Ohne Worte…

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#853
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von #853 »

Langsamfahrstelle hat geschrieben: Ich hätte den kürzlich veröffentlichten Verkehrsunfallbericht 2011 der Polizei zu bieten. Bezieht sich zwar nur auf das Stadtgebiet von Leipzig, dürfte aber auch für andere Städte repräsentativ sein.

http://www.polizei.sachsen.de/pd_leipzi ... ht2011.pdf
377 Unfälle, elfmal der Fahrer Schuld. Wer sagts denn.
Danke
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M73
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von M73 »

Zurück zum Münchner Ereignis. Die Geschichte mit diesem Vollidioten wurde natürlich von der Presse aufgegriffen – von wegen: Wie gefährlich ist unsere U-Bahn?

Die haben allerhand Ereignisse von 5 Jahren aufgeführt. Besonders interessant finde ich es, daß über 95% der Vorfälle mit Alkoholkonsum in Verbindung steht. Folgerichtig müßte man also sagen: Wie gefährlich ist das Saufen?

Weiter genauer hingeschaut, sind wirklich nur die Unfälle mit Blinden, die zwischen den Wagen "einsteigen", diejenigen, wo erheblicher Handlungsbedarf vorhanden ist und zudem noch Kostengünstig zu realisieren sein dürfte.
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Möckern-Peter
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Möckern-Peter »

Zur Anzahl der Gesamtunfälle, bei Nennung der Anzahl der selbstverschuldeten, wird ja auch im Dienstunterricht ausgeführt. Prozentsätze wären aussagefähig, aber die dort angewendeten absoluten Zahlen sind es auch.
Erfreulich, wie wenig verschuldete Angelegenheiten wir hinstellen!! (Dass der Wert in jedem Jahr etwas schwankt, ist freilich normal.)
Was die Statistik nicht aussagt, ist das was man landläufig als Ausmaß bezeichnet. Eine Pkw.-Tür, die uns jemand zu kurzfristig zum Hineinfahren "anbot", ist ein Unfall; eine Flankenfahrt zwischen 2 Bahnen, wo eine die andere aus dem Gleis gedrückt hat, diese gegen einen Mast fuhr und Schrott ist, wäre auch nur ein Unfall.
Erfreulich in jedem Fall, dass die wirklich "schweren Dinger" über lange Jahre sehr selten passierten, und das trotz der Verkehrszunahme gegenüber vergleichsweise ruhigeren Straßen früher!
Die letzte Frontalfahrt ist 25 Jahre her, die letzte heftige Flankenfahrt auch schon wieder 10 oder fast (2-mal 4 an der Lindenthaler). 2 Tatra (allerdings M1, 2114I und 2120I) gingen durch Kies-Züge/Kipper drauf, wobei in mindestens einem Fall unsere Schuld bei 0 % lag. T6 starb keiner, alle 56 NGT8 sind noch da. Als die 4 quer in die 10 fuhr und den NGT8 in einen NT2 und einen NB6 teilte (1110, auch Lindenthaler) war eigtl. das letzte spektakuläre.
Die Zeiten, als immer mal blonde "Dubceks" unfallhalber aushauchten, sind nicht nur vom Wagentyp sondern auch von der Unfallschwere vorbei. Man darf nie nie sagen, aber zumindest ist die Entwicklung bis zum Jahr 2012 durchaus erfreulich, was die Schwere betrifft. Wird vom Fahrlehrer der Schulung auch durchaus lobend betont.
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Sithis
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Sithis »

Die haben allerhand Ereignisse von 5 Jahren aufgeführt. Besonders interessant finde ich es, daß über 95% der Vorfälle mit Alkoholkonsum in Verbindung steht. Folgerichtig müßte man also sagen: Wie gefährlich ist das Saufen?
Und die anderen 5 % stehen dann vermutlich im Zusammenhang mit "harten Drogen" oder Mutproben irgendwelcher Halbstarker, oder? :twisted:

Wie gefährlich ist das Saufen? Gute Frage. Früher gab es ja durchaus auch Suffköppe, sicher auch zu Zeiten, wo noch Fahrzeuge fuhren, die nicht so x-fach gesichert sind wie die heutigen. Mir wäre nicht bekannt, daß diese übermäßig oft deshalb hops gingen. Abgesehen davon hat das Besaufen in den letzten Jahren leider überhand genommen. Da es selbst bei der vermeintlichen Bildungselite als normal gilt(sieht man daran, wie nach dem Wochenende viele Studenten dann stolz in der Uni verkünden, daß sie von Freitag abends bis früh um 6:00 Uhr am Samstag einen nach den anderen gekippt haben und anschließend mit Filmriß in der eigenen Kotze aufwachten :roll: ), wird sich diese gesellschaftliche Unsitte eben nicht so rasch auflösen. Die Zeitungen werden sicher auch nicht fragen: Wie gefährlich ist Saufen? - sondern schön zeitgeistkonform eben weiterhin die Gefahr bei der U-Bahn sehen.

Man sollte es da vielleicht wie die Polen machen. Da ist Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und den Verkehrsmitteln verboten! Beim Ausflug nach Warschau war ich auch abends um 21-22 Uhr in der U-Bahn unterwegs. Alle ruhig und gesittet, niemand auch nur angetüdelt. Wenn ich dagegen sehe, daß viele sich hier auf dem Heimweg mit der Bierpulle in die Bahn setzen...
Bild
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M73
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von M73 »

Wenn ich dagegen sehe, daß viele sich hier auf dem Heimweg mit der Bierpulle in die Bahn setzen...
Bild Warum denn erst so spät und warum auch nur mit Bier… Bild
Gerade Freitags- und Samstagsabend sehe ich vom theoretischen Alkoholverbot in MVG-Verkehrsmitteln gar nichts. Lediglich in der S-Bahn wird etwas härter durchgegriffen. Jugendliche, die offen mit der Bierflaschen im S-Bahnbereich sich zu prosten, sind schnell fällig. Dank des Kunstpark-Geländes hinterm Ostbahnhof (ein aufgelassenes Industrieareal, auf dem unzählige Discos, Clubs und sonstige Kulturereignisse statt finden), wird speziell auf der S-Bahn-Stammstrecke stark kontrolliert.
Da tauchen die sonst so selten gesehenen DB-Sicherheits-Fuzzis regelrecht im Six-Pack auf. Wenn dann ein Angetrunkener Ärger machen will, verdoppelt sich wie aus dem Nichts plötzlich ihre Zahl. Mich wundert's, daß die DB AG hier mal richtig durchgreifen will. Bei der MVG schaut's doch etwas anders aus. Hier gehen die meisten Sicherheitsottos nach 20 Uhr gleich mal in den sicheren Fahrerstand. Zumindest ist der Fahrer erstmal sicher :mrgreen: .

Wenn dann doch mal so ein lustig gekleidetes Pärchen auf dem Bahnsteig zu sehen ist, gehen sie den Menschen regelrecht aus dem Weg. Selbst wenn einer blos eine Auskunft über den Linienweg haben will, hat man den Eindruck, daß die Typen sich vor dem "bösen" Fahrgast fürchten.Bild
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M73
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von M73 »

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Sithis
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Sithis »

Hau wech die Scheiße...solche Gitter braucht echt kein Mensch. Sie sind unnötig und stören beim Fotografieren. Solche Kletteraktionen zeigen zudem, daß der durchschnittliche brD-Alltagslebens-DAU die Funktion dieses Trottelschutzes umkehrt und nicht etwa vom Überschreiten der Gleise abgehalten wird, sondern dann eben waghalsig drüberklettert. Auch in anderen Städten schon mehr als einmal beobachtet. Damit sowas funktioniert, muß es schon ein richtiger Zaun sein, in Polen oft gut zu sehen. Der ist hoch genug und auch dicht, kein halbes Turngerüst.
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Möckern-Peter
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Möckern-Peter »

Findeste aber nicht nur in Stettin auf der Aleja Niepodleglosci (Allee der Nichtunterlegenheit*), sondern auch auf mehreren Straßen der Universitätsstrecke in Linz zw. Urfahr u. St.Magdelena.
*das wäre wörtlich: nie; pod; legl, osc; i = 2.Fall - allgemein übersetzt wird es mit Unabhängigkeit

Auch das "balkanische" am-Straßenrand-fahren wäre nix für hier: da würden sie ja nur am Bahnräumer lutschen... :evil:
(Ich meine als Sarkastiker: Gut, wenn sie es denn wollen... Aber mich stören die Störungen, die man dann daraus macht. Wenn es heißen würde: Leiche auf den Fußweg; die kann der StA auch dort betrachten; weiter geht's - dann würde mich das sicher weniger anheben...)
Aber hier bringt ja soeiner 4 - 5 Std. den gesamten Zugverkehr durcheinander, weil der StA unbedingt Knochen puzzlen will...
(Da war mein Nachtzug 2011 ja mit 70 min noch gut dran! Aber das geschah noch in der Tschechei und die dortige Administration macht wohl weniger Ruß als die bundesrepublikanische. Die Reste klebten jedenfalls noch an der CD-Lok... Sicher war man auch als Einsetzender nicht scharf auf Vertragsstrafen gegenüber der DB und SBB.)
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M73
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von M73 »

Solche Gitter sind sicher an einigen wenigen Stellen durchaus Sinnvoll, aber dann bitte in ausreichender Form, so daß sie nur mit erheblichen Aufwand über-/durchstiegen werden können.

Was mich an dem Artikel wiederum viel mehr stört, ist seine Schreibart – so ganz grob sinngemäß verglichen, könnte man Ampeln für Radfahrer abbauen, da sich die Meisten eh nicht an das Rotlicht halten…
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Sithis
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Sithis »

könnte man Ampeln für Radfahrer abbauen, da sich die Meisten eh nicht an das Rotlicht halten…
Oder man baut die Türen aus, weil dann niemand mehr beim Herumspielen daran rausfallen kann :lol: .
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von M73 »

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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Sithis »

Habe es schon gehört...das war wohl so ein voll krasser Gangsta, der U-Bahn-Surfen wollte...tja, gewollt, aber nicht gekonnt.
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von M73 »

Und in München wieder ein Saufbruder...
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1319925
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Sithis
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Sithis »

Und wieder München, nicht mehr ganz so brandaktuell :twisted: , aber trotzdem erwähnenswert. Blödheit kennt keine Grenzen...Darwin-Award wäre angemessen.
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenc ... 24447.html
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Möckern-Peter
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Re: Ohne Worte…

Beitrag von Möckern-Peter »

Da ein Lichtbogen mangels eines besseren Leiters durch die Luft geht (muss), ergibt sich durch diese nichtfeste Verbindung ein Knäckerchen, d.h. es wird nicht nur hell sondern auch gelinde gesagt etwas warm, was dann zu ein paar Hautschäden führt... Ich denke mal, den Alkohol festzustellen wird sehr schwierig werden: ich denke mal, der ist da längst verdampft :mrgreen: (und eigtl. verdampft da bisweilen sogar auch das Blut, so dass nicht nur die angedunkelte Haut das Problem darstellt).
In L-Leutzsch wollte vor vielen Jahren (Erzählung eines pensionierten Wst.-meisters) mal ein Lokführer uuunbedingt seine Lok reinigen. Es zischte und er kam schnell von der Lok runter, etwas kleiner und auch etwas schwärzer. Ich denke mal, der hätte es eigtl. wissen sollen.
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