Mythos fahren ohne 600V

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Das ist grundhaft richtig. Allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass auf der Waschmaschinen-Fahrleitung 60 V anliegen. Ist auch glaubhaft: mit 24 würde der Wagen eher steckenbleiben.
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M73
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von M73 »

Andere Überlegung:
Wie sieht bzw. sah das in der Praxis aus? Fuhren die Wagen bei einer Waschstrassendurchfahrt schon aus dem Stand mit 60 bzw. mutmaßlich 24 Volt an oder fuhren die Wagen in einem Bereich mit 600 Volt los und mußten lediglich den Schwungverlust in der Waschstrasse mit 60/24 Volt ausgleichen?
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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Nein, man kommt ja von außerhalb der Maschine unter einem Trenner durch; dort wechselt die Spannung. Da du der Bürstenandruckwirkung wegen sehr langsam einrollen sollst, würde der Wagen dann steckenbleiben; darum muss darinnen auch "gefahren" werden, wenn auch mit dieser geringen Spannung. Es dient vorrangig, Motorgeneratoren und Lüfter wegzuschalten als Instrumente, die unter Strom Wasser ansaugen könnten. Wiegesagt, die Bremsen bleiben offen und der Beschleuniger arbeitet etwas. Allerdings klingt der "klack" sehr trocken/dumpf/laut im Vgl. zum üblichen Ton. Auch kann es nach der Maschinendurchfahrt durchaus "elektrisch riechen"... Gehen in der Maschine die FSB zu, ist das nicht richtig, und dann hast auch ein Problem :mrgreen: !
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me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Hmm das klingt alles sehr logisch. Ich wiederum habe noch ne andere Spannung im Kopf, nämlich 48 Volt!?

Wie gesagt was ich aber eigentlich bräuchte ist ne ungefähre Zahl an Watt die 1 Tw verbraucht wenn er im Stand eingeschaltet ist.

Hintergrund ist die ein Tw als Funktionsmodell ohne Antriebe aber mit 600 V zu betreiben. Also voll Funktionsfähig bis auf fahren. Versorgt durch ein Transformator der 400 V AC auf 600V AC
transformiert und durch nen Gleichrichter auf 600V DC bringt. Dazu muss man aber wissen was das Ding an Watt wegsaugt, um diese Versorgungsanlage nicht kaputt zumachen.

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Du redest jetzt von einem "richtigen" Tw., also einem 1:1-Modell?
Und der soll voll versorgt werden, abzüglich der 4mal44kW für die Fahrmotoren, richtig? (Weil fahren nicht beabsichtigt ist, bleiben die quasi "abgeklemmt" und du hast ein - originalgroßes "Standmodell".)
Im Prinzip geht es um einen Wagen wie die 1852 bzw. 1928, die irgendwo stehen, nur dass du ihn mit echtem Strom versorgen möchtest.
Nun, ich denke, Schaltpläne für den Wagentyp wird es sicher (noch) geben. Daraus müsste doch soetwas hervorgehen - denke ich mal.
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me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Ja genau Peter. Hatte ja gehofft das jemand fachlektüre hat und mir das sagen könnte.

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Da ich aber nicht aus einem technischen sondern einem Einsatzbereich komme, habe ich keinen Plan, wo solche Pläne verwahrt werden. Ob überhaupt noch in einer deutschen Stadt, seit nur noch Umbauten fahren. Bei Tschechen, Russen oder Rumänen hätte man vielleicht mehr Glück... Oder bei uns (oder anderswo) beim Hist.Verein - denn ob sie die 1602 ganz ohne Unterlagen rekonstruiert haben??
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Manitou
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Manitou »

Dresden, Halle, Leipzig und Magdeburg müßten für ihre historischen T4D die entsprechenden Pläne haben (Staßenbahnmuseum/Verein Hist. Straßenbahn).

Leo-Fahrer
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Leo-Fahrer »

Unser historischer T4D 1602 wurde in der HwHeiterblick restauriert. Du kannst aber eine Anfrage an
info@strassenbahnmuseum.de senden.

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M73
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von M73 »

Hintergrund ist die ein Tw als Funktionsmodell ohne Antriebe aber mit 600 V zu betreiben. Also voll Funktionsfähig bis auf fahren. Versorgt durch ein Transformator der 400 V AC auf 600V AC
transformiert und durch nen Gleichrichter auf 600V DC bringt. Dazu muss man aber wissen was das Ding an Watt wegsaugt, um diese Versorgungsanlage nicht kaputt zumachen.
Als reines Standmodell (auch mit funktionierenden Türen ect.) könnte die Tram eventuelle sogar mit 400V= zurecht kommen. Aber selbst dafür benötigt man zumindest einen groben Anhaltspunkt für die Größe des nötigen Gleichrichters… Billig wird das sicher nicht....
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bimmel
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von bimmel »

Wenn er mit 600V speisen will, dann muss er die an den Bügel legen, damit der Motorgenerator die Bordspannung 24V erzeugt. Und die ist auch abhängig von der Fahrleitungsspannung.

Ansonsten für die Leistung, da musst du eben nur mal rausfinden, was die maximale Eingangsleistung des Motorgenerators ist, zuzüglich der Leistungen für die 600V Verbraucher wie Heizung und so. Aber ändert trotzdem nichts dran, dass du eigentlich ein GUW dann bei dir brauchst, denn der Wagen zieht 600V-Seitig auf Garantie irgendwas zwischen 50 und 100A. Und da ist es nicht damit getan mal ein paar Dioden als Gleichrichter zu nutzen, da muss dann richtige Leistungselektronik ran, wo man schonmal für eine Diode ein paar Hundert hinlegen muss.

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

denke auch, das es SO ist.
An den Bügel - ja, nicht bedacht, ist aber (fast) so!
Fast deshalb, weil sicher auch reicht, wenn es an das Kabel geht, dass vom Bügel - eben unter Umgehung der Isolatoren* - in's Dach (und damit in den Wagen) geht. (*in's Dach statt auf's Dach, grins) Quasi als "Verlängerungskabel" des aus dem Wagendach ragenden, und am anderen Ende einen "Stecker", der in die "Steckdose" - genannt Gleichrichter - geht.
Ein paar Meter Fahrdraht darüber könnte man sicher montieren (aber wohl kaum spannen!), nur müsste man da wiederum den Strom erst in den Draht bekommen. Bei der "Verlängerungsschnur" hat man nur den - optischen - Nachteil, dass man sie sieht... Ob ein "alternativ" verlegtes Kabel vom Gleichrichter zum Wg. - z.B. irgendwo unten in den Wagen - möglich ist, müsste man prüfen. Dann müsste das Kabel aber wie beim Original vor ALLEN Sicherungen und Verbrauchern ankommen, wie das Hauptkabel durch's Dach es auch tut, bevor es sich "in alle Winde und Himmelsrichtungen" verzweigt.
Geld ist das eine. Arbeit das andere. Hoffentlich scheiterst du nicht dran!!

Auf jeden Fall wäre es dann ein Haustier und würde meinen Spruch
"Ein Tatra vom Typ T4D ist KEIN Haustier!
Wenn es nicht zu nass, nicht zu trocken, nicht zu kalt und nicht zu heiß ist,
kann man ihn sogar im freien verwenden!" (bezog sich auf die wetterbedingten Störungshäufigkeiten...)
ad absurdum führen. (Aber deiner soll sich ja nicht vom Fleck bewegen.)
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Soweit ich weiß würde es auch gehen das "kabel" vom Gleichrichter direkt an den Motorgenerator Eingangsseitig 600V anzuschließen, korrigiert mich wenn ich da falsch liege. Gut das das nich mit ner 1,50€ Diode ausm Elektrohandel geht ist mir klar. Die ganze Anlage ist lxbxh = 2m x 1,5m x 2,20m, also keine 0815 Anlage ;)

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24V
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von 24V »

ein anderer Weg wäre nur mit 24 Volt, vielleicht nur die Innenbeleuchtung mit 230 V nach Umschaltung auf Parallelschaltung der Glühlampen zu betreiben, auf die Heizung könnte man vielleicht verzichten oder auch auf 230 Volt umschalten. Die 600 Volt Heizkörper direkt an 230 Volt, die werden dann nur handwarm. Alles andere mit einem Stromversorgungsgerät das etwa 28 Volt Gleichstrom und mindestens etwa 20 Ampere abgibt, etwa mit soetwas wie ein Ladegerät für LKW Batterien und parallel dazu, wie es im Tatra auch ist, zwei in Reihe geschalteten 12V 36 Ah Autobatterien aufzubauen. Damit geht Beleuchtung, Signalanlage , Türen, Lautsprecher, Pilotmotor, Schütze und Schienenbremsen. Das Lösen der Federspeicherbremsen könnte man abschalten das spart viel Strom. Das Stromversorgungsgerät würde dann je nach Spielstand 200 bis 1200 W aufnehmen. Dafür reicht eine 16 A Sicherung 230 Volt seitig. Die Lastspitzen würden die 2 Autobatterien sicher abfangen.
Natürlich muss wenn 230 Volt ins Fahrzeug kommen der Rahmen mit einem ordentlichen Schutzleiter verbunden werden und es empfiehlt sich auch einen F I Schalter in die 230 Volt Zuleitung vorzuschalten.
und wenn man den Wagen wenige Millimeter hochbockt kann man die Motoren mit einem Abzweig aus den 24 Volt auch zum Drehen bringen.

me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Was du da beschreibst ist das Standmodell 1072 der IGNAH in Magdeburg. Ich finde aber das durch die "nur" 24V Versorgung die Türen z.b. zu langsam sind, gerade wenn man die Innenbeleuchtung noch einschaltet. und mir fehlt das brummen der Lüfter :wink: :D

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