Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

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Sithis
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Sithis »

Du darfst aber auch nicht vergessen das die Kinderwagenflächen bei nicht-Nutzung auch Stehplätze sind. Diese "Stehplätze" nehmen mehr Fahrgäste auf als 4 Sitzplätze an dieser Stelle.
Stehfläche an der Tür? Die dann geräumt werden muß, wenn irgendwelche Vehikel daherkommen? Finde ich nicht sehr schlau gelöst. Ich habe es oft genug erlebt. Die Platzaufteilung in Potsdam ist anders, aber effektiver. Und trotzdem passen genausoviel Leute in die Bahn wie Erfurt.
Erfurt hat als Landeshauptstadt mehr Zuschüsse bekommen. Wenn ein Betrieb die Subventionen nicht nutzt, bekommt er im nächsten Jahr weniger Zuschüsse.
Oder realistisch betrachtet warf man mal wieder Geld zum Fenster raus.
Viele der Tatras hatten schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Im Schnitt wird eine Strab nach 25 Jahren ausgemustert (ein Bus nach 15).
Eine Straßenbahn kann merklich länger halten. Die Niederflurfahrzeuge der 1. Generation erreichen bald dieses Alter, statt Ausmusterung gibt es eine Sanierung, die sie noch länger nutzbar macht. 25 Jahre sind sehr wenig.
Abgesehen davon hat man auch noch 1990 KT4D bekommen, diese waren zum Zeitpunkt des Aufkommens der Niederflurmittelteile keine 10 Jahre alt und damit noch jung genug für so eine Modernisierung.
In Gera fährt man auch nicht schlechter als in Erfurt, eher besser. Und hier wurden selbst ältere Tatras entsprechend umgebaut.
Das Alter ist sicher kein Kriterium, nach der die Qualität einer Bahn bemessen werden sollte.
Und ich persönlich finde die NF-Umbauten nicht so toll. Der Niveau-ungleiche Boden und die damit verbundenen hohen Stufen sind nicht mein Ding. Auch die unterbrochene Fensterlinie gefällt mir überhaupt nicht.
Nun, wenn du dafür den verbauten Boden in einer echten Niederflurbahn besser findest, nur weil es keine Stufen gibt...
Zuletzt geändert von Sithis am 23.04.2011 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
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koneggS
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von koneggS »

In Gera fährt man auch nicht schlechter als in Erfurt, eher besser. Und hier wurden selbst ältere Tatras entsprechend umgebaut.
Das Alter ist sicher kein Kriterium, nach der die Qualität einer Bahn bemessen werden sollte.
Und natürlich kommt es auf den Betrieb selber an, wie viel Geld er in die Wartung steckt. Gera kann schon als positives Beispiel dafür gelten.

Gartenstadt
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Gartenstadt »

Sithis hat geschrieben:
Erfurt hat als Landeshauptstadt mehr Zuschüsse bekommen. Wenn ein Betrieb die Subventionen nicht nutzt, bekommt er im nächsten Jahr weniger Zuschüsse.
Oder realistisch betrachtet warf man mal wieder Geld zum Fenster raus.
Das kommt auf den Blickwinkel an. Aus unserer Sicht sicher eine Fehlinvestition. Aus der Sicht des Betriebes eine Zuschusssicherung über die nächsten Jahre und vorallem eine Zukunftssicherung. Obwohl man hier natürlich die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge einrechnen muss.
Sithis hat geschrieben:
Viele der Tatras hatten schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Im Schnitt wird eine Strab nach 25 Jahren ausgemustert (ein Bus nach 15).
...Und hier wurden selbst ältere Tatras entsprechend umgebaut.
Das Alter ist sicher kein Kriterium, nach der die Qualität einer Bahn bemessen werden sollte.
Das ist aber das hauptsächliche KO-Kriterium für ein Fahrzeug. Je älter desto mehr und öfter muss repariert werden. Das rechnet sich für einen Betrieb nicht mehr. Für einen Niederflurmittelteilumbau hätte man die ganze Fahrzeugelektrik austauschen müssen, um das Fahrzeug für länger fit zu machen. Ich teile deine Meinung in Sachen Haltbarkeit, aber ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen muss nunmal rechnen. Und da spielen eben auch die Subventionen eine große Rolle. Auch wenn man betriebsfähige und sehr gut erhaltene Fahrzeuge ausmustert. Gerade die deutschen Betriebe sind da Musterbeispiele. Die Fahrzeuge sind wenn sie verkauft werden, trotz ihres Alters, in einem Top-Zustand und werden in ausländischen Betrieben bis an die Verschleißgrenze gefahren.
Sithis hat geschrieben:
Und ich persönlich finde die NF-Umbauten nicht so toll. Der Niveau-ungleiche Boden und die damit verbundenen hohen Stufen sind nicht mein Ding. Auch die unterbrochene Fensterlinie gefällt mir überhaupt nicht.
Nun, wenn du dafür den verbauten Boden in einer echten Niederflurbahn besser findest, nur weil es keine Stufen gibt...
Ich finde die KT4D so schön wie sie sind. Verbastelt verlieren sie ihren Charme, auch wenn sie dann noch weiter arbeiten dürfen. Ein ebener Fußboden gefällt mir besser als diese hohen Stufen in den KTNFs, auch wenn mir die NF-Fahrzeuge nur an der Einstiegskante gefallen. Die Raumaufteilungen sind in den Erfurter NF-Fahrzeugen alle nicht die Wucht.
Zuletzt geändert von Gartenstadt am 23.04.2011 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Sithis
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Sithis »

