Strausberg mit KT8-Bildern

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Sithis
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Sithis »

Na jut, das ist ja schon mal guter Anfang, wenn der Wagen sogar noch eine HU bekommt. Damit dürfte er ja mindestens noch bis 2020 fahren.
Zuletzt geändert von Sithis am 14.03.2012 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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T6A2mod
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von T6A2mod »

Weiß jemand eigentlich wie oft der Wagen in den beiden letzten Jahren an Wochenenden oder Feiertagen gefahren ist? Wenn ich mal nach Strausberg gekommen bin fuhr immer ein KT8.

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Möckern-Peter
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Möckern-Peter »

Nun wollen wir mal etwas "bewerten".
Strausberg will also 2 (in Worten: ZWEI) solche neuen anschaffen und da bliebe einzig der New-Orleans als Reserve. (Der größenmäßig gar kein Ersatz sein kann - und soll.)
Man meint auszukommen... Und jetzt halte ich dagegen:

Leipzig hat 32 NGT12 (es fehlt nur noch einer).
Ich thematisiere jetzt nicht, wieviel Kurse auf welcher Linie.
Aber ich liste mal auf, was vorgestern alles nicht einsetzbar war:
- 1202 fuhr in die Angerbrücke und beim Starkwind schlug das Hallentor gegen Wagenteil 3.
- 1205 wurde im Schlepp gebracht: Bügelzusammenbruch in Paunsdorf-Nord.
- 1216 ist in Meusdorf entgleist mit 9 Std. Störung; seitdem steht er auf einem Tatra-Notgestell statt DG5.
- 1219 wartete auf Reinigungskräfte: es war hineingeschissen worden.
- 1221 stand mit Scheibenschaden im Wagenteil 2.
- 1228 hatte einen Unfall
- 1231 (der vorletzte) stand mit Antriebsdefekt,
- 1232 (der letzte) mit Umformerdefekt
(oder umgekehrt)
D.h. - rechnet selbst: unabhängig der Ausfall-Zeitlängen fehlten gleichzeitig 25% des Bestandes!!
Und als die 1205 wieder einen Bügel hatte und die 1219 gereinigt war, kam die 1213 mit Scheibenschaden (dieselbe!)
Und dann gibt es ja noch planmäßige Arbeiten wie Durchsichten...

(Im Anhang mal der "Arbeitsbogen" der Werkstatt für uns arme geplagte Rangierleute...)

Nun zu Strausberg:
Alle diese Schäden sind auch dort möglich: Wagen können nun mal entgleisen, das Hallentor "abbekommen" oder auch ein Auto, einen Bügel "entschärfen", verunreinigt oder demoliert werden und auch die Elektronik und Bauteile können mal muckern.
Haben wir eine Häufung von 25%, heißt das : Strausberg hat noch 1,5 zum Einsetzen (also 1).
Sagen wir, wir nehmen alle Schäden an (8), dann brauchen wir bei 2 Wg. Bestand noch 6 kaputte...
Frage ist: Womit fahren wir? Mit dem einen einzigen T6 aller 40 min??

Es dürfte klar sein: In einem Großbetrieb können mehr Schäden auftreten; darum ist das Polster größer.
Im Kleinbetrieb ist das aber eben auch möglich; und eigtl. müsste das Polster für alle wenn-Fälle gar größer sein, da keine anderen Betriebshöfe oder anderen Typen großartig aushelfen können.

Was will ich damit sagen?:
- Dass ich nicht für 2 Kurse 2,5 Wagen als "ausreichend" vorhalten kann;
- dass es ohne KT8 nicht gehen wird!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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T6A2mod
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von T6A2mod »

Die in Strausberg werden schon wissen was sie machen können und was nicht! Strausberg mit einen Großbetrieb zu vergleichen wie Leipzig ist auch etwas daneben. Auch in Strausberg kann es zu Störungen oder so etwas kommen keine Frage aber die letzte Störung, wo es außerplanmäßig zu Betriebseinschränkungen gekommen ist die mir jetzt bekannt ist liegt auch schon etwa ein Jahr zurück.

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koneggS
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von koneggS »

Nach deiner Argumentation müsste man ja noch zwei KT8 dazukaufen, um den Betrieb inklusive der Neufahrzeuge am Laufen zu halten ;-)

Es wurde aber wenn mich nicht alles täuscht hier nirgendwo erwähnt, dass kein KT8 erhalten bleibt. Oder habe ich das überlesen? Ist eigentlich auch egal, denn es ist aber auch geplant, die Niederflurwagen zu größeren Arbeiten nach Berlin zu geben und von dort dann wohl ein baugleiches Leihfahrzeug zu bekommen. Das hat es bis jetzt mit den Tatras nicht gegeben, man war immer auf sich allein gestellt. Oder gibt es etwa für den T6 Ersatz aus Leipzig? Ich denke nicht, auch im Moment reichen also drei Fahrzeuge für den laufenden Betrieb aus, im Notfall hat man immer noch den Reko als eiserne Reserve. Hinzu kommt der Vorteil, dass man sich wahrscheinlich schon relativ ausgereifte Fahrzeuge ins Haus holt, die ihre Kinderkrankheiten, sofern vorhanden, schon in Berlin abgelegt haben sollten.

