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Re: so hier gehts weiter ... G4 Magdeburg

Verfasst: 05.08.2010 16:47
von koneggS
Was die Woltersdorfer erlebt haben: es sind doch ex-Schweriner dabei und einer ist ein Dresdener GR-Wagen aus der Reihe 213 201 - 213 215, wie sie auf der Cossebaude-Strecke typisch waren.
27, 29, 30, 87, 88, 89 und 92 sind ex Schwerin, 28 und 32 sind ex Dessau und 31 ist ex Dresden. In Schöneweide war wie richtig geschrieben nur die 31.

Re: so hier gehts weiter ... G4 Magdeburg

Verfasst: 06.08.2010 05:09
von Möckern-Peter
Zu Woltersdorf wäre vielleicht noch zu ergänzen, dass die beiden Endstellen in Rahnsdorf ein Stück weit auseinanderliegen und die "Anschlussstrecke" erst mit einer anzulegenden Stadtteildurchfahrt anzubinden gewesen wäre. Das hätte das übliche einer Neubaustrecke bedeutet: Planung, Straßenkorrekturen, Leitungsverlegungen usw. Beide Schleifen wären sicher geblieben. Allerdings mutmaße ich, dass man nicht mit der 87 von Treptow bzw. der 25 von Schöneweide bis Woltersdorf durchgefahren wäre. Ich denke, die hätte weiter in Rahnsdorf (oder Friedrichshagen) geendet und die Bahn nach Woltersdorf hätte ab Köpenick (unter Wegfall der 25E) oder ab Frhgn. eingesetzt. Hätten wir das Thema einer Friedrichshagener Schleife. Idealerweise die der Schöneicher Bahn mitbenutzen. Da sind wir wieder bei 1000mm und Dreischienengleise waren unüblich: Das Chemnitzer Stück hatte es wohl auch erst sehr spät gegeben.
Dass sich durch die Separierung Sonderlinge (besser) erhalten haben, ist natürlich richtig und im Sinne der Historie gut! Ansonsten hätte Berlin eben ein paar KT mehr bekommen, dafür oder um Rekos freizulenken (u.a. eine Frage der Stromversorgung, die auf Außenästen oft recht schwach war). Einige wenige Gotha-Züge hätte sich die BVB sicher nicht angetan; drum hat man ja schon die 10 Züge um 1970 in die Potsdamer und Leipziger Provinz "entsorgt", damit sie im einheitlichen Reko-Dasein keine Abart darstellen. (Die Schöneicher Rekos hätte man womöglich umgespurt; Meterspur-Rekos hatten ja die eigentlich nicht benötigten Achsbuchs-Ausschnitte trotzdem. War zwar ein Arbeitsgang zuviel, aber sicher eine Frage der Standardisierung.)
Dass die eigene Gemeinde und nicht Groß-Berlin Entscheidungsträger ist, ist dem Erhalt der Strecken freilich förderlich. Man hat das negative Bsp. Schmöckwitz ja vor Augen, einer de-facto-Stadtstrecke (organisationsrechtlich), die nur durch immensen Kampf gesichert und repariert wurde.

Re: so hier gehts weiter ... G4 Magdeburg

Verfasst: 06.08.2010 18:40
von koneggS
27, 29, 30, 87, 88, 89 und 92 sind ex Schwerin, 28 und 32 sind ex Dessau und 31 ist ex Dresden. In Schöneweide war wie richtig geschrieben nur die 31.
Und natürlich noch die Korrektur: 87 streichen und 90 dazuschreiben, das "sind" kann z.T. natürlich auch durch ein "waren" ersetzt werden :-)

Re: so hier gehts weiter ... G4 Magdeburg

Verfasst: 06.08.2010 20:28
von Sithis
Die beiden Endstellen(Rahnsdorf Waldschänke und S-Bahnhof Rahnsdorf) liegen nicht so weit auseinander, eine Busstation. Wenn man Lust hat, kann man auch laufen. Die Verbindung wäre heute vielleicht etwas problematisch wegen der Straßenüberquerung der Bahn(Autoverkehr), aber ansonsten durchaus machbar. Allerdings mangelt es heute an Fahrgästen, besonders dem BVG-Streckenast nach Rahnsdorf. Eventuell würde eine Verbindung das ja verbessern. Ein 20-Minutentakt der 87 würde ja auch ausreichen.