Aus der Sicht des Betriebes eine Zuschusssicherung über die nächsten Jahre und vorallem eine Zukunftssicherung. Obwohl man hier natürlich die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge einrechnen muss.
Eher eine Fehlentscheidung, die schon einige Jahre zurückliegt. Nach der Wende haben manche Betriebe die nun verfügbaren Geldtöpfe offenbar ohne zu überlegen geplündert, weil ja nun irgendwelche Fahrzeuge erwerblich waren, die für den entsprechenden Betrieb vielleicht gar nicht optimal waren, aber dafür modern. Der Bochumer MGT6D drehte ja werbewirksam in Halle und Erfurt seine Runden, alle fanden es geil, bis zu dem Zeitpunkt, wo sich herausstellte, daß drei Türen echt zu wenig sind. Tja. Hätte man etwas gewartet, hätte man auch größere und besser geeignete Fahrzeuge bekommen können, wenn man sich als Landeshauptstadt schon zu fein dafür ist, Niederflurmittelteile zu verbauen.
Das ist aber das hauptsächliche KO-Kriterium für ein Fahrzeug. Je älter desto mehr und öfter muss repariert werden. Das rechnet sich für einen Betrieb nicht mehr. Für einen Niederflurmittelteilumbau hätte man die ganze Fahrzeugelektrik austauschen müssen, um das Fahrzeug für länger fit zu machen.
Falsch. Die Pflege macht auch die Haltbarkeit aus. Siehe Leipzig, wo die T6 nach ca. 20 Jahren vergammelt sind. Wiederum gibt es auch Betriebe mit sehr gut gepflegtem alten Wagenmaterial, vorbildlich wäre z.B. die Pflege in der Schweiz, wo auch 50 Jahre Einsatzdauer nicht unnormal sind.
Eine Modernisierung inklusive Mittelteil-Einbau bringt eine grundlegende Erneuerung der Substanz, wie sich ja zumindest in Cottbus und Gera gezeigt hat. Somit steigt auch die Haltbarkeit und der Instandhaltungsaufwand sinkt.
Ich teile deine Meinung in Sachen Haltbarkeit, aber ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen muss nunmal rechnen. Und da spielen eben auch die Subventionen eine große Rolle.
Mit der Wirtschaftlichkeit hat man schon oft einen Griff ins Klo vollführt, weil irgendwelche Wirtschafter vom echten Betrieb keine Ahnung haben. Der Combino sollte billig werden, die Quittung dafür bekam man später.
Betriebe, die nur auf die Kosten achten, haben daher oft mehr Probleme als solche, die etwas teurere und bessere Fahrzeuge kaufen.
Gerade die deutschen Betriebe sind da Musterbeispiele. Die Fahrzeuge sind wenn sie verkauft werden, trotz ihres Alters, in einem Top-Zustand und werden in ausländischen Betrieben bis an die Verschleißgrenze gefahren.
Die deutschen Betriebe sind sicher Musterbeispiele, aber nur für Verschwendung. Man wirft Bahnen raus, die 20 Jahre oder jünger sind, die ausländischen Betriebe freuen sich dann, daß sie für ihre Verhältnisse recht gut erhaltenes Material erhalten. Das mit der Verschleißgrenze ist in der Realität anders: Zum einen gibt es Betriebe, wo die Dinger fahren, bis sie tatsächlich auseinanderfallen, weil einfach kein Geld für neues altes Material da ist, zum anderen gibt es Betriebe, die wegen dem Nachschub so manches Fahrzeug auch schon nach einer HU-Periode rausgeschmissen haben.
Andere wiederum wurden eingestellt, trotz Neuzugängen.
Ich finde die KT4D so schön wie sie sind. Verbastelt verlieren sie ihren Charme, auch wenn sie dann noch weiter arbeiten dürfen. Ein ebener Fußboden gefällt mir besser als diese hohen Stufen in den KTNFs, auch wenn mir die NF-Fahrzeuge nur an der Einstiegskante gefallen. Die Raumaufteilungen sind in den Erfurter NF-Fahrzeugen alle nicht die Wucht.
In erster Linie soll die Straßenbahn fahren und Leute befördern. Und mir als Fahrgast wären Fahrzeuge mit Niederflurmittelteil allemal lieber, weil ich mich da nämlich im Hochflurteil auf einen richtigen Sitzplatz setzen kann und nicht auf ein Stück Stoff, was mal eben über den Radkasten gespannt wurde, weil woanders kein Platz übrig war.
Die Erfurter KT4D sind eh nicht authentisch, weder im Innenraum noch äußerlich(DÜWAG-Falttüren).
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

HS1982
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von HS1982 »

Weiß jemand von euch ob am 1 .Mai eine Sonderfahrt "35 Jahre KT4 in Erfurt" stattfindet wenn ja zu welcher Uhrzeit.
Los gehts bestimmt am Urbicher Kreuz , oder???