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Sithis
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Sithis »

Ich denke nicht, auch im Moment reichen also drei Fahrzeuge für den laufenden Betrieb aus, im Notfall hat man immer noch den Reko als eiserne Reserve.
Der Reko fuhr doch angeblich schon mal auch wochentags als Notreserve - und der ist noch kleiner als der T6. Der außerhalb der HVZ auch kapazitätsmäßig ausreichen würde, kann halt nicht jeder sitzen, aber besser eine kleine als gar keine Bahn.
Hinzu kommt der Vorteil, dass man sich wahrscheinlich schon relativ ausgereifte Fahrzeuge ins Haus holt, die ihre Kinderkrankheiten, sofern vorhanden, schon in Berlin abgelegt haben sollten.
Es gab wohl ein paar kleinere Probleme(Quietschen, Boardcomputer), aber wohl nichts Ernsthaftes.
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Möckern-Peter
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Möckern-Peter »

Dass eine 1231 und 1232 technisch ausfällt, ist sicher Inbetriebnahme-Krankheit. Trotzdem gilt der "Flexer" auch als ausgereiftes Fzg., s. DD. Tja und, Realitäten sehen manchmal anders aus.
Aber gegen Dinge, die nicht der Wagen zu verantworten hat, bist du nicht gefeit. Es werden nun mal Scheiben zerschlagen, mit Autos drangefahren und auch ein Bügel kommt 'runter...
Die Betriebsreserve muss das "schlucken". Da kann man nicht an den Hst. Wanderliederbücher verteilen; da muss man mit einer Bahn antanzen! Zugausfall wegen eines Unterwegsschadens gibt es überall, aber wenn die Fahrer auf'm Hof sitzen und warten, dass etwas heile wird, wird's eng. Und ich führte ja bei den 8 NGT12 auch an, dass das alles keine 10min-Schäden sind, sondern Dinge, die einen Wg. für länger außer Gefecht setzen.
Wenn man freilich tagsüber niemanden zum reinigen hat und ein Scheibenschaden schon 4 Tg. alt ist - gut, das ist Leipzig hausgemacht... Aber den Strecken-VU, den Bf.-VU, die deftige Entgleisung; da geht Zeit in's Land. Und jetzt, da mal recht viele Le(g)o laufen, sind die Großzüge halt sinnvoll betr. der 12er. Und da haben wir immer noch Tatras am Tag einsetzbar da!
Drum haben wir ja auch immens Tatras verlängert und ausgereizt, wegen der Le(g)o-Misere... Wenn Potsdam seinerzeit mit historischen Gothas gefahren ist, zeigt das nur, dass die KT-Res. nicht groß genug zum abfedern war! So wäre es auch, wenn der Reko...

Ich hoffe, ihr habt das Werkstattblatt aufbekommen? Mit dergl. verwöhnt uns unsere Wst. jeden Tag!! Dann dürfen wir hüpfen und springen und denen sagen, dass wir unsere Wagen nicht nur für die Wst. sondern - ab und zu - auch noch zum auf-der-Straße-fahren brauchen täten... lol
Kleinbetriebe brauchen eigtl. für HU, VU, elektr. u. sonst. Schäden mehr Puffer als große, wo es die Gesamtmasse richtet.
(Vgl. als Möckern 1972 abbrannte, fuhr am nä.Tag ALLES, zwar mit Zügen aller Betriebshöfe, aber mit "bissel zusammenrücken" hat es der nicht-"insider" gar nicht gemerkt.)

Dann müssen die Wagen aber indifferent zu Bln. bleiben! Und sie sind nicht mal schnell getauscht: an 'ne Lok dran und los... A) wirst die auf DB-Gleisen nicht ziehen dürfen und b) wer hat ein Anschlussgleis... Also ist das umständliche Tiefladerei. Für HU oder VU sicher praktikabel, nicht im tgl. Leben. Zudem darf nicht gerade in Bln. eine Ausfallkrise sein, damit sie auch übrig haben! Wenn man so plant, steht quasi die Strausberger Reserve in Berlin, grins. Nur, dass die sich eben darauf einrichten bei ihrer Bestellmenge und die anderen nicht. Und wer sagt: Bln. hat im E-Fall immer noch KT4, dem sage ich: und Strausberg KT8 - man muss sie nur erhalten!!