Ich denke aber nicht, daß es dazu kommen wird.

Dreischienengleise sind technisch eigentlich nicht so problematisch - es müßte einfach genug Platz für Begegnungen sein.

Re: so hier gehts weiter ... G4 Magdeburg

Verfasst: 06.08.2010 21:13
von Möckern-Peter
Sicher ist vieles machbar... Aber Sithis, wir wissen ja alle um die Bürokratur dieses Staates: Raumordnungsverfahren, Planfeststellungsverfahren, Veränderungssperre, Vorbehaltsfläche, "Umwidmung" einer Straße, öffentliche Auslegung, Einsprüche wegen vielleicht 2 entfallenden Parkplätzen, dann wird bei Gemeinde, Kreis, Land und Bund erst einmal jahrelang geschnorrt, gefeilscht und gezeckt, wer welche Fördermittel wofür beantragen (und bekommen) darf oder kann, dann wird die Straße (von rechts bis links) erstmal "gestaltet": da kommen Parkbuchten mit Feldsteine, ein rosa Radweg, der Gleiskörper mit Betonsteine, der Fußweg mit Popel-Pflaster, ein Fahrbahn-Asphaltband und auf einen Quadratmeter Grünes irgendeine entartete Skulptur eines möchte-gern-"Künstlers" (womit es eine "kulturvolle" Aufwertung der Strecke wird(!), nicht zu vergessen 1000 Ampeln, auch für Fußgänger und Radfahrer (die bei "Kirschgrün" unterwegs sind), und mindestens 1 technisch gesicherter Bahnübergang. Und iiirgendwo kommt da mal die Baugenehmigung, wenn nicht ein Stadtrat der ABC-Partei sich gegen die Ansichten seines Kollegen von der XYZ-Partei profilieren und sein Veto einwerfen muss oder ein Grundstücksbesitzer auf Wertverlust seines Grundstückes klagt, der 20 cm Vorgartenbreite opfern muss und dazu noch einen Lärmschutzwall wegen der Straßenbahn will... Und wenn dann noch herauskommt, dass im Haus an der Haltestelle ein Widerständler wohnte, dann bekommmt die eine Bronze-Gedenktafel mit Videoüberwachung, und die Dorfstraße wird zur Buchenwalder Allee. Und falls ein Baum weg muss, 3 Ersatzbäume gepflanzt werden müssen, eine Waldohreule, eine Sumpfmooskröte oder ein Blauschwanzsegelohr gesichtet wird und der Naturschutz einen Krötentunnel und eine Vogelbrücke fordert, dann geht das ganze BRD-Geschiss von vorne los. In der DDR hätte man gesagt: müssen sich die 2 Eulen eben einen neuen Baum suchen
10 Jahre planen und 1 Jahr bauen ist BRD, wir sind in der DDR mit 1 Jahr planen und 10 Jahre bauen aufgewachsen.
Da kann die eine Bushst. (ich bin es 1979 mal gelaufen) zum Staatsakt 1 werden. Staatsakt 2 ist dann, wenn Kanzler Atatürk (denn die Merkeln erlebt das auf gar keinen Fall!!) das Band durchschneidet, die hervorragend kurze Bauzeit und die verbesserte Integration der Woltersdorfer Türken durch Direktverbindung in die Hauptstadt lobt...
Wir sind nicht mehr 1910, wo man die Ärmel hochkrempelte und sich bald am Ergebnis freute. Heute kann man froh sein, wenn die Beschlüsse und Vorhaben der Eltern den Kindern zugutekommen..
Neeneenee, sooo einfach geht das vielleicht in einem vernünftigen Staat, aber nicht in einem Saftladen. Vornehm geht die Welt zugrunde: mehr scheinen als sein - darin sind sie doch heute groß.

Sicher sind/waren Dreischienengleise nicht "das Ding", aber man hatte es i'wie nicht: war wohl zuviel, standardisierte Spurhalter zu zuersägen und eine Schiene zwischen die Stücken zu klemmen... Und Stuttgart lag ja nicht bei uns.