Gartenstadt
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Gartenstadt »

Sithis hat geschrieben:
Aus der Sicht des Betriebes eine Zuschusssicherung über die nächsten Jahre und vorallem eine Zukunftssicherung. Obwohl man hier natürlich die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge einrechnen muss.
Eher eine Fehlentscheidung, die schon einige Jahre zurückliegt. Nach der Wende haben manche Betriebe die nun verfügbaren Geldtöpfe offenbar ohne zu überlegen geplündert, weil ja nun irgendwelche Fahrzeuge erwerblich waren, die für den entsprechenden Betrieb vielleicht gar nicht optimal waren, aber dafür modern. Der Bochumer MGT6D drehte ja werbewirksam in Halle und Erfurt seine Runden, alle fanden es geil, bis zu dem Zeitpunkt, wo sich herausstellte, daß drei Türen echt zu wenig sind. Tja. Hätte man etwas gewartet, hätte man auch größere und besser geeignete Fahrzeuge bekommen können,...
Bis hier hin vollkommen richtig. Aber...
Sithis hat geschrieben:...wenn man sich als Landeshauptstadt schon zu fein dafür ist, Niederflurmittelteile zu verbauen.
Lies dir bitte meinen Beitrag oben noch einmal durch und bleib realistisch! Es hat nichts mit "sich zu fein dafür" zu tun! Freilich macht es für einen Behinderten, einen Rentner oder eine Mutti mit Kinderwagen keinen Unterschied ob sie in einem NF oder KTNF fahren, aber wohl für den Betrieb. Der Betrieb lebt von den Subventionen, weil hier Teils bis zu 75% über den Staat finanziert wird. Ein Umbau hätte 0% gebracht. Zu dem will eine Landeshauptstadt etwas repräsentieren, auch wenn man dafür (vielleicht zu voreillig) neue teure Technik kauft.

Im übrigen funktioniert der schnelle Fahrgastwechsel in Halle hervoragend bei den MGT. Das ist kein Vergleich zu Erfurt.
Sithis hat geschrieben:
Das ist aber das hauptsächliche KO-Kriterium für ein Fahrzeug. Je älter desto mehr und öfter muss repariert werden. Das rechnet sich für einen Betrieb nicht mehr. Für einen Niederflurmittelteilumbau hätte man die ganze Fahrzeugelektrik austauschen müssen, um das Fahrzeug für länger fit zu machen.
Falsch. Die Pflege macht auch die Haltbarkeit aus...
Totaler Nonsens. Ein Kupferkabel kann man nicht pflegen, oder willst du das mit Politur einreiben? Auch ein Elektromotor nutzt sich ab und muss ersetzt werden. Ebenso ein Getriebe bishin zur Blinkerschale. Der Rahmen eines Fahrzeugs rostet auch von innen. Der hält nicht ewig. Oder glaubst du eine Straßenbahn wird in der Herstellung in ein Lackierbad getaucht??? Die gewechselte Beblechung ist eine rein äußerliche Sache!!!

Gartenstadt
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Gartenstadt »

Sithis hat geschrieben:...Eine Modernisierung inklusive Mittelteil-Einbau bringt eine grundlegende Erneuerung der Substanz, wie sich ja zumindest in Cottbus und Gera gezeigt hat. Somit steigt auch die Haltbarkeit und der Instandhaltungsaufwand sinkt.
Und nochmal der Rahmen... Der Einbau eines Niederflurmittelteils bringt eine grundlegende Erneuerung der Substanz??? Das musst du mir erklären! Das Mittelteil verzaubert wohl A- und C-Teil??? Eine Modernisierung bezieht sich niemals auf den gesamten Rahmen, nur auf Teile die auch tauschbar sind, wie die Elektrik.
Sithis hat geschrieben:
Ich teile deine Meinung in Sachen Haltbarkeit, aber ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen muss nunmal rechnen. Und da spielen eben auch die Subventionen eine große Rolle.
Mit der Wirtschaftlichkeit hat man schon oft einen Griff ins Klo vollführt, weil irgendwelche Wirtschafter vom echten Betrieb keine Ahnung haben. Der Combino sollte billig werden, die Quittung dafür bekam man später.
Betriebe, die nur auf die Kosten achten, haben daher oft mehr Probleme als solche, die etwas teurere und bessere Fahrzeuge kaufen.
Diese "Wirtschaftler" die du erwähnst hat jeder Betrieb. Und die haben jahrelange Berufserfahrung und wissen was sie tun. Ein unausgereiftes Fahrzeug kannst du einem Verkehrsbetrieb nicht anlasten, dem Hersteller wohl. Oder kennst du alle Macken deines Fahrzeugs, wenn du dir einen Neuwagen kaufst??? Viele Probleme stellen sich erst mit den Jahren ein. Hellseher arbeiten nirgends in einem Unternehmen.
Zuletzt geändert von Gartenstadt am 23.04.2011 23:09, insgesamt 2-mal geändert.

Gartenstadt
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Gartenstadt »

Sithis hat geschrieben:
Gerade die deutschen Betriebe sind da Musterbeispiele. Die Fahrzeuge sind wenn sie verkauft werden, trotz ihres Alters, in einem Top-Zustand und werden in ausländischen Betrieben bis an die Verschleißgrenze gefahren.
Die deutschen Betriebe sind sicher Musterbeispiele, aber nur für Verschwendung. Man wirft Bahnen raus, die 20 Jahre oder jünger sind, die ausländischen Betriebe freuen sich dann, daß sie für ihre Verhältnisse recht gut erhaltenes Material erhalten. ...
Nicht die Betriebe sind verschwenderisch, sondern der Staat. Warum bekommt ein Verkehrsbetrieb im Jahr 2012 nur noch Subentionen für 20 Fahrzeuge, weil er eben 2011 nur 20 gekauft hat anstatt 30. Während er im Jahr 2010 30 kaufte und 2012 wieder 30 braucht??? Dafür kann doch der Betrieb nichts. Man hält sich an die Vorgaben und schöpft die Möglichkeiten aus, die den Betrieb finanziell am Leben halten. So kauft man eben 10 Fahrzeuge zu viel und mustert Top-Fahrzeuge aus. Ebenso ist es mit den Strecken. Die EVAG wollte die Strecke Hauptfriedhof - Bindersleben eingleisig bauen. Fördermittel gibt es aber nur für den zweigleisigen Bau (auf bahneigenem Körper).
Sithis hat geschrieben:...Die Erfurter KT4D sind eh nicht authentisch, weder im Innenraum noch äußerlich(DÜWAG-Falttüren).
Authentischer als in anderen Städten wo Außenschwingtüren verbaut wurden, Beschleuniger entfernt und Bleche ans Dach geschweißt wurden.

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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Sithis »

Und nochmal der Rahmen... Der Einbau eines Niederflurmittelteils bringt eine grundlegende Erneuerung der Substanz??? Das musst du mir erklären! Das Mittelteil verzaubert wohl A- und C-Teil??? Eine Modernisierung bezieht sich niemals auf den gesamten Rahmen, nur auf Teile die auch tauschbar sind, wie die Elektrik.
Nochmal richtig lesen. Ich schrieb nirgends, daß das Mittelteil die Substanz wie von Zauberhand erneuert :roll: . In der Regel geht mit so einem Einbau eine grundlegende Modernisierung einher, eventuell auch kurz vor dem Umbau, siehe Cottbus und Gera(in Cottbus wurden sogar neue Motoren verbaut und die Federung erheblich verbessert).
Diese "Wirtschaftler" die du erwähnst hat jeder Betrieb. Und die haben jahrelange Berufserfahrung und wissen was sie tun. Ein unausgereiftes Fahrzeug kannst du einem Verkehrsbetrieb nicht anlasten, dem Hersteller wohl. Oder kennst du alle Macken deines Fahrzeugs, wenn du dir einen Neuwagen kaufst??? Viele Probleme stellen sich erst mit den Jahren ein. Hellseher arbeiten nirgends in einem Unternehmen.
Diese Wirtschaftler haben meistens null Ahnung davon, wie ein Verkehrsbetrieb läuft, da so ein Unternehmen nun mal anders aufgebaut ist als z.B. irgendeine Firma, die was herstellt.
Es gibt da durchaus auch Mitarbeiter in den Betrieben, die können von solchen Leuten ein Lied singen. Oftmals irgendwelche West-Importe.
Nicht die Betriebe sind verschwenderisch, sondern der Staat. Warum bekommt ein Verkehrsbetrieb im Jahr 2012 nur noch Subentionen für 20 Fahrzeuge, weil er eben 2011 nur 20 gekauft hat anstatt 30. Während er im Jahr 2010 30 kaufte und 2012 wieder 30 braucht??? Dafür kann doch der Betrieb nichts. Man hält sich an die Vorgaben und schöpft die Möglichkeiten aus, die den Betrieb finanziell am Leben halten. So kauft man eben 10 Fahrzeuge zu viel und mustert Top-Fahrzeuge aus. Ebenso ist es mit den Strecken. Die EVAG wollte die Strecke Hauptfriedhof - Bindersleben eingleisig bauen. Fördermittel gibt es aber nur für den zweigleisigen Bau (auf bahneigenem Körper).
Dann beweise doch mal, daß die EVAG z.B. keine Subventionen für den Kauf von Combinos bekommen hätte, hätte sie 1994 nicht gleich zu MGT6D gegriffen. Man hätte nach der Abschlußlieferung der ohnehin unbefriedigenden MGT6D ja den Vertrag mit Siemens lösen können oder auf bessere Fahrzeuge bestehen, aber nein, man mußte ja den Combino beschaffen, der war ja so schön billig. Und die Strecke zum Flughafen hätte man sich eh sparen können, aber man wollte ja gerne mit Bremen gleichziehen, weil die ja auch eine Straßenbahn zum Flughafen haben.
Authentischer als in anderen Städten wo Außenschwingtüren verbaut wurden, Beschleuniger entfernt und Bleche ans Dach geschweißt wurden.
Nicht unbedingt. Abgesehen davon, daß es um die Fahrgastbeförderung geht, dürften die Frankfurter Fahrzeuge da wohl immer noch am originalsten sein.
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Möckern-Peter
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Möckern-Peter »

Die Fensterlinien wurde ich dem Nf-Wahn halber auch nicht unterbrechen. Dann müssen eben die Nf'ler damit klarkommen, dass nur das Nasenspitzchen über's Fensterbrett'l ragt.
Stichwort: Man kann nicht alles haben im Leben... Dafür sitzen sie halt unten :-)
Drum sagte ich ja auch: Die Mittelteile der M in Graz sind "rustikal" - geschnitztes Blech zum filigranen Wagen.

Ich bin ein Platzfaktor-Mensch. Man besteuere Autos nicht nach cm3m, sondern nach m2! Und man verlange dem Kinderwagen nicht 0, sondern 2 (+1 für den Schieber = 3) FK ab und schon erkennen die Leute, dass man ein Kind auch mal weiden kann! Auch heute früh musste die 12 Papi + Kiwa. "schieben", für 550 m =
1 Hst.
Hinzu kommt die "Intellenz" (und Faulheit der Schieberinnen), selbst Klappgriffe nicht einzuklappen, weil man ja villei 's Täschchen abbasteln müsste. Benutzerdoofheit konterkariert die besten Bemühungen der Industrie.

Ja, Leipzig ist vollpfosten-town. Nix schöneres gibt es, als beim NGT8 an den Trennwänden neben den Türen zu fläzen und auch an der Hst. nicht wegzugehen.
Ns.: Es wurde schon mancher ausgestiegen, der es dort noch nicht wollte. Wer nicht hören kann, muss fühlen!
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

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Sithis
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Sithis »

Noch zu ergänzen, eventuell sollte der Gärtner sich ja mal mit der Edit-Funktion vertraut machen.
Lies dir bitte meinen Beitrag oben noch einmal durch und bleib realistisch! Es hat nichts mit "sich zu fein dafür" zu tun!Freilich macht es für einen Behinderten, einen Rentner oder eine Mutti mit Kinderwagen keinen Unterschied ob sie in einem NF oder KTNF fahren, aber wohl für den Betrieb. Der Betrieb lebt von den Subventionen, weil hier Teils bis zu 75% über den Staat finanziert wird. Ein Umbau hätte 0% gebracht. Zu dem will eine Landeshauptstadt etwas repräsentieren, auch wenn man dafür (vielleicht zu voreillig) neue teure Technik kauft.
Realistisch solltest du bleiben, denn dann würdest du objektiv eingestehen, daß der Erfurter Nahverkehr ziemlich schlecht ist.
Es dürfte auch Subventionen für solche umfangreichen Modernisierungen geben. Die Halb-Neubauten z.B. in Berlin wurden sicher nicht aus der Kaffeetasse bezahlt, sondern auch subventioniert(hochflurig blieben die Wagen trotzdem).
Und wieso muß eine Landeshauptstadt etwas repräsentieren? Dazu noch auf Kosten des Nutzens? Also ist man sich doch zu fein dafür.
Im übrigen funktioniert der schnelle Fahrgastwechsel in Halle hervoragend bei den MGT. Das ist kein Vergleich zu Erfurt.
In Halle fahren selbst in der HVZ weniger Leute mit. Der 15-Minutentakt auf allen Linien und der Solo-Einsatz sprechen für sich. Und ansonsten hat man ja noch die Flexity-Traktionen.
Der Betrieb ist in der Tat kein Vergleich mit Erfurt.
Und man verlange dem Kinderwagen nicht 0, sondern 2 (+1 für den Schieber = 3) FK ab und schon erkennen die Leute, dass man ein Kind auch mal weiden kann! Auch heute früh musste die 12 Papi + Kiwa. "schieben", für 550 m =
1 Hst.
Stimmt durchaus, aber dann gibt es ja wieder das Geheule von wegen Familienunfreundlichkeit.
Hinzu kommt die "Intellenz" (und Faulheit der Schieberinnen), selbst Klappgriffe nicht einzuklappen, weil man ja villei 's Täschchen abbasteln müsste. Benutzerdoofheit konterkariert die besten Bemühungen der Industrie.
Oder auch jene "Intellenzbestien", die an einer Tür gleich drei Wagen reinschieben und an der Tür daneben steht nichts...

Ich wünschte mir durchaus die Zeiten zurück, wo die Fahrgäste das nehmen mußten, was kommt, weil sie darauf angewiesen waren, nicht, wo der Verkehrsbetrieb krampfhaft um jede Nappsülze als potenziellen "Kunden" werben muß(oder vermeint, das tun zu müssen), die ansonsten das Auto nimmt. Funktioniert in manchen Betrieben oder Ländern heute aber immer noch.
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Gartenstadt
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Gartenstadt »

Sithis hat geschrieben:
Diese "Wirtschaftler" die du erwähnst hat jeder Betrieb. Und die haben jahrelange Berufserfahrung und wissen was sie tun. Ein unausgereiftes Fahrzeug kannst du einem Verkehrsbetrieb nicht anlasten, dem Hersteller wohl. Oder kennst du alle Macken deines Fahrzeugs, wenn du dir einen Neuwagen kaufst??? Viele Probleme stellen sich erst mit den Jahren ein. Hellseher arbeiten nirgends in einem Unternehmen.
Diese Wirtschaftler haben meistens null Ahnung davon, wie ein Verkehrsbetrieb läuft, da so ein Unternehmen nun mal anders aufgebaut ist als z.B. irgendeine Firma, die was herstellt.
Es gibt da durchaus auch Mitarbeiter in den Betrieben, die können von solchen Leuten ein Lied singen. Oftmals irgendwelche West-Importe.
Trifft auf die EVAG nicht zu, weil die keine externen "Wirtschaftler" beschäftigt. Zudem mag es sein das ein Verkehrsbetrieb nicht in produzierendes Gewerbe fällt, wohl aber in das Anbieten einer Dienstleistung. Und auch dafür benötigt man Arbeitsmaterial, beschäftigt Personal und bezieht Geld des Kunden (und durch Subventionen).
Sithis hat geschrieben:
Nicht die Betriebe sind verschwenderisch, sondern der Staat. Warum bekommt ein Verkehrsbetrieb im Jahr 2012 nur noch Subentionen für 20 Fahrzeuge, weil er eben 2011 nur 20 gekauft hat anstatt 30. Während er im Jahr 2010 30 kaufte und 2012 wieder 30 braucht??? Dafür kann doch der Betrieb nichts. Man hält sich an die Vorgaben und schöpft die Möglichkeiten aus, die den Betrieb finanziell am Leben halten. So kauft man eben 10 Fahrzeuge zu viel und mustert Top-Fahrzeuge aus. Ebenso ist es mit den Strecken. Die EVAG wollte die Strecke Hauptfriedhof - Bindersleben eingleisig bauen. Fördermittel gibt es aber nur für den zweigleisigen Bau (auf bahneigenem Körper).
Dann beweise doch mal, daß die EVAG z.B. keine Subventionen für den Kauf von Combinos bekommen hätte, hätte sie 1994 nicht gleich zu MGT6D gegriffen. Man hätte nach der Abschlußlieferung der ohnehin unbefriedigenden MGT6D ja den Vertrag mit Siemens lösen können oder auf bessere Fahrzeuge bestehen, aber nein, man mußte ja den Combino beschaffen, der war ja so schön billig. Und die Strecke zum Flughafen hätte man sich eh sparen können, aber man wollte ja gerne mit Bremen gleichziehen, weil die ja auch eine Straßenbahn zum Flughafen haben.
Weder kann ich das beweisen, noch ist das meine Aufgabe. Die Förderkataloge des GVFG sind nicht einsehbar für uns.

Die 610-616 waren nicht die Abschlusslieferung der MGTs. Es gab Optionen/Verträge auf weitere MGTs. Die Combinos hat man gekauft, weil man nur den Typ MGT6D stornieren konnte. Vom Hersteller konnte man sich rein vertraglich nicht trennen.
Sithis hat geschrieben:Noch zu ergänzen, eventuell sollte der Gärtner sich ja mal mit der Edit-Funktion vertraut machen.
Punkt 1: Der "Gärtner" hat länger in einem Verkehrsunternehmen gearbeitet, als "Gott" je Fahrgast in einem Fahrzeug war.

Punkt 2: Zur Editier-Funktion... Es sind nur 3 verschachtelte Zitate in einem Beitrag möglich. Deshalb habe ich 3 Beiträge für den Studierten geschrieben.

Punkt 3: Ebenfalls zur Editier-Funktion... Als Moderator eines anderen Forums kenne ich sehr wohl die meisten Funktionen.
Sithis hat geschrieben:
Lies dir bitte meinen Beitrag oben noch einmal durch und bleib realistisch! Es hat nichts mit "sich zu fein dafür" zu tun!Freilich macht es für einen Behinderten, einen Rentner oder eine Mutti mit Kinderwagen keinen Unterschied ob sie in einem NF oder KTNF fahren, aber wohl für den Betrieb. Der Betrieb lebt von den Subventionen, weil hier Teils bis zu 75% über den Staat finanziert wird. Ein Umbau hätte 0% gebracht. Zu dem will eine Landeshauptstadt etwas repräsentieren, auch wenn man dafür (vielleicht zu voreillig) neue teure Technik kauft.
Realistisch solltest du bleiben, denn dann würdest du objektiv eingestehen, daß der Erfurter Nahverkehr ziemlich schlecht ist.
Es dürfte auch Subventionen für solche umfangreichen Modernisierungen geben. Die Halb-Neubauten z.B. in Berlin wurden sicher nicht aus der Kaffeetasse bezahlt, sondern auch subventioniert(hochflurig blieben die Wagen trotzdem).
Und wieso muß eine Landeshauptstadt etwas repräsentieren? Dazu noch auf Kosten des Nutzens? Also ist man sich doch zu fein dafür.
Objektiv heißt aus dem Blickwinkel aller Parteien. Du siehst nur was für dich sinnvoll ist.

Subentionen gab es zw. 1992 und 1995 für Modernisierungsmaßnahmen. In Erfurt war man aber eben der Meinung das ein kompletter Wechsel des Fahrzeugparks wirtschaftlicher ist als auf Dauer Fahrzeuge zu sanieren.

Sithis hat geschrieben:Ich wünschte mir durchaus die Zeiten zurück, wo die Fahrgäste das nehmen mußten, was kommt, weil sie darauf angewiesen waren, nicht, wo der Verkehrsbetrieb krampfhaft um jede Nappsülze als potenziellen "Kunden" werben muß(oder vermeint, das tun zu müssen), die ansonsten das Auto nimmt. Funktioniert in manchen Betrieben oder Ländern heute aber immer noch.
Auch hier sind deine Ansichten deutlich verschoben. Jemand der ein Auto hat nutzt dieses auch. Jemand der kein Auto hat ist auf den ÖPNV angewiesen. Da hat sich nichts geändert. Zudem muss der Fahrgast immernoch nehmen was kommt. Denn der Fahrgast sucht sich die Fahrzeuge nicht im Katalog herraus.

In diesen Ländern hat aber auch nicht jeder ein Auto, ganz im Gegenteil.

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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Sithis »

Trifft auf die EVAG nicht zu, weil die keine externen "Wirtschaftler" beschäftigt. Zudem mag es sein das ein Verkehrsbetrieb nicht in produzierendes Gewerbe fällt, wohl aber in das Anbieten einer Dienstleistung. Und auch dafür benötigt man Arbeitsmaterial, beschäftigt Personal und bezieht Geld des Kunden (und durch Subventionen).
Wieso extern? Die wurden doch sicher eingestellt, so mit ihrem West-"Knau-Hau". Aber vielleicht ist es ja auch nur die Erfurter Planlosigkeit, das wäre dann nichts Importiertes :lol: .
Weder kann ich das beweisen, noch ist das meine Aufgabe. Die Förderkataloge des GVFG sind nicht einsehbar für uns.
Tja dann? Kannst du auch nichts behaupten...
Die 610-616 waren nicht die Abschlusslieferung der MGTs. Es gab Optionen/Verträge auf weitere MGTs. Die Combinos hat man gekauft, weil man nur den Typ MGT6D stornieren konnte. Vom Hersteller konnte man sich rein vertraglich nicht trennen.
Hm, angesichts dessen, daß die DÜWAG von Siemens übernommen worden war und das ursprünglich vereinbarte Produkt nicht mehr lieferbar, wäre vielleicht schon was gegangen. Und selbst wenn nicht: Die Combino-Bestellung war ein Griff ins Klo, so oder so.
Punkt 1: Der "Gärtner" hat länger in einem Verkehrsunternehmen gearbeitet, als "Gott" je Fahrgast in einem Fahrzeug war.
Aha, und daher weißt du jetzt alles besser? :mrgreen: Dann schreib doch mal, was du wo gearbeitet hast. Gibt hier ja auch Mitglieder, die daraus kein Geheimnis machen und die ich auch für glaubwürdig halte 8) .
Punkt 2: Zur Editier-Funktion... Es sind nur 3 verschachtelte Zitate in einem Beitrag möglich. Deshalb habe ich 3 Beiträge für den Studierten geschrieben.
Wie du siehst, sind auch mehr als drei Zitate in einem Beitrag möglich. Vielleicht können das aber auch nur Götter :lol: .
Punkt 3: Ebenfalls zur Editier-Funktion... Als Moderator eines anderen Forums kenne ich sehr wohl die meisten Funktionen.
Echt jetzt?
Objektiv heißt aus dem Blickwinkel aller Parteien. Du siehst nur was für dich sinnvoll ist.
Trifft eher auf dich zu. Du verteidigst alle Schritte der EVAG mit scheinbaren Argumenten wie Subventionen, Wirtschaftlichkeit usw. dabei hat sich das nun mal in der Praxis alles als etwas anders entpuppt.
Subentionen gab es zw. 1992 und 1995 für Modernisierungsmaßnahmen. In Erfurt war man aber eben der Meinung das ein kompletter Wechsel des Fahrzeugparks wirtschaftlicher ist als auf Dauer Fahrzeuge zu sanieren
Nun, wenn es Subventionen gab, dann wären Niederflurmittelteile ja kein Problem gewesen, oder?
Und diese Meinung war dann ja wohl eine Fehlentwicklung.
Auch hier sind deine Ansichten deutlich verschoben. Jemand der ein Auto hat nutzt dieses auch. Jemand der kein Auto hat ist auf den ÖPNV angewiesen. Da hat sich nichts geändert. Zudem muss der Fahrgast immernoch nehmen was kommt. Denn der Fahrgast sucht sich die Fahrzeuge nicht im Katalog herraus.
Dann soll man die Fahrzeuge für die Mehrheit der Fahrgäste eben sinnvoll anpassen. Und das heißt keine Platzverschwendung für zu viele Stehflächen.
In diesen Ländern hat aber auch nicht jeder ein Auto, ganz im Gegenteil.
Nein, es hat nicht jeder ein Auto, aber arm ist man trotzdem nicht. Und dort macht man wenigstens noch was aus den Fahrzeugen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von koneggS »

Um nochmal auf euer Grundthema, die Verschwendung von Zuschüssen (bzw. deren Verfall bei Nichtabrufung), zurückzukommen:

Prinzipiell ist es so, dass ein Betrieb weniger Zuschüsse bekommt, wenn er im Jahr zuvor weniger benötigte. Das bezieht allerdings nicht den Neufahrzeugkauf ein, denn bei diesem wird wirklich noch etwas nach Bedarf geschaut.

Gestrichen werden Zuschüsse für den laufenden Betrieb, also sprich Instandhaltung und der normale ÖPNV-Zuschuss. Das nur so am Rande.

Wann Altfahrzeuge ausgemustert werden, liegt vor allem wann diese wirtschaftlich abgeschrieben sind. Da an den Erfurter KT4D beispielsweise nur kosmetische Modernisierungen vorgenommen wurden, waren sicherlich die Subventionen pro Fahrzeug entsprechend gering und die Mindestlaufzeit der Fahrzeuge, während z.B. die KTNF aus Gera, Brandenburg oder Cottbus länger fahren müssen und bei vorzeitiger Ausmusterung (wenn nicht unfallbedingt) entsprechend Zuschüsse zurückgezahlt werden müssen. Darum waren ja z.B. bei den gebrauchten Berliner Tatras vor einigen Jahren der Verkaufspreis so hoch, da eben die zurückzuzahlenden Gelder in diesem Preis inbegriffen waren, damit die BVG keine Verluste daran macht. Entsprechend konnte man auch die B6A2 nach ihrer verfrühten Abstellung nicht sofort verschrotten sondern musste den Ablauf der geplanten Mindesteinsatzzeit abwarten.

Das nur mal so am Rande.

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Möckern-Peter
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Re: Die letzten KT4D in Erfurt (mit Bildern)

Beitrag von Möckern-Peter »

Aber die stromsparende "Verchopperung" der KT wurde sicher verabsäumt, indem es noch immer klick-klackt... (Auch wenn solche im Ostblock mehr Liebhaber finden.)
Der eigentlich ordentliche Erfurter Betrieb hat eben für seine KT keine Änderungen vorgesehen, mit denen die Lebensdauer wesentlich verlängert worden wäre. (Obwohl z.B. ein Steuerungsumbau noch keine gesandstrahlten Träger sind, ja!)
Insofern wird wohl "Hurra, wir können West-Wagen kriegen" wohl doch mitgespielt haben(?)

Also Parkgebühren, Parkplatznot, Benzinpreise u.a. Fakten ziehen schon Fg. ab oder treiben sie uns zu! Leipzig 2011 ist überhaupt nicht mehr mit Leipzig 1993 zu vergleichen, als 21 Uhr die 11(!) solo(!) fuhr...! Heute fahren z.T. Großzüge bis Betriebsschluss und das nicht mal menschenleer. Heute ist auch am Tag durchaus wieder Gedrängel - natürlich nicht wie 1988.

Auto nehmen oder nicht ist aber Mentalität und Einstellung. Vom Blechkistentreter, der zu erheblichem Teil sein Hirn mit dem Zuschlagen der Autotür abgeschaltet hat, und dessen Hirn in Leipzig oft in den rechten Fußballen passt, kannst eben nicht erwarten, dass er von außerhalb bis zu einem P&R fährt und dann mit dem öPNv! Ist die eigene Blechtür einmal zu - und kann geraucht, telefoniert, Musik laut gehört, am liebsten auch noch gesoffen und ferngesehen werden - dann war es das: da stört kein Stau mehr, kein Benzinpreis...

Umweltzone > Geschrei wegen dem Aufkleber mit der 4!
E10 > Geschrei!
Erhöhung der Innenstadt-Parkplatzgebühren > Geschrei!
Ist es auf den Straßen etwa merklich leerer geworden?? Nein, es wird Geschrei veranstaltet, aber ja nicht die liebe Angewohnheit aufgegeben.
Es wird noch immer auf die rote Ampel zugedonnert und dann ordentlich gebremst. Sprit sparen? Bremsklötzer villei weniger abnutzen? Fehlanzeige: Ich tanke immer nur für x Euro und die Beläge wechseln sie halt vor dem TÜV...

Da ist es eben in Zürich anders, und das ist ja nun gewiss keine "armselige" Stadt: Dort ist der Bankier in der Straßenbahn normal, allerdings erfordern die Außengebiete (s. Glattal) auch die Reaktion des öffentlichen Verkehrs, um solche Gegenden nicht dem MIV in die Hände zu spielen.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

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