Sithis hat geschrieben:Was Rumänien angeht, kann es durchaus möglich sein, daß Ploiesti oder Cluj-Napoca vielleicht wieder Fahrzeuge aus Potsdam bekommen, wenn diese dort irgendwann entbehrlich werden. Allerdings ist auch das bislang nur Spekulation. Und es gibt durchaus auch andere Interessenten.
In Potsdam stehen noch einige KT4DM mit Beschleuniger, die auf einen Käufer warten. Der Verkehrsbetrieb von Szeged hat von der Stadtverwaltung keine Finanzmittel für weitere KT4DM bekommen.
Rumänien und Bulgarien sind seit 2007 in der EU. Dementsprechend gilt theoretisch auch dort, dass ab 2022 keine Hochflurwagen mehr fahren dürfen. Deshalb werden sich die Kommunen sehr genau überlegen, ob sie jetzt noch Geld für Gebrauchtwagen ausgeben oder anfangen Niederflurwagen zu beschaffen.
Sithis hat geschrieben:Was Meterspur-Verkäufe angeht, bislang gab es keine an die beiden einzigen Betriebe Arad und Iasi, auch hier bevorzugte man eher T4D sowie westdeutsche Fabrikate. Potenzielle Abnehmer sind eher im Baltikum und vielleicht Rußland und der Ukraine zu finden, da in der Vergangenheit auch dort schon Fahrzeuge aus Deutschland angekauft wurden.
Arad hat zum Jahresende die ersten von 6 bestellten "Imperio"-Niederflurwagen (Siemens Combino Plus-Lizenz) erhalten.
Russland hat zum 1.1.2015 ein Importverbot (unter anderem) für Straßenbahnen verhängt. Dementsprechend waren die 5 Berliner KT4DM für Nowosibirsk die letzten importierten Gebrauchtwagen.
Im Baltikum hätten wir Tallinn (erhält in diesem Jahr 16 CAF Niederflurwagen), Daugavpils (erhielt letztes Jahr 12 Niederflurwagen aus russischer Produktion), Liepaja (trotz Neubaustrecke noch keine Neufahrzeuge in Sicht) und Riga (beschafft bei Bedarf eher weitere Nf-Wagen - es stehen noch reihenweise T6B5 zum Verkauf).
Da sehe ich als einzigen potentiellen Abnehmer noch die Ukraine, wobei von den vier Betrieben die KT4SU einsetzen Winnyzja fast vollständig auf gebrauchte Schweizer Wagen umgestellt hat, Schytomyr kein Geld hat (schon mit den 5 Gebrauchtwagen aus Winnyzja hat man sich wohl übernommen) und Jewpatorija unterliegt jetzt wohl dem Importverbot.
Da bleibt nur Lwiw als Kunde. Einige KT4D aus Gera und Erfurt fahren dort bereits, es wurden aber auch schon zwei Niederflurwagen-Prototypen beschafft.
Es sieht also ganz danach aus, dass es mangels Kunden einfach keinen Markt mehr für gebrauchte Hochflurwagen gibt. In Polen ist man zwar sehr kreativ, wenn es darum geht Gelenkwagen mit Niederflurmittelteilen auszustatten (Danzig, Elbing, Krakau, Lodsch), aber an die Verlängerung von KT4 hat man sich noch nicht gewagt.