Sithis, ja, wir haben auch schon einen 22S ohne Bw. auf der 11 gehabr, weil die 1421 das allereinzige heile in Schkeuditz war. Aber so rettet man mal eine Fahrt, aber nicht einen Schadensberg,
Dass 8 NGT12 in der Ecke stehen, ist zwar ungewöhnlich viel, aber zeigt auch: es kann passieren. Wenn jetzt noch Le(g)o-Krise wäre... Dann würden sicher die Züge kürzer. Aber das kann jmd., der nur Gelenktw. hat, nicht variieren. Ein GlTw. ist entweder ganz oder kaputt, da ist nix zum umhängen. Drum verstehe ich ja nicht, dass man uuunbedingt 45m-Wagen braucht - eine Scheibe kaputt, dann sind nicht 15 sondern 45 Meter kaputt... Aber das ist sicher Betriebsunwirtschaftslehre des Spätkapitalismus. (Gelenker wurden ja wegen der Schaffner-Problematik erfunden - heute könnte man theoretisch wieder 4 10m-Wg. kuppeln...) Aber die Ansichten von Betriebsunwirtschaftlern in der Geizgesellschaft (die oft nur wissen, dass die Bahn sehr spritsparend ist: sie ist selten an der Tanke!) und den mit der Praxis konfrontierten laufen ja oft auseinander...

Der Ausfall des T6 ist ja ein geplanter. Man muss aber auch mit dem ungeplanten kalkulieren. Und wenn man 2 braucht, ist das halt wenig. Bitte kein Zusammenstoß, wir haben grad HU...
Soll heißen: Wenn daheim mit Frauchen oder Männchen Kaffee machst und aus den 2 einzigen Tassen deines Haushalts trinkst, und eine fällt 'runter... Dann trinkt ihr nämlich nacheinander oder einer nippt aus 'nem Plastebecher oder aus der Zuckerdose. So kalkuliert man ja auch nicht: Man hat für x Eventualitäten (z.B. Besucher) ja auch genug Tassen im Schrank,und wenn sich mal eine "verabschiedet", merkt das keiner... Da gehst auch nicht erst in den Konsum, eine kaufen.
Und wer besitzt 2 U-Hemden? Eines liegt womöglich in der Wäsche, das andere ist frisch verschwitzt oder regengeduscht, tja und dann?: nackt mit Pullover oder mit T-Hemd als Notbehelf?
Wenn du aber einen solchen Zus.stoß hast, wo dir fast der Waggonbau ein neues A-Teil bauen muss/müsste (s. unsere 1214, haben wir selber gemacht, aber die Zeit!!), dann muss auch was im "Schrank" stehen.

Soll heißen: dass man dann für die werte Kundschaft nur noch die neuen einsetzen wollen wird, ist "zeitgemäß"... Aber es bedarf genug Puffer für den nicht-Regelfall. Wenn nämlich 2 kränkeln, bist du froh, dass da noch paar aus Kaschau da sind. (In der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen...)

Ich hoffe, ihr habt unseren Werkstattbogen aufbekommen? Damit verwöhnt man uns jeden Tag!! Dann dürfen wir huppen und springen - und unserer Wst. auch mal sagen, dass wir die Wagen nicht nur für sie sondern - wenigstens ab und zu - auch zum auf-der-Straße-fahren-lassen gebrauchen könn(t)en... lol
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koneggS
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von koneggS »

Ja, den Bogen habe ich aufbekommen. Der scheint mir aber größtenteils aus hausgemachten Problemen zu bestehen. Wenn ein Fahrzeug bei banalsten Schäden tagelang ausfällt, brauche ich natürlich ein Ersatzfahrzeug. Ich kann aber auch Kapazitäten zur umgehenden Reparatur vorhalten, die den Ausfall sehr kurz halten.

Bisher scheint man in Strausberg gut aufgestellt zu sein was die Fahrzeugfrage betrifft. Längerfristige Ausfälle durch Fahrzeugengpässe sind mir nicht bekannt. Bei einem Bedarf von zwei Fahrzeugen unter der Woche kann ich bei einem Kleinstbetrieb, der ums Überleben kämpft, keine vierfache Fahrzeugreserve auf zwei Betriebshöfe verteilt erwarten, nur um für den Fall, der vielleicht einmal in hundert Jahren eintritt, gewappnet zu sein. Durch Verträge mit der BVG scheint man ja auch die Reserve bei den beiden Neuen geregelt zu haben. Berlin liegt um die Ecke, auch auf dem Tieflader ist der kurzfristige Ersatz bei größeren Unfallschäden binnen 24 Stunden da, was ich für vertretbar halte. Und um in diesen 24 Stunden einen kompletten Ausfall zu haben, dürften weder T6 noch Reko einsatzbereit sein (Und dass KEIN KT8 aufgehoben wird, scheint an mir vorübergegangen zu sein). In der Nacht ruht der Verkehr sowieso und (wenn wir wirklich von einem Unfall ausgehen) die Bergung nimmt auch einige Zeit in Anspruch, in der die Strecke eh gesperrt wäre.
Man begibt sich natürlich in Abhängigkeit der BVG und muss hoffen, dass diese richtig kalkuliert. Im Zweifelsfall wird diese aber eher ein vertraglich zugesichertes Fahrzeug abgeben und eine eigene Leistung ausfallen lassen, als höhere Vertragsstrafen zu zahlen. Auf ein Fahrzeug mehr oder weniger kommt es bei solch einem Großbetrieb aber selten an.

Dein Beispiel mit Potsdam hinkt etwas. Der Einsatz der historischen Fahrzeuge war nach Stilllegung der Combino. Müsste man in Prag alle T3 stilllegen, würde es auch dort trotz großzügiger Reserve Ausfälle ohne Ende geben. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nunmal nicht.

Und nochmal zum Transport Straße/Schiene:

Den Transport von Fahrzeugen auf so kurzen Distanzen kann sich keiner Leisten. Das ist wirklich absolut umständlich und hat auch mit Umweltschutz nicht mehr viel zu tun.

Ein Gleisanschluss zur DB-Infrastruktur kostet jährlich einen guten fünfstelligen Eurobetrag, nur damit dieser Anschluss nicht abgeklemmt wird. Das ist auch keine reine Abzocke, sondern hat auch etwas mit dem Verwaltungsaufwand zu tun, den die DB damit hat. Auch muss der Anschluss signaltechnisch in einen Bahnhof/in eine Strecke eingebunden werden, Stichwort Signalabhängigkeit. Dieser Anschluss, auch wenn es nur 50 Meter sind, stellt eine eigene Betriebseinheit, eine Anschlussbahn dar. Diese muss, damit eine Betriebsgenehmigung durch die zuständige Aufsichtsbehörde, in der Regel bei nichtbundeseigener Infrastruktur eine Landesbehörde, die diese Verantwortung auch an das EBA abtreten kann, erteilt wird, gewissen Anforderungen entsprechen, Näheres dazu ist in der Betriebsordnung für Anschlussbahnen (BOA) geregelt. Es reicht nicht, dass die Gleise einer gewissen baulichen Anforderung entsprechen, auch müssen örtliche Regelwerke, Sicherheits- und Qualitätsmanagement durch den Betreiber, der auch einen dafür ausgebildeten Leiter der Anschlussbahn einsetzen muss, ausgearbeitet und gehalten werden, was zusätzlich mit einem enormen Kostenaufwand verbunden ist.
Die BVG müsste ebenso diese Prozedur abhalten, damit auch eine Abladung möglich ist.
Natürlich gibt es auch dritte, die einem das Abnehmen und auch eine Zulassung für sowas haben, kostenlos ist dieser Service aber auch nicht.

Da Fahrzeuge nach BOStrab selten bis nie auf EBO-Strecken verkehren dürfen (meist auch technisch und bauartbedingt), brauchst du ein Transportgefäß, also einen Spezialgüterwagen, der für diesen Transport geeignet ist. Dieser muss, wenn es ihn noch nicht gibt), konstruiert, gebaut und zugelassen werden, es muss sich ein Halter und ein einstellendes Eisenbahnverkehrsunternehmen finden (oder man machts selber, ist aber mit einem noch größeren Aufwand verbunden als das Betreiben einer Anschlussbahn ;-)) und natürlich muss das Fahrzeug auch verkehrstauglich und betriebssicher vorgehalten werden.
Für den Transport selber brauchst du ein durchführendes EVU, welches Personal und Triebfahrzeug stellt und die Trasse bei der DB in Auftrag gibt, quasi den Fahrplan bestellt, das wird sich finden lassen. Eine Trasse kostet etwa 5 Euro pro Kilometer, hinzu kommen Material-, Personal- und vor allem Energiekosten.

Was du für den Transport per Tieflader an Infrastruktur brauchst, sollte einleuchten: Platz für einen Kran oder eine mobile Verladerampe. Die Energiekosten sind deutlich geringer, lediglich die Anmeldung des Schwertransportes und die Ausarbeitung der Fahrtroute kostet etwas Geld und Aufwand.

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Sithis
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Sithis »

koneggs - guter Beitrag. Allerdings glaube ich jetzt weniger, daß man beim GAU nun gleich BVG-Fahrzeuge anmietet - die brauchen die auch selber, besonders die Zweirichtungs-Flexitys, denn GT6N wird man sicher keine anmieten. Ich denke eher, daß man im Zweifelsfall Busse anmietet und SEV fährt. Ist sicher kostengünstiger und schneller eingerichtet als erstmal Fahrzeuge aus Berlin zu holen.
Wie es dann bei HUs aussieht, wird sich ja eh zeigen, wenn die Wagen nächstes Jahr kommen, wird die HU ja erst 2020/21 sein, bis dahin kann und wird sowieso noch einiges passieren.
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Möckern-Peter
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Möckern-Peter »

Ich könnte jetzt sagen: war ja alles da... Und unterläge gar gewissem Bestandsrecht. Aber brauchen wir ja nicht... Und wir müssten "verwalten"... Nur was?: Nichtstun durch zugucken, dass es da ist. :-) Wenn man hierzulande das Fahrrad natürlich zum zweiten Mal erfinden will, braucht es nicht bloß Segen von Merkel und Ratzinger sondern sicher auch vom Kaiser von China... (Und im Schlepp sollte man eigentlich auch die Handwagen anhängen können, wenn eine Deichsel dran ist, die als eigenständiges Fahrzeug nicht fahrbar wären. Dürfte am Radprofil scheitern - akzeptiert.)
Es waren nicht nur die Gleise da, sondern auch die Waggons, die Tatras zügeweise heranschafften, aber Kran + Tieflader sind offenbar nur teuer, wenn ein "Feti" einen Wagen nach Privathausen gebracht haben will.

Lach, die Scheiben bestellen die in der Urwaldschmiede Finsterblick (oder noch woanders) und dann wird geschnitten und geliefert. Der Bügel für die 1205 - womöglich der einzige - war immerhin da; für die 1316 (selbe Stelle) nicht: sie steht ohne herum... Weil, den Bügelbau hat ja sicher der Rationalisator abgewickelt - kann man ja bei der Industrie bestellen...

Ob Potsdam hinkt? Nee, es ist dumm-Deutschland der Gegenwart, wenn man alles vorsorglich stilllegt. Es werden doch nicht 10 St. in 24 Std. auseinanderfallen, nur weil sie noch ungeprüft sind... Aber dann hätten wir ja einen Verstoß gegen DIN EN ISO, und müssten zigtausend Schulden (denn Geld hat dieser Staa ja nicht mehr) an Brüssel abtreten... Hier traut sich nur keiner mehr zu wagen um zu gewinnen. Möge von 100 nach dem 1. ggf. noch ein 2. brechen..., aber 98 halten sicher noch mindestens paar Tage.
Hier ist auch 1963 mal bei der 1130 auf dem W.-Leuschner-Pl. der Gelenkbolzen gebrochen. Aber es war in 30 J. Dienstzeit der einzige G4! Eine Schwalbe macht keinen Sommer. Gut, im Drehgelenk stehen, hast da grad die Anal-Karte, aber die hatten die, die mit Donnerflug 123 von Xtown nach Mitschimatschi unterwegs waren auch. Oder die sich 1912 in Southampton "einschifften" > Neu-Jork... Aus Mamas Bauch krauchen ist eben Risiko ein Leben lang und morgen kann Schicht im Schacht sein. Wer das vermeiden will, muss das baby am 1.Tag ersäufen. Nur Budesrepublikanien ist der Staat wo jeder gegen jeden klagt, und das ist die Angst! Deswegen sieht man ja auch statt städtischer Schneeschipper winters intensive Hausmeister, weil Hausverwaltungen Schüttelfrost kriegen, dass jmd. wegen Flug in den Flachschnee 1.000.000 "Schmerzens"abzockerei will. Wo ich sagen würde: hier hast 'nen Hunni und nun halt's Maul.

Gewiss stoßen bisweilen Ansichten aneinander. Nur ich bin kein Ökokomiker, kein Betriebsunwirtschaftler, kein Grüntischler, sondern der, der Späße an der Basis ausbadet. Die Sesselfurzer sollten mal paar Nächte mitmachen, dann sähen sie mal die Praxis - ob es marketinglich wirklich ein Gesäß hat, die neuen NGT12 mit dummen Banderolen zu bekleben "Ich bin die Nr.X der neuen Serie" - und sie nur auf die 11 zu stopfen! Was wir also bei den 7 St. immens beachten müssen! An der 828 stand 1971 auch nicht Ich bin der 4.Rekobw. vom RAW Schöneweide... Dabei ist Mäxchen Müller am Chausseehaus sooo gesäßegal, ob da Nr. 18 der alten oder Nr. 2 der neuen Serie kommt - Hauptsache es ist eine 11 und das mögllichst pünktlich. Aber so ernähren unsere Firmen unproduktive "Arbeitnehmer" - wer sagt, dass es nur in der DDR Leute mit Beschäftigung aber ohne Arbeit gab, lügt!
Der Hauptverwaltungskasper will also so wenig wie möglich Strecken, Linien, Fahrzeuge, Betriebshöfe, Leute, Ersatzteile usw. Kann er haben: es geht auch ganz ohne kg, ohne € und ohne Personal. Wenn er den Laden zumacht, braucht er garnix mehr... (Dann hat er übrig wie Reschitza.) Und der Praktiker sagt: Ich muss auf alle Eventualitäten eingerichtet sein. Dazwischen liegen Welten. Sicher kommt ein Kompromiss heraus. Aber er muss mehr zum zweiten tendieren. Der Wagen, der nicht fahren muss, frisst kein Brot, aber er ist da, wenn er "an die Front" muss... Sarkasmus ein: Wer Krieg führen will, muss die Panzer vor Schlachtbeginn parat haben und nicht nach der Kriegserklärung enfangen, Konstruktionszeichnungen zu pinseln. Sarkasmus aus.

Z.Zt. durchlaufen die NGT8 die 2.HU. In der Praxis sieht ein fiktiver Tag dann so aus:
Die 2 von Lausen wird an der 1.Gegenendstelle gewechselt (Antrieb): es kommt ein Tatra-Doppel.
Weil, zuvor kam einer mit Komponentest nicht vom Hof - der bekam den einzigen übrigen...
Dann meldet sich eine 4 mit Sandstreuer und eine 10 mit Unfall an. Die 4 bekommt einen Niederflur-Beiwagenzug, die 10 den Tatra-Großzug vom E-Wagen. Worauf dieser erstmal ausfällt. Wehe, wenn der Dispatcher ihn braucht...
Der Sandstreuer geht rep. wieder auf seine 4, weil es beim NfBw. die Bremsen zuzog und der nun hämmert... Nun wird der "Kompo" heil, der geht auf die 10, der E-Wagen kehrt heim. Aber 13 Uhr braucht man noch eine Zusatz-12... Nix da, ergo fällt der E-Wg. noch mal aus - nun fährt die 12 mit Großzug... Jetzt, nach 13 Uhr, kommt die Revision raus, ein Tatra-Hängerzug. Der ist noch nicht "kalt", entschärft es eine 2 mit Klimaanlage und eine 9 mit Tür3. Die 9 rückt 20 Uhr ein und kann - wenn Wagen da sind - jederzeit am Hof getauscht werden, also bittet man die, so weiterzufahren und der Tatra-Hängerzug geht auf die 2. Wenn genügend eingerückt sind am Abend, hätte man was für die 9, aber da ist die auch da. Dann tauscht man die 2 mit dem Hängerzug, weil der als 1 noch bis 1.15 draußen wäre. Und der Doppeltw., der seit 5.50(!) auf der 2 rollt, geht 20 Uhr in Lausen per Wagenünbergang auf die 1, und Möckern-Peter freut sich ein zweites Loch hintenhinein, dass er seine 1 endlich mal statt mit NGT8 mit 'nem Hochflur-Trakt bis 23.40 fahren darf!!
Wie bei "Stenkelfeld" vom NDR (nur weil mal paar Leute Weihnachten feiern wollten, brannte die halbe Stadt ab):
nur weil 5.30 die 1119 krachen ging und man 6(!) von 56 St. gleichzeitig in der HU hat...
Und zwischendurch "mehlt" der Werkstattpolier den Wunschzettel für den nächsten Tag und denkt, da ist Weihnachten... und wenn geht, gleich mit Osternn zusammen.

Was ich nach Wochen wollte, war nicht polemisieren, aber mal aufzeigen, dass auch von 32 St. mal 8 gleichzeitig in After sein können - man sich also für mehr als den Planeinsatz bewaffnen muss. Dass man Geiz-Meier, Zwischendrin-Müller und Eventualitäten-Peter da nicht unter den berühmten Hut kriegt, damit lebe ich. Ich sage sogar manchmal - statt einer kaputt, heil, anderer kaputt, heil, und du bist dauernd am wechseln, weil die taufrische Res. sofort weg ist... - ist mir oft sogar 0 Res. lieber: dann fällt die Unterwegs-Tauscherei aus: entweder es geht mit dem bisherigen weiter oder es kommt ersatzlos rein...
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von koneggS »

Dass Leipzig etwas gegen die Wand gefahren und viel fehlinvestiert wurde wird wahrscheinlich hier niemand bestreiten wollen ;-)

Um vielleicht nochmal zu Strausberg den Versuch eines Schlussstriches zu wagen:
Geld was nicht da ist kann auch nicht ausgegeben werden. Bei so kleinen Verkehrsunternehmen besteht die Führungsetage in der Regel aus Leuten, die Ahnung von dem haben, was sie verwalten, also eher Leuten der technischen als der wirtschaftlichen Schiene. Über die Fahrzeugfrage spekulieren wir ja hier nur. Ob nun ein KT8 als Reserve erhalten wird oder nicht wird sich zeigen. Falls nicht, wird es sicherlich nicht daran liegen, weil ein gestylter Wirtschaftsjuppie die Bilanzen schönern will, sondern weil einfach finanzielle Kapazitäten dafür fehlen. Den Schritt zur Niederflur sehe ich als die richtige Wahl und mit der Großbestellung Berlins kann man auch noch einige Euro sparen. Für uns Fans ist es natürlich traurig, dass die KT8 ersetzt werden und nicht analog zu Tschechien umgebaut und modernisiert werden, aber auch dieser Umbau ist nicht ganz kostenlos und wurde ernsthaft geprüft, bevor man sich für Neufahrzeuge entschied.

Ich könnte jetzt sagen: war ja alles da... Und unterläge gar gewissem Bestandsrecht.
Wenn sich diese Aussage konkret auf den Gleisanschluss bezieht, muss ich dich da leider enttäuschen: Um die laufenden Kosten und die Verwaltung kommt man nicht herum, lediglich die Errichtung der Infrastruktur kannst du dir sparen, aber auch nur in dem Maß, wie das Bestehende heutigen baulichen Anforderungen standhält, vor allem auch zustandsbedingt. Bei der SBE gab es m.W. auch nie eine Verladerampe oder eine Krananlage für solche Transporte, da es sich um einen Eisenbahnbetrieb handelte, wo ja auch die Güterwagen direkt übergingen. Es handelte sich auch nicht um einen Anschluss, sondern um eine abzweigende Eisenbahnstrecke nach EBO aus einem Hauptgleis in einem Bahnhof, der durch Hauptsignale, Trapeztafeln oder Spitze der Einfahrweiche von der freien Strecke abgegrenzt ist bzw. war. Inzwischen wird die SBE ja nach BOStrab betrieben, weil es für den laufenden Betrieb dort einfach zweckmäßiger ist, entsprechend hätte das Bestehende auch aus betrieblicher Sicht null Bestandsschutz gehabt, es hätte komplett umgekrempelt werden müssen.

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Möckern-Peter
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Möckern-Peter »

Dann kläre mir aber bitte noch, wie seinerzeit die Berliner und Leipziger dort ankamen. Sicher direkt dorthin und abgeladen werden mussten sie aber letztlich auch. Wenn also keine Abladeinfrastruktur dort ist, weißt du wie? Ich meine, die Reko sind einfache "Gartenlauben", mindestens das Abladen der alten ME-Tw. mit DG dürfte aber durchaus anspruchsvoll gewesen sein. Wenn man das (weil 1970) nicht mehr eruieren kann, ist es aber auch "untragisch".
Die KT kamen ja anzunehmenderweise in Teilen, denke ich mal.

Im übrigen halte ich es keineswegs für eine Fehlentscheidung, sich an eine Bestellung (hier: Bln.) anzuhängen, eben weil das nur die Berliner Serie vergrößert (so man nicht zuviel Änderungen wünscht). Ich bleibe nur dabei, dass die Anzahl 2 für 2 Kurse nicht ausreichen kann, da die mannigfaligsten Schäden eintreten können, deren Behebung von 1 Std. bis mehreren Monaten dauern kann. Den Ersatz kann der T6 nicht leisten, zudem er ja nicht für den Regel- sondern Schwachverkehr gedacht ist. Auch 2 Wg. können ausfallen, und damit meine ich nicht technische Liederlichkeit sondern Fremdeinwirkung. Es muss ergo soviel da sein, auch das erforderlichenfalls zu kompensieren. Dahin ging der Gedanke.
Es ist zwar kein deutscher Niedeflurer, sondern in diesem Falle wahrhaftig ein KT8 :twisted: (Prag 9036), dem "Größeres" widerfahren ist. Davor (schwere Kollision mit Omnibus) ist auch ein Kleinstbetrieb nicht gefeit und einer starb ja wohl bereits in den 90ern gänzlich. (Wenn es von 48 dann nur noch 47 gab, ist das anders als 1 von 2: dann hast nämlch nicht unter 2 % des Bestandes Verlust sondern 50. Und in einem Großbetrieb kompensieren es dann auch andere Wagentypen. Die ZR-Eigenschaft des KT8 kompensiert freilich kein anderer Prager Typ, aber die Gesamtmenge wird sicher nie für ZR-Einsätze nötig gewesen sein.)
Dass man ggf. einen KT zum Ersatzteilspender degradiert, mag Sinn haben. Aber sich von 3 trennen nicht.
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Incentro
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Incentro »

@ Möckern-Peter: Wirst du nicht langsam müde uns immer wieder vorzurechnen, dass Strausberg mit 4 Fahrzeugen (2 Flexity, 1 KT8, 1 T6) nicht auskommen kann? Die Strausberger Strecke verläuft zu 90% auf eigenem Gleiskörper und die meisten Straßenkreuzungen sind signalgesichert. Die Chance einen Unfall zu verursachen ist also um einiges geringer als in Betrieben wie Leipzig oder Prag, wo in großen Teilen des Netzes die Gleise in Straßenmitte liegen. Dass Unfälle trotzdem vorkommen (können) zeigt z.B. die Kollision mit einem Räumfahrzeug vor ein paar Jahren, aber dafür hat man eben ein Reservefahrzeug.

Im Vergleich dazu hat man in Schöneiche immer den doppelten Wagenpark vorgehalten (also 8 Fahrzeuge bei maximal vier Kursen), da es auf Grund der Gleislage (teilweise eingleisig im Gegenverkehr) sehr häufig (mehrmals im Jahr) zu Unfällen kam in deren Folge die Fahrzeuge für längere Zeit ausfielen. Außerdem ist Schöneiche ja nahezu ständig damit beschäftigt neue Gebrauchte für den Einsatz auf der SRS zu adaptieren.
Seit der größte Teil der Gleise neu gemacht und die Konfliktstellen durch einen eigenen Bahnkörper entschärft worden sind, ist die Anzahl der Unfälle auch entsprechend gesunken.

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Sithis
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Sithis »

Irgendwie werden hier Probleme diskutiert, die es gar nicht gibt...
Dann kläre mir aber bitte noch, wie seinerzeit die Berliner und Leipziger dort ankamen. Sicher direkt dorthin und abgeladen werden mussten sie aber letztlich auch. Wenn also keine Abladeinfrastruktur dort ist, weißt du wie? Ich meine, die Reko sind einfache "Gartenlauben", mindestens das Abladen der alten ME-Tw. mit DG dürfte aber durchaus anspruchsvoll gewesen sein. Wenn man das (weil 1970) nicht mehr eruieren kann, ist es aber auch "untragisch".
Die KT kamen ja anzunehmenderweise in Teilen, denke ich mal.
Wenn ich mein Buch über Strausberg wiedergefunden habe, schaue ich dort mal rein, meine aber, daß es damals auch schon über Tieflader-LKW erfolgte oder eben über Flachgüterwagen. Auch damals entstanden schon Fotos davon, wenn ich mich recht entsinne.
Wozu benötigt man zwingend Abladeinfrastruktur, die Wagen werden entweder vorsichtig runtergerollt oder gehoben. Die Berliner Flexity dürfte man auch entsprechend angeliefert haben.
Strausberg mit 4 Fahrzeugen (2 Flexity, 1 KT8, 1 T6)
Es reicht sicher aus. Drei KT8 und der T6 (neben dem Reko, der aber auch nicht immer zugelassen war) haben es bislang ja auch. Die Strecke ist zum Glück in der Tat eher weniger "unfallbegünstigend" und ich behaupte auch mal, daß für die Nebenverkehrszeit der T6 ausreichen würde, selbst in der HVZ würde es notfalls gehen, dann gibt es eben etwas "DDR-Feeling" mit dem vollen Wagen, die eher großen KT8 sind reiner Luxus, wenn man das so sieht. Selbst im Schülerverkehr bekommt man in der Regel einen Sitzplatz.
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Möckern-Peter
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Re: Strausberg mit KT8-Bildern

Beitrag von Möckern-Peter »

Wenn er aber schreibt, es gäbe weder eine Rampe noch einen Kran, stellt sich die Frage schon, wie die Reko und v.a. zuvor die "Alten Leipziger" (nicht die Versicherung...) vom Güterwagen geklettert sind!
Denn selbst auf Eisenbahngleisen (also im Schlepp einer Lok), schied sicher aus: ich denke mal, die Radprofile hat man immer erst dort geändert.
Damit wollte ich es dann eigentlich bewenden lassen.

Freilich konnte man sicher auch früher einen Straßendrehkran oder einen Schienendrehkran (letztere produzierte "Sergej Mironowitsch Kirow" = die le(g)o-Schmiede!) temporär anfordern, von der DR oder einem Schwertransport.
Trotzdem erhob sich: Wie holte man sich damals einen 'runter (einen Straßenbahnwagen vom Eisenbahnwaggon - was denn sonst... :mrgreen: )?
Weil ich denke, ein beweglicher, also zeitweiser Kran erspart einen ortsfesten, und eine Rampe muss auch nicht sein, wenn der Kran die Wagen gleich eingleist.
Natürlich kam früher aber auch nicht alle jubel-Wochen eine Einzelbahn, sondern die geballte Ladung per Zug und dann wurde das "hintereinanderweg" in kürzestmöglicher Zeit erledigt = der Reichsbahn den "Transportraum" zurückgeben.

(Trotzdem lassen sich aber 2 gleichzeitige Wagenschäden völlig unterschiedlicher Natur nicht ausschließen
- nicht mal per "Dekret von Lenin", "Befehl vom Führer" oder Beschluss von Bundeskanzlerin und Bundestag.
Dass nicht sein kann, was nicht sein soll, ist zwar ein hehrer Wunsch, nur kann Realität eben anders aussehen.
Busse - s. Hallenbrand bei der Vestischen - lassen sich zur Not bis morgen früh aus allen Ecken der Republik "zusammenkehren", selbst 60 St., und fahren auch auf jeder Straße, wenn man "Mätzchen" wie Entwertertypen, Fahrscheindrucker und solchen Sums negiert - Straßenbahnen nicht. Den Vorteil hat der Bus nun mal: er kann sich selbst an den Einsatzort bringen (auch ich/du/er/sie/wir/ihr/sie können das auf irgendeine Art defekte Privat-Kfz. binnen Stunden ersetzen, ob nun durch Leih-, Gebraucht- oder Neuwagen), während eine Straßenbahn fremdbewegt werden muss. Und da zudem ja jeder Betrieb am Fertigprodukt "gefummelt" hat, sind sie auch nie ohne Anpasserei "auf die Schienen, fertig, los" zu setzen.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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