Berliner S-Bahn BR 485 - was soll daraus werden?

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Von den S-Bahnen verwendet wurden die elektrische Ausrüstung, die Drehgestelle und die Türen. Alles andere (auch der Wagenkasten selbst) wurde neu gebaut.
Und dann fuhren sie teilweise nur 4 Jahre...da kann ich echt nur sagen, leck mich am Bild.
Ja, das verstehe, wer will. Die F gehören nun wirklich weder optisch noch technisch zum alten Eisen und sind meiner Meinung nach die komfortabelsten U-Bahnen, die Berlin überhaupt hat. Und das Großprofil präsentiert sich doch inzwichen wirklich zeitgemäß.
Nun, beim Prototypen waren glaube ich auch einige Abweichungen von der Serie der Grund, auch wurden einige Versuchswagen ausgesondert.

Dennoch unverständlich, denn der Prototyp hätte ins Museum gehört!!!
Aber seit einigen Jahren geht man sowieso stiefmütterlich mit der historischen BVG-Sammlung um.
Einige wichtige Zeitzeugen wie der G-Prototyp oder der älteste U-Bahnwagen Berlins(515) mit Holzaufbau sind leider unwiderbringlich verloren :evil: . Mögen der oder die Verantwortlichen dafür schmerzhaft in der Hölle schmoren.

Vielleicht orientiert man sich ja an München, wo bereits erste DT1 rausfliegen, obwohl sie auch erst aus den 70ern stammen.
Na schön, die A3 sind zumindest leiser. Ebenso beschleunigen und bremsen sie weicher.
Die Unbeliebtheit der GI rührt vielleicht auch von der Zugbildung her: Züge mit Mittelwagen lassen sich eben unflexibler planen als solche, die aus immer gleichen Wagen bestehen.
Nun, so viel weicher sind die A3 auch nicht. Höchstens die neueren ab den 80ern.

Die G sind in der Hinsicht doch gar nicht so schlecht(Zugbildung), ein 6-Wagenzug erfordert ja nur 4 Triebwagen.
Hingegen können die A3 sowieso nur als DTW verkehren.
Andererseits: Warum modernisiert man im Kleinprofil fleißig alte Wagen, während man für relativ moderne Wagen im Großprofil die Ausmusterung anstrebt? Hat das noch immer mit den Kinderkrankheiten des HK zu tun?
BTW: Wie würde denn ohne A3 die U4 bedient? Durch zweiteilige Stummel-HKs etwa?!
Ich denke mal die BVG wird es irgendwo auch ärgern, daß es zwei Systeme bei der U-Bahn gibt.
Aber die U-Bahn ist ja quasi das geliebte Kind, was auch gerne als vermeintlich besseres Verkehrsmittel als die Straßenbahn betrachtet wird.

Die Hk sind in meinen Augen absolut unflexibel - man macht den gleichen Fehler wie die S-Bahn Berlin bei Beschaffung der BR 481, die schon wegen der Durchgängigkeit unflexibel sind. Und dann erstmal die H oder Hk...
Kinderkrankheiten gab und gibt es viele, daher verzögert sich das, und außerdem hat der Senat "nein" gesagt, als es um das Wichtigste ging - nämlich das liebe Geld. Dies verschafft den älteren Fahrzeugen halt noch eine Gnadenfrist.
Im Großprofil hat man mit Ausmusterung der DL ja alles "Altmetall" aus dem Betrieb gehabt, während die "kleinen Brüder" A3(L) noch länger rollen werden. Man mußte ja nach der Wende auch die fürchterlichen G-Züge ersetzen(die erste Generation), während im Großprofil ja bis auf die EIII keine "Fremdkörper" verkehrten.

Die U4 wird auch mit DTW bedient?
Wußte ich bisher nicht.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Vielleicht orientiert man sich ja an München, wo bereits erste DT1 rausfliegen, obwohl sie auch erst aus den 70ern stammen.
Mag sein, aber die DT1 trifft man jetzt teilweise wenigstens in Nürnberg wieder an (weiterhin in der für Nürnberg völlig unüblichen blau-weißen Farbgebung, woran man sie - noch - leicht von den "Original-Nürnbergern" unterscheiden kann).
Die U4 wird auch mit DTW bedient?
Anfang 2004 war das jedenfalls noch so. Seither bin ich nicht mehr auf der U4 unterwegs gewesen. Ich komme - leider - nur noch relativ selten nach Berlin und bin dann kaum noch in Schöneberg unterwegs.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

Zosse
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Beitrag von Zosse »

Bei den ersten EIII hat man die Wagenkästen noch sehr aufwendig umgebaut, der komplette Neubau kam erst bei den späteren Lieferungen. Warum man die teilweise sehr jungen EIII ausgemustert hat, brauch angesichts unbedeutender politischer Vorkommnisse wohl nicht erwähnt werden. 8)

Deine Rechnung mit den 4 TW bei einem 6- Wagen Zug aus G I kann ich nicht ganz verstehen, aber du hast dir bestimmt was dabei gedacht. Aber kurz was von mir dazu: die GI sind auch DTW, alle 8 Achsen sind angetrieben. Nur dass der zweite TW über keinen Führerstand verfügt. Also 6 TW mit 3 Führerständen, woher die 4? :D
Will hier jetzt nicht klugscheißen, nicht falsch verstehen.

Trotzdem fände ich es schön, wenn ich in 10 Jahren mal China- Urlaub mache und plötzlich in eine Welt tauche, in der mir schwarz- rote Züge begegnen, mit einem sanften Summen und mich in die Innenstadt einer Metropole bringen...*träum*
Fast 200 gebaute Vz die fast noch vollzählig sind, könnten für einen neu zu eröffnenden Betrieb reichen, teure Investitionen wären nur die elektrischen Anlagen, Fahrzeuge wären erstmal billiger als neue (und wahrscheinlich zuverlässiger als so manches Neubaufahrzeug). Später kann man dann neue beschaffen.

Aber dazu wird es wohl nie kommen, dass die innerhalb der nächsten 5 Jahre dem Schrott entgehen, glaub ich irgendwie nicht. Nur solange keine neuen Fahrzeuge kommen, werden sie auf jeden Fall nicht alle, 480 und 481 können das Berliner Netz nicht allein schmeißen.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Bei den ersten EIII hat man die Wagenkästen noch sehr aufwendig umgebaut, der komplette Neubau kam erst bei den späteren Lieferungen. Warum man die teilweise sehr jungen EIII ausgemustert hat, brauch angesichts unbedeutender politischer Vorkommnisse wohl nicht erwähnt werden.
Das hat ja nicht nur damit zu tun, sondern auch mit der Tatsache, daß sie viel Strom brauchten(ich denke mal, man hat wie bei der S-Bahn den Taster übernommen - also nur die Wahl zwischen "Vollgas" und null) und nur auf der U5 fahren konnten. Auf anderen Linien eckten sie an.
Deine Rechnung mit den 4 TW bei einem 6- Wagen Zug aus G I kann ich nicht ganz verstehen, aber du hast dir bestimmt was dabei gedacht. Aber kurz was von mir dazu: die GI sind auch DTW, alle 8 Achsen sind angetrieben. Nur dass der zweite TW über keinen Führerstand verfügt. Also 6 TW mit 3 Führerständen, woher die 4? Very Happy
Will hier jetzt nicht klugscheißen, nicht falsch verstehen.
Hm, keine Ahnung?!
Wenