Oh Nein!

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
#72
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Oh Nein!

Beitrag von #72 »

Hallo Straßenbahnfreunde!

Es ist entschieden!. Die Tram 88 (Friedrichshagen <> Rüdersdorf) wird nun doch bald eingestellt. Ich kann es absolut nicht im Ansatz verstehen, warum diese Bahn, einfach weil man meint, daß ein Bus besser ist, einzustellen. Es wurde viel Geld in die Gleise und in die Haltestellen gesteckt, daß soll nun a l l e s wieder verschwinden?? (Unter dem Motto:"Ihr baut auf und wir reissen ab"). Jetzt reicht es mir, alles was sich auf Schienen bewegt, ist ein Stein im Weg der Politiker. Ich komme zwar nicht aus Schöneiche, aber ich hasse es wie verrückt, wenn man anderen Leuten ihr schnelles Verkehrsmittel entreisst um Geld zusparen. Was will man als Fahrgast in Schöneiche mehr?, man hat gute Gleise, einen guten Takt und eine digitale Anzeige wo die Abfahrzeiten der Bahn stehen (kein Fahrplan). Oh, ich werde noch irre!!!!.

Geht ins Forum auf http://www.tram88.de und seht euch die Beiträge an!.
Es gibt auch einen Zeitungsartikel über die SRS: http://www.moz.de/index.php/Moz/Article ... /id/127236
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Also definitive Aussagen sind da nirgens zu finden. Ich sehe nur Palaver.

Also sicher wäre es schade, aber die SRS und die Leute sind auch selber schuld. Was kauft man auch alte, pflegebedürftige Fahrzeuge aus Westdeutschland und stellt sich den Hof mit lauter Zeugs voll. Dann wieder solche Luftblasen wie Umstellung auf Niederflur etc.

Dazu sind die Leute generell heute selber daran schuld. Sie haben jahrelang falsch gewählt und tun es immer noch, und hinterher jammern sie, wenn die von ihnen gewählten Volkszertreter ihnen die Straßenbahn wegnehmen.

Wie wäre es mal mit richtigen Protestaktionen?
Tolle Banner aufhängen, Protestreden und Apelle an die nicht vorhandene Vernunft der Marionetten-Politiker bringen doch gar nichts.
Es wird Zeit für eine Bürgerwehr.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

@ Unmodern: Wieso tust du so, als hättest du Ahnung, wenn du keine hast? Dir ist schon klar, dass Neufahrzeuge Geld kosten, die ohne Zuschüsse nicht bezahlbar wären? Und wenn es die Zuschüsse nicht gibt, sinfd Niederflurwagen nicht möglich. Und ich finde, die SRS hat die für ihre Lage besten Gebrauchtfahrzeuge, die möglich wären.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Häh? Zusammenhang? Richtig gelesen? :shock: :?:
Was willst du denn?

Daß Niederflurfahrzeuge Geld kosten, ist mir auch klar. Und wozu braucht die SRS welche? Ging bisher auch wunderbar so.

Irgendwie hast du gar nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Wer hat hier also keine Ahnung?
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#72
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Beitrag von #72 »

Ich denke, daß der Landkreis MOL doch gegen die 88 ist, die wollen nur sparen. Das ist doch in meinen Augen alles nur Kleinstaaterei was dieser Landkreis da abzieht!. Bei der Straßenbahn habe ich persönlich einen guten Eindruck gehabt. Am Sonntag, als ich nach Friedrichshagen zurück fuhr, war der KT4D recht voll.

Die SRS holt sich alte GT6er um sie teuer umlackieren zulassen. Die Bahn ist ja eigentlich auch - wenn man es so sieht - eine kleine Touristenbahn, die SRS will (so denke ich mir daß) die alten Wagen fahren lassen, damit die Linie nostalgisch wirkt. Die KT4D gefallen mir persönlich doch mehr als die GT6er, aber die sind für die SRS zu jung.

Die SRS könnte auch Geld machen, wenn sie einpaar ihrer Wagen zum Schrott schicken (KT4D 18, der wird nicht mehr genutzt). Sie könnten auch die neuen GT6er zerlegen und dann verschrotten.

