Mythos fahren ohne 600V

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M73
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von M73 »

Meine Gedanken dazu:

Wenn man mal von 40 Ampere ausgeht – und das Ganze bei 600 Volt, benötigt man schon einen 50 Ampere „400 V-Drehstromanschluß“, also einen Anschluß, mit dem man durchaus schon ein ganzes Einfamilienhaus betreiben könnte.

Zum Trafo: Theoretisch könnte man einen Dreiphasen-Wechselstromtrenntrafo mit 1:1 Spannungsverhältnis verwenden.
Auf der Primärseite müßte dieser im Stern verschalten werden. Wenn man dann noch einen Trafo nimmt, der auf der Sekundärseite mit %-Abgriffen ausgestattet ist, könnte man z.B. den -20%-Abgriff verwenden und die Drei Spulensätze in Reihe schalten – man würde etwa 590 bis 630 Volt Wechsel bekommen. Der Trafo müßte aber so um die 25 kVA haben – da sind wir vermutlich vom € her schon im oberen 4 bis unteren 5-stelligen Segment – vom Gewicht her kommt so ein Trafo wahrscheinlich auch nicht mehr per Post oder DHL….

Zum GL: Passende Dioden vermute ich z.B. die SNK 45/12 - das Stück für etwa 90 € (dann mal 4) Problem dürfte hier auch noch der Kühlungsbedarf sein, sonst gehen die Dinger innerhalb ein paar Tagen schon wieder in Rauch auf… sicher auch nochmals drei €-Stellen vor dem Komma

Also da hast Du Dir schon was vorgenommen – wenn das klappt – dann Hut ab…

Wenn Du wirklich Dich daran wagen solltest, dann paß aber auf, daß nichts dabei geschieht (Elektrounfall, Elektrobrand ect.) – laß da nur einen gelernten Fachmann ran – ich bin zwar gelernter Elektriker und auch gerne mit Experimenten beschäftigt – aber hier sind meine fachlichen Grenzen einfach erreicht, das ist mir bewußt! – alles weit ab vom üblichen Tagesgeschehen – hier müßte ich mich allein von der Sicherheit her 100%ig in die Materie einarbeiten, damit das ganze nicht nur funktioniert, sondern auch dauerhaft ohne „Bilateralschäden“ abgeht (Tote, Verletzte, verbrannte Hütte Bild ect.).
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)

me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Ja auf ungefähr diese Berechnung sind wir heute auch gekommen. Hmm....von der Idee sind wir weg.

Andere Idee, 48 Volt, Original Lüfter raus, durch 24 Volt Lüfter ersetzt. Damit brummt das Ding dann auch. Ne Ladeeinrichtung kann mir meine EF dann auch bauen, so das wir mit 48 Volt
genug Reserven haben das wir ca 28 Volt zum abgreifen haben.

Wie du schon erwähnst mit 50 A Eingang reicht auch der 400V 32A Ausgang nicht aus um solch eine Anlage zu betreiben. Hatte ja gehofft das 32A ausreichen...

ALs Diode meinst du die hier wahrscheinlich? http://www.conrad.de/ce/de/product/1606 ... g-UR-12-kV

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24V
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von 24V »

1. Das die Beleuchtung im Wagen in Magdeburg in der Helligkeit der einzelnen Beleuchtungen lastabhängig schwankt wird in der Auslegung der Stromversorgung zu suchen sein. Damit dieser Effekt des hell und dunkler werdens nicht auftritt setzt es ausreichende Kabelquerschnitte und ein modernes geregeltes Ladegerät ausreichender Leistung voraus, mit ausreichender Leistung meine ich etwa 30 A oder mehr. Denn irgendwo hängt bei mir noch der Gedanke der original Umformer hat um die 3 kW Nennleistung. Dieses Ladegerät wird fest an das schon vorhandene Kabel vom Umformer zu den Batterien hin an Stelle des Umformers angeschlossen. Dieses Ladegerät speist nur die 24 Volt Anlage. Das Voltmeter auf dem Fahrpult zeigt dann immer schön konstant 28,5 Volt, wenn das Ladegerät noch eine einstellbare Kurve hat, sollte das so sein.

2. Die Innenbeleuchtung kann man ja auf 230 Volt umstellen oder dafür einen einfachen Transformator 24 V 30A welcher nur die Innenbeleuchtung speist nehmen.

3. Über einen dritten 24 Volt Stromkreis, hier wieder Gleichstrom, ohne Reglung kann man doch mal versuchen den Umformer von der 24 Volt Seite her einzuspeisen und über diesen Weg anzutreiben und damit auch das Geräuschverhalten zu erzeugen. 600 Volt - seitig würde ich soviel wie möglich abklemmen um die Größe diese Teilbereiches einzuschränken. Damit verringert sich wie M73 meinte das Betriebsrisiko.

Für erste Versuche kann man die 24 V auch provisorisch aus dem Stromkreis unter 1. abzweigen.

Alle 3 Stromkreise im Fertigzustand je über eine 16 A Sicherung 230 Volt seitig betreiben.


Und wenn ich mich an die ersten 15 Tatrajahre erinnere war die Innenbeleuchtung auch nicht immer strahlend hell, nein sie veränderte sich mit der Stromaufnahme des eigenen Zuges, das war besonders beim Anfahren oder Trennen des Schützes zu sehen, aber auch in Abhängigkeit von den auf der Strecke befindlichen weiteren Wagen. An den kurzen stromlosen Abschnitten an den Trennern ging für einen kurzen Moment die Innenbeleuchtung
( Sekunde) aus. Beim Stellen der Weiche gab es durch den Weichenwiderstand auch eine schwache Veränderung der Helligkeit der Innenbeleuchtung.

Und in der Kleinspannungsanlage ging, von Störungen über die ich unter "Die Leipziger 1611" schrieb abgesehen, die Helligkeit bei einer stromlosen Weichenfahrt merklich zurück, der Umformer blieb für diese Zeit von etwa 3... 5 Sekunden stehen, so das das Spannungsniveau der Batterie ( 23 .. 24 Volt ) an Stelle der 28 bis 30 Volt des Umformers ( vom Regler beeinflusst ) die Helligkeit der Leuchten und ganz merklich das Verhalten des Blinkers ( bei hoher Spannung kurze Hellzeiten und lange Pausen und bei geringer Spannung lange Hellzeiten mit schwächerer Intensität bis zum Dauerlicht in einzelnen Wagen des selben Zuges wohlgemerkt, veränderte. Dann hörte in manchen Trieb- oder Beiwagen das Ticken des Zwischenrelais des Blinkers auf. Auch hier gab es Bauelementetoleranzen zwischen den Relais, nach links ja nach rechts nein, gleiche Situation gleicher Wagen.
Konstant ist was anderes. Auch die Geschwindigkeit der Scheibenwischers nahm in dieser Situation leicht ab. Markant war das Auf- und Abtouren des Umformers . Und das Heulen wolltest Du bestimmt besonders nachstellen. Dafür reicht ein Lüfter mit 24 Volt Nennspannung oder wie schon gesagt versuche mal den Umformer rückwärts zu speisen.
Und sei mit der Konstanz nicht so verwöhnt, denk nicht immer an die Computersimulationen. Die Realität funktionierte anders.

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Lach, Heiko! Die Realität ging bisweilen aber total anders...
Wenn ein Gotha den Möckernschen Berg herunterkam, der Slevogt-Weiche wegen den Umformer ab- und in der Hst. wieder zuschaltete, haste gedacht, der Wagen schaltet von Stand- auf Fernlicht um...
Ursache hier: abgewirtschaftete Batterien, die nicht mehr - wie im Neuzustand - "eine Stunde die volle Leistung" abgaben sondern nur Sekunden. "Großverbraucher" waren die Türen: ohne Umformer schlossen die z.T. in Zeitlupe-Simulation.
Und ohja, wie MG und Licht im Tatra emposchnellten, wenn ein anderer im Speisebezirk den Fuß vom Fahrpedal genommen hatte.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

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