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Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 03.05.2012 14:05
von Möckern-Peter
So und nun darf ich sagen, der Niederflurer oft kritisch sieht und meint, nur diesem Zweck würden zuviele Dinge untergeordnet, die dann negativ ausstrahlen: Er gefällt mir!
Und wenn ich das sage... Sicher würde ich noch ein paar Dinge ändern wie z.B. die Gestühlanordnung (dass man nicht so viel Fenstersäulen vor dem Gesicht hat), aber alles in allem lediglich Kleinigkeiten.
Die End-DG unmittelbar an den Wagenenden ist ein Novum, das Fg.-Türen wageneinwärts verlagert. Dafür hat aber der Fahrer eine "polnische" Tür (also eine eigene). Sie ist allerdings mit Lkw.-Trittbrettern statt einem Trittkasten ausgestattet.
Im Fg.raum ist er übrigens ein 6-türer! Welcher Nf dieser Größe kann das schon von sich behaupten?! Wo man oft 3, 3,5 oder höchstens 4 vorfindet...
Positiv fällt u.a. auf: man kann seine Arme wieder auf ein Fensterbrett legen - nicht nur der Höhe sondern der Breite wegen.
Die verengten Gelenkportale kennt man von einigen Eisenbahntw. (z.B. die der Usedomer Bäderbahn); das stört keinesfalls, simuliert gar einen 3er-Zug. Die Länge ist hingegen eine, die einen Tatra-Trakt geringfügig übersteigt (31,40 m)
Innen ist Deckenreklame über den Fenstern in Schienen gehaltert: sowohl die Historie von Skoda als auch eine Auswahl diverser Skoda-Produkte des Bahn- und Bus-Sektors. Seine anderen Produkte wie Autos, Kraftwerksmaschinen und Militärtechnik werden nicht gezeigt.
Unbekannt ist allerdings, ob der Wg. der Produktion entnommen und über einen Umweg transportiert wurde oder ob er in seiner Heimat schon gerollt ist.

Man begab sich also von der "Zenti" zum Hutholz, dem "Wohngebiet Fritz Heckert" via Annaberger Str., machte dort Fotos und wollte mit: indes die Verspätung ließ mich zurück... Daraufhin erkundete ich die Fahrt vom "Heckert" zur Innenstadt via "Stolli" (Stollberger Str.) - die Strecke kannte ich noch nicht. An der Zenti imbisste ich und erwartete IHN abermals. Und wieder ging es zum Hutholz (diesmal wissend, dass die Wendezeit seeehr gering ist), nach Gablenz (wo man über 10 min Zeit hat) und zur Zenti. Dann waren 4 Std. um, etwas mehr als eine Runde mitgefahren und einige Fotos im dicketalen Kasten. Auf nach dorheeme...

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 08.05.2012 17:36
von Zoni01
Och nö. Warum gibt es den dort nur Holzsitze und keine richtigen gepolsterten Sitze wie hier in Magdeburg? Auch Hannover hat nur Holzsitze in den Bahnen. Warum keine gepolsterten Sitze. Die sind doch viel besser.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 08.05.2012 19:00
von Sithis
Besser zu reinigen?

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.05.2012 05:29
von Möckern-Peter
Hygienischer aiuf alle Fälle, für die in einer Strb. verbrachte Zeit ausreichend, für einen durchaus nicht zu verleugnenden Nutzer-Anteil mehr als ausreichend..., und auch in Westdeutschland (sowohl Holz als auch Durofol) bei älteren DÜWAGs durchaus üblich gewesen.
Das einzige - hier sind wir bei einem "Detail": es fehlt die von Schulstühlen gewohnte Arschmulde; dadurch sind sie etwas unbequem. Mit einem Sitzhersteller kann man ja aber reden.