Ich bin trotz dem gegen die Einstellung der Linie 88.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Unmodern hat geschrieben:Also sicher wäre es schade, aber die SRS und die Leute sind auch selber schuld. Was kauft man auch alte, pflegebedürftige Fahrzeuge aus Westdeutschland und stellt sich den Hof mit lauter Zeugs voll. Dann wieder solche Luftblasen wie Umstellung auf Niederflur etc.
Tja, also die KT4D waren zu Wartungsintensiv und zu störanfällig, außerdem überlasteten sie die Stromversorgung. Außerdem sind sie keine ZR-Fahrzeuge, die aber bei der eingleisigen Streckenführung ohne Zwischenschleifen notwendig sind. Die Rekos & Gothas waren zu alt bzw. zu klein bzw. zu teuer, da man sie nicht im normalen Verkehr einsetzte und so eine Flotte von Fahrzeugen unterhalten musste, die fast nie (Abgesehen von Schülerverkehr) zum Einsatz kam. Im Osten gibt es keine 20 Meter langen ZR-Gebrauchtfahrzeuge, wenn man also nicht neubauen will, muss man sie woanders her gebraucht kaufen.

Die SRS wollen meiner Meinung nach als ein modernes Unternehmen gesehen werden, nicht wied die Woltersdorfer...
Man versucht ständig, zu modernisieren und zu verbessern, die GT6 sind eher eine Dauerhafte Notlösung und (glaub ich) bei Fahrgästen & Personal weniger beliebt als die KT4D.

Niederflurbahnen sind übrigens in der heutigen Zeit der einzige Weg, über kurz oder lang den Betrieb zu sichern. Inzwischen sehen das auch kleinere Betriebe wie Nordhausen oder Halberstadt ein (Auch wenn man da z.T. Fehlgriffe im Bestand hat), die schon Niederflurfahrzeuge haben oder wo sie schon unterwegs sind. Und Halberstadt ist vom Streckennetz (Zustand) schlechter dran als Schöneiche, die Streckengesamtlänge ist halb so lang wie die von Schöneiche. "Niederflurblasen" sollte sich inzwischen jeder Betrieb gemacht haben, der nicht als Touristenbahn gelten will, egal ob jetzt realistisch oder nicht. Sollte die 88 gerettet werden, ist der weg vielleicht auch endlich frei, zumindest die GT6 durch Neufahrzeuge zu ersetzen, zumindest würde es der Attraktivität dieser Bahn zu Gute kommen.

Der teure Neulack gehört übrigens in der heutigen "Design und Optikwelt" einfach dazu, das hässliche Blau stand den Wagen nicht, das Beige aber schon.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Tja, also die KT4D waren zu Wartungsintensiv und zu störanfällig, außerdem überlasteten sie die Stromversorgung. Außerdem sind sie keine ZR-Fahrzeuge, die aber bei der eingleisigen Streckenführung ohne Zwischenschleifen notwendig sind.
Hätte man sie halt modernisieren lassen - mit den neuen Technologien läßt sich auch Strom sparen. Auch wenn die Geräusche unsexy sind, aber der Thrysistor und Chopper aus Berlin machen es vor. Wegen der ZR-Problematik, dann hätte man entweder die Strecke ausbauen sollen oder günstig bei CKD Zweirichter-Tatras bestellen.
Die GT6 sind von den Leistungsdaten her auch recht stromhungrig.
Die SRS wollen meiner Meinung nach als ein modernes Unternehmen gesehen werden, nicht wied die Woltersdorfer...
Und das ist in meinen Augen ein Fehler. Wieso akzeptieren sie nicht, daß solch eine Wald- und Wiesenbahn(nicht negativ gemeint) nun mal eher touristschen Charakter hat als irgendein Großbetrieb?
Sie sagen ja selber, daß hauptsächlich Touristen mit ihrer Bahn fahren, und die Schüler kommen auch so vorwärts, egal mit welchen Fahrzeugen.
In Potstdam setzte man z.B. während der Combino-Krise die historischen Wagen für den Schülerverkehr ein.
Die konsequent auf tourischten Charakter getrimmten Betriebe wie in Woltersdorf oder anderswo auch Bad Schandau sind sicher auch kein großer Kostenfaktor, da sie mit den alten Fahrzeugen auskommen(die ja sogar wichtiger Bestandteil für die Bahn sind - würden Niederflurbahnen in Woltersdorf fahren, würde ich die Bahn nicht mit dem Arsch anschauen) und auch der Fahrplan nicht so viel Aufwand erfordert.

Die SRS hat sich u.A. mit dieser "dauerhaften Notlösung" selber ans Bein gemacht. Die blöden Sparideen der korrupten Politiker sind sicher nicht gerechtfertigt, aber bei der SRS findet man keinerlei Selbstkritik.
Niederflurbahnen sind übrigens in der heutigen Zeit der einzige Weg, über kurz oder lang den Betrieb zu sichern.
Nein. Bei kleineren Betrieben eher das Gegenteil. Es kostet unnötig Geld z.B. für Streckenanpassungen, es werden Kapazitäten verschenkt (da die meisten Niederflurwagen für kleinere Strecken überdimensioniert sind) und die Leute werden zu sehr daran gewöhnt - so wie es die Medien und die Schienenfahrzeugindustrie will. Wenn die tollen neuen Fahrzeuge dann ausfallen und der "Schrott von gestern" auf die Schiene kommt, mit dem es 20 Jahre oder noch länger gut geklappt hat, ist das Gejaule wieder groß. In irgendeinem kleinen Betrieb, wo nicht alle 500 Meter eine Haltestelle ist und man unter großem Zeitdruck steht, kann man auch mal nen Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen so reinladen.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

...wenn mman nicht unter großem Zeitdruck steht....
tut man aber, der Fahrplan ist so straff, dass die vorgegebenen Geschwindigkeiten nur noch "Träume" sind,
Die KT4D in Berlin sind übrigens bei 60 km/h abgeriegelt, weil sie ja auch nur für 65 km/h zugelassen sind, das ist bei der SRS nicht möglich....(da zu langsam)
Und beim Sollwertgeber sind die Abrieglungen glaube ich vorgeschrieben. Um das auf 70 km/h zu erweitern, müsste man warscheinlich die Drehgestelle neu konstruieren...
Für die Leoliner (Um mal wieder das Thema zu bearbeiten :D ) brauchst du das nicht, in Leipzig gibt es eine "Leoliner-Vorzeigestrecke", uralte GVP-platten, total abgefahren (MIt allem PiPaPo) und die Leos "rasen" da drüber....
Und die Chopper sind auch teuer, also ohne Zuschüsse....
CKD wollte keine ZR-Wagen für 20 Meter und 2,20 Meter Wagenbreite nicht bauen, also selber schuld!
Strecke ausbauen? Wo denn, es ist dort kein Platz, aktuel ist es am besten, zwar eingleisig, aber großteils eigenes Gleisbett, bei Zwei Gleisen wären die Gleise in der Fahbahn, und wenn da ein Stau kommt, ist der Fahrplan ein Märchenbuch.
Wenn man sich den Fahrplan vom Wochenende anguckt, merkt man einschränkungen, während auf der WS im gleichen Takt wie in der Woche gefahren wird. Bad Schandau kann man nicht vergleichen, das ist eine reine Touristenbahn, die im Winter nur noch aller anderthalbstunden fährt!
Und weil du so auf die Nostalgiebahn aus bist: Ein Großteil der Touristen ist nicht darauf festgelegt, ob die Straßenbahn "Wessi" oder "Ossi" ist, hauptsache sie fährt und ist halbwegs alt (Wobei das alt auch nicht immer sein muss, und ein GT6 hat schon seinen Charm)
In der Woche findest du auf der 88 keine oder nur kaum Touristen, der größte Teil der Fahrgäste sind Schüler und die in Berlin arbeitenden, die den guten S-Bahnanschluss nutzen.

Endlich überzeugt ;-)?

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Nein, nicht überzeugt. Woher kommen eigentlich plötzlich solche Sachen wie Leoliner etc.? Davon war nie die Rede.

Soweit ich weiß, schaffen die GT6 auch nur 60 km/h (jedenfalls habe ich im Internet nichts zu schnelleren gefunden, in Gotha fahren die ja auch und die können dort nur 60 fahren).

Gut, vielleicht sollte die SRS nicht so auf Touristenbahn getrimmt werden wie in Bad Schandau, aber man sollte in straßenbahnfeindlichen Zeiten nicht zu sehr Luftschlösser bauen, um bei den Politikern noch mehr in Ungnade zu fallen.

So wie die Bahn derzeit besteht, ist es ja in Ordnung, es reicht ja, wenn sie erhalten bleibt. Das sollte man bei denen mal einsehen.

Übrigens gab es auch mal Pläne, die SRS mit dem Berliner Netz zu verbinden, es sollte dann dreigleisig gefahren werden(wegen verschiedener Spurbreiten), aber daraus ist ja nichts geworden.
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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Übrigens gab es auch mal Pläne, die SRS mit dem Berliner Netz zu verbinden, es sollte dann dreigleisig gefahren werden(wegen verschiedener Spurbreiten), aber daraus ist ja nichts geworden.
Eine Netzverbindung zwischen SRS und BVG ist wohl nicht mehr vorgesehen. Allerdings habe ich davon erfahren, dass die SRS eine Stumpfendstelle näher am S-Bf. Friedrichshagen bauen will um die Umsteigewege zu verkürzen. Das würde allerdings bedeuten, dass ausschließlich ZR-Wagen (GT6) auf der Gesamtstrecke eingesetzt werden könnten oder die KT4D in der vorhandenen Schleife wenden und dann in das Stumpfgleis zurückfahren müssten.

Chris

Tramfreund
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Beitrag von Tramfreund »

Man darf aber nicht vergessen, wie teuer alte Fahrzeuge im Unterhalt sind. Auch wenn das Argument selberbauen kommt. Das Personal, Material, Werkzeuge, Maschinen, Arbeitszeit. Unbezahlbar: die Erfahrung. Bei Neufahrzeugen hat man meist ein Wartungsvertrag mit in der Tasche. Die kriechen den potentiellen Kunden meist sonstwo hin, um Ihr Fahrzeug zu verkaufen.

Der Combino ist kein Fehlkauf. Noch ist kein Dach runtergefallen und es wird auch nicht runterfallen. Ich informiere mich über so etwas nicht in der Bild, sondern im Stadtverkehr u.s.w. Großes Lob an Siemens, wie die mit dem Problem umgehen. Man hätte auch schweigen und beten können. Den Ärger aussetzen und abwiegeln ist doch eher die Mentalität der Industrie.

Aber Schöneiche hat versucht, moderne Altfahrzeuge einzustzen. Und ich denke, die Bahn einzustellen wäre ein riesen Fehler. Aber einige Politiker kassieren und profilieren nur und denken nicht. warum auch, die Kohle kommt trotzdem. Vielleicht ist ein Bekannter sogar Busunternehmer.

Der Pate lässt grüssen????
Tramfreund

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Ich lese auch keine BILD, das ist eine Zeitschrift von Volksverhetzern für Dumpfbacken.

Die Combino-Krise hat aber gezeigt, daß NF-Fahrzeuge bei weitem nicht so stabil sind wie hochflurige. Als ich vor einer Weile in Potsdam war, habe ich die Combinos auch wieder erlebt, wie furchtbar laut sie über das Gleis krachen. Und ich saß im Auto, wohlgemerkt, was ja schon etwas den Schall isoliert.

Man hätte ja die KT4D umfassend modernisieren können. Zweiten Führerstand rein, eventuell NF-Mittelteil, fertig.

Das mit dem Bus-Unternehmer, der dahinterstecken soll, habe ich auch schon gehört. Ist doch heute eh alles Korruption. Busse kommen gegen die Straßenbahn einfach nicht an. Sie sind unbequem(vor allem die Niederflurbusse, alte Hochflurbusse und Überlandvarianten gehen ja noch) und es passen nicht so viel Leute rein. Eigentlich machen sie nur noch für Käffer oder Kleinstädte Sinn.

Aber ich bin ja noch optimistisch und sage den Politikern: Heute rollt für euch noch der Rubel...morgen schon ganz was anderes!!! :twisted:
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Tramfreund
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Beitrag von Tramfreund »

Der Combino ist auch kein Musterbeispiel von einem Super Niederflurfahrzeug. Es ist ein Zweiachser und etwas ungelenkig (musst mal in Amsterdam sehen, wenn die über eine Brücke fahren). Aber alle haben festgestellt, dass die Gleise gepflegt werden müssen, wenn man Niederflurwagen einsetzt. Potsdam ist nicht gerade ein Musterbeispiel an gepflegten Gleisnetz.

Als ich zum Jubiläm in Potsdam war hat der 001 an den Hst.-inseln das ganze Herbstlaub aufgewirbelt. Bei uns werden wenigstens noch sämtliche Verkehrsanlagen gereinigt. Der Schleifwagen befährt auch regelmäßig das Netz. Und wo es gar nicht anders geht, wird über Nacht intensiv geschliffen. Auch werden die Rillen regelmäßig gesaugt. Dadurch rutschen die NGT´s auch nicht so. Dann werden die Räder nicht eckig und es geht alles etwas ruhiger zu.

Also: Gleispflege ist bei Niederflureinsatz wichtig.

Wenn man mich nach dem besten Niederflurwagen fragt, dann ist des für mich der Schweriner Typ. Sehr groß, der Fahrgastraum ist nicht so sehr verbaut und trotz 2,65 m Breite kein unbehauner Klotz auf der Straße. Der Combino macht in dem Punkt Fahrgastraum auch noch eine gute Figur. Der Gipfel ist die Variobahn in Chemnitz mit dem Platz. Das ist ein Tanzsaal.
Tramfreund

#72
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Beitrag von #72 »

Unmodern hat geschrieben:Man hätte ja die KT4D umfassend modernisieren können. Zweiten Führerstand rein, eventuell NF-Mittelteil, fertig.
Hallo Unmodern !

Einen KT4D mit einem NF-Mittelteil ist in Schöneiche/Rüdersdorf nur begrenzt einsetzbar. Die Gleise nach Rüdersdorf sind in einem grausamen Zustand, ein KTNF6/8 könnte nur langsam nach Rüdersdorf fahren. Würde man einen KTNF6/8 in Schöneiche fahren sehen, (es war schon einer aus Cottbus zur Testfahrten bei der SRS), würde sich jeder Wagenkasten anders bewegen.

Mit dem zweiten Führerstand am B-Teil, daß wäre eine gute Idee, nur zu wenig Platz in Innenraum, aber man könnte ja in Doppeltraktion fahren.
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Du meinst den Kasseler Typ?
Das ist doch der, der auch in Rostock fährt. Oder sind das andere?
Sehen jedenfalls sehr ähnlich aus.

@Johannes:

Ich weiß, im Buch zur SRS ist auch ein Bild zu sehen. Aber NF ist da ja erstmal gestorben, hoffe ich :) .




NF allgemein (nicht nur auf der Schiene) empfinde ich als ganz schöne Fräsen. Ich bin in Berlin 4 Jahre lang mit den NGT6 zur Schule gefahren, auf der Linie 20, vorher waren die Gleise in Ordnung, aber nachdem die KT4D verdrängt worden waren, wurde da ziemlich geraspelt.

Oder z.B. die Citaro-NF-Busse schleifen auch halb mit dem Boden auf der Straße, da spürt man jede Rille. Finde es in der Hinsicht immer witzig, wenn die sich dann an der Haltestelle noch 3-4 cm zur Seite beugen (bringt kaum was). Das gab es beim Ikarus nicht :) .
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