionsstopp für Gotha beschlossen. Allein die Sowjetunion hat Straßenbahnen aufgesaugt wie ein Schwamm. Im RGW hätten dann irgendwann ab Mitte der 80er alle zu Fuß gehen müssen...

tramfan
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G 6 Gotha

Beitrag von tramfan »

Ja es war geplant einen G 6 zu bauen ,er wäre analog wie der G 4 aber mit einen größeren Mittelteil und zwei einzelachsen gebaut . Es gibt eine Zeichnung von diesen Wagen,diese wird zur Zeit bearbeitet.
Übrigens es kommt ein Buch über den Waggonbau in Gotha in diesem Jahr . Es sollte schon auf dem Markt sein aber ende des Jahres soll es nun kommen. Leider ist ein Autor des Buches "Herr Hans Wiegard" vor kuzem gestorben.
Wer kann bzw. hat etwas über die Statistik vom Waggonbau Gotha ? Bitte meldet euch wer helfen kann ! DANKE IM VORAUS [/b]

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6401
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..der Tatra T4 wäre zumindest totzdem gekommen...

Beitrag von 6401 »

Klar Pläne gab es genug aus dem Hause Gotha nur waren eben keine leistungsfähigen Fahrzeuge für Bergstrecken dabei. Dresden wollte und ging den Weg alleine hielt ausschau nach leistungfähigen Fahrzeugen und wurde bei CKD findig. Es sollte nur eine Übergangszeit werden mit nur 33 T4 Wagen (technisch wie T3 nur 2,20m breit) und nur für die "11". Man hoffte immer noch auf leistungsfähige Gotha Wagen, vergeblich.... so die Aussage Anfang des Jahres 1964 aber mit Ende 1965 kam dann ja alles anders, der Siegeszug der Tatras begann...
CKD PRAHA Oborovy Podnik - was sonst?!

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Sithis
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Re: Was wäre, wenn...?

Beitrag von Sithis »

Das Thema ist bereits über 2 Jahre alt und geklärt worden...wenn die Tatras angeblich so viel besser für Bergstrecken gewesen sein sollen, warum dürfen da nur Tw-Tw-Züge fahren? In Gotha wurde die Entwicklung gehemmt, weil die SU ja nach wie vor Wagen einforderte. Eigentlich totale Verschwendung, da man dort ohnehin nur einen Nutzungszeitraum von 15 Jahren(also 2 HU-Perioden) veranschlagte wegen den harten Bedingungen. Im Endeffekt waren viele Gotha-Wagen schon Anfang der 70er total verschlissen und wurden ausgemustert. Fahrzeuge, die man in der DDR besser hätte gebrauchen können(oder die Kapazitäten für eine Weiterentwicklung), denn die Russen hatten ja trotzdem ihre KTM-Wagen beschafft(oder auch welche von RVZ).

Ich sehe das nicht als "Siegeszug", sondern als Resultat von Korruption. Man wollte die deutsche Wirtschaft nicht wieder hochkommen lassen. Anders ist es nicht zu erklären, daß es verboten wurde, einen fertigen Prototypen des TDE auf der Messe in Leipzig 1958 zu zeigen, weil man befürchtete, daß der T3 sonst ins Hintertreffen geraten wäre. Den T3 gab es damals auch gerade mal auf dem Papier.
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koneggS
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Re: Was wäre, wenn...?

Beitrag von koneggS »

warum dürfen da nur Tw-Tw-Züge fahren
Deutsche Gründlichkeit-Ausgehend von dem Szenario, dass ein Triebwagen kaputt gehen könnte, hatte man Angst, dass die Kraft vom nachfolgenden Zug nicht ausreicht, sich (also TW+BW) sowie einen weiteren Minizug den Berg hooch zu schleppen. Dienstfahrten sind als Groß- wie auch als Minizug zulässig. Sonst hätten die ausgemusterten B4D ja im BTF. Bühlau per LKW angeliefert worden sein ;)

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Tatra-Fan
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Re: Was wäre, wenn...?

Beitrag von Tatra-Fan »

Die Tatras waren bei deren Entwicklung nicht für den Beiwagenbetrieb gedacht. Auf der Dresdner Linie 11 ist es heute immer noch so, dass man zwar mit Beiwagen hoch- bzw. runterfahren darf, aber nur ohne Haltestellenaufenthalt, weil die Bremsen überhitzen. Deshalb dürfen nur Traktionen im Linienbetrieb Bergstrecken befahren.
T4D-Fahrerkabinen Besitzer, danke an die fleißigen Spender! :mrgreen:

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Sithis
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Re: Was wäre, wenn...?

Beitrag von Sithis »

Wenn die Bremsen überhitzen, ist diese Sorge doch durchaus berechtigt. Daß die Tatras nicht für Beiwagenbetrieb ausgelegt waren(erst auf Verlangen wurde hier was entwickelt), zeigt doch, daß die Konstruktion an und für sich nicht das Gelbe vom Ei ist.
Hätte man konsequent auf einen effizienten Betrieb hingearbeitet, hätte man einen leistungsstarken Triebwagen entwickeln sollen, der zwei Beiwagen ziehen kann, und das auch den Berg hinauf. In Kroatien verkehren auch Großraumwagen mit zwei Beiwagen, wobei der Triebwagen oft sogar ein Zweiachser ist.
Und von welchem Hersteller Tw-Bw-Bw-Züge noch liefen, muß ich ja nicht erwähnen...
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koneggS
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Re: Was wäre, wenn...?

Beitrag von koneggS »

Und von welchem Hersteller Tw-Bw-Bw-Züge noch liefen, muß ich ja nicht erwähnen...
Sicherlich nicht nach Bühlau hoch, und auch die Gothas dürfen nicht mit BW nach Bühlau.

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Sithis
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Re: Was wäre, wenn...?

Beitrag von Sithis »

Welche Gothas? TDE oder Zweiachser?
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