Übrigens wohl eine Skoda-Üblichkeit: auch die Pilsener Skoda (301 - 310) haben Holzsitze.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.05.2012 14:20
von TramGR
Wenigstens sitzen die Fahrgäste auf diesen Sitzen. Das heißt das sie auch angenehm sein können! Ansonsten ist das Fahrzeug sehr schön.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.05.2012 15:55
von Möckern-Peter
Richtig, "GR": meine Änderungswünsche wären wenige und nur "punktueller Natur".
Ich würde Sitzplatten mit Mulde wünschen und eine Anordnung, die einem Fenstersäulen vor'm Gesicht weitgehend erspart. Und da ER, können es bevorzugt Sitze in Fahrtrichtung sein. Villei nochmal Plattformstauräume überarbeiten dabei.
Optisch ist der Wg. klasse, fahrtechnisch läuft er prima, das "große ganze" ist ordentlich gelöst, man sieht dass auch ein 100%Nf mit vernünftigen Fahrwerken machbar ist, usw.usw.
Und für Prag nach den "Augenkrebs-Porsche" ein Gewinn für's Stadtbild, nachdem ja Dubceks Badewannen nun echt weniger werden! Zum Glück bleiben uns die Kanthölzer aus den Zeiten des Gänsehirten noch erhalten. (Husa ist die Gans und ein husak passt auf sie auf.)
Wenn ich an einem Nf mal keine Kritikpunkte finde - wo man der Niederflurerei alles andere als sekundär untergeordnet, es "abgetan" hat, dann will das schon was heißen! Ehe ich sowas sympathiemäßig mit einem G4 oder T6 vergleiche, muss er schon um Anerkennung buhlen. Der hat sie gekriegt... Allein die Türenzahl, wo ihm wohl kaum einer das Wasser reicht. Klar minimiert das paar Sitze, aber man hat endlich das Primat auf einen Großstadtwagen gelegt (schneller Fg.wechsel, auch paar "Steher") und nicht auf einen "Reisebus". In Prag sagt man sich wohl, damit fährt man von Ladvi nach Dablice oder vom Florenc zur Bulovka, nicht aber nach Italien. Richtig so!
Und einer in Traktionslänge, der auf 30 m 2-mal knickt, ist sicher auch gut kurvengängig für enge Städte.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.05.2012 16:17
von TramGR
Sehr schön... Da könnte der sogar in unsere Postplatzkurve hineinfahren ohne probleme. :D

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.05.2012 16:53
von Möckern-Peter
Ei gewiss. Müsste aber eine Meterspur-Variante gebaut werden.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.05.2012 17:00
von TramGR
Das stimmt auch.... Aber wäre es möglich dieses Fahrzeug auf 2.30m breite zu bauen ??

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 10.05.2012 06:20
von Möckern-Peter
Das musst du glaube eher in Pilsen fragen...

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 10.05.2012 11:40
von Paul
TramGR hat geschrieben:Das stimmt auch.... Aber wäre es möglich dieses Fahrzeug auf 2.30m breite zu bauen ??
Laut Herstellerangaben sind 2,30m - 2,65m Wagenkastenbreite machbar.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 10.05.2012 13:51
von TramGR
Das ist sehr schön. Also dann ist er bestimmt auch (D) tauglich wenn in Chemnitz alles gut läuft.

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 10.05.2012 15:54
von Möckern-Peter
Ich will hoffen, dass C das in Neubeschaffungsgedanken einfließen lässt!
(Und andere dann ggf. nachziehen.)
Unsere Preise würde er ja sicher unterbieten.
Problem - sagte man mir auch dort - könne aber werden, wenn z.B. das Bundesland fördert und dafür Arbeitsplatz-Inanspruchnahme fordert, also Inlandauftrag. Tja, und wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing'...
Und so stur zu sagen: entweder den oder wir behalten die Tatras noch 50 Jahre und kaufen garkeine - so stur ist sicher wieder kein Betrieb...

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 10.05.2012 16:08
von TramGR
Ich denke sie sollen die Klapperkaputnikkisten genannt auch Variobahn ersetzen!

Re: Der geliehene Skoda in Chemnitz (mit Bildern), Teil 2

Verfasst: 09.06.2012 00:49
von Sithis
In Riga fährt ja auch schon ein 15T auf Probe und hat damit das Ende des Stangenzeitalters eingeläutet.

Habe die 15T jetzt in Prag erlebt. Durchaus eine ansprechende Konstruktion. Recht leise, und wenn hörbar, dann angenehmes Fahrgeräusch(eher leises Surren), klimatisiert und bequem. Jedoch einige Dinge, die ich zu bemängeln hätte:
- übertrieben lautes Türschließsignal(was allerdings auch auf die 14T und T6 zutrifft)
- die Innenverkleidung klapperte teilweise doch sehr, vermutlich den oft nicht ganz so guten Gleiszuständen in Prag nicht gewachsen, da dies den Bereich der Drehgestelle betraf
- eines der Räder produzierte ein seltsames Schleifgeräusch, als wäre ein Band herumgewickelt. Man mußte schon gut hinhören, aber es war vernehmbar.

Insgesamt meine ich, daß das Verstecken der Drehgestelle eine nette Idee ist, aber mit einem doch sehr engen Gang erkauft wird. An und für sich sehe ich im Vergleich zu den teilniederflurigen Bahnen wie dem Vorgänger 14T daher nicht so die großen Vorteile der Konstruktion. 100 % Niederflur ist ein Marketing-Argument, in der Praxis eher fraglich.
Trotzdem: Den 15T empfinde ich insgesamt durchaus als gelungene neue Bahn, optisch auch ganz passabel, unter diesen Gesichtspunkten hätte ich also gegen eine Beschaffung auch hierzulande nichts einzuwenden. Klumpenförmige 100%-Niederflur-Kisten "großer" Hersteller, die mit platzraubenden Podesten für die Unterbringung der Einzelräder im Innenraum aufwarten, sehen dagegen durchaus alt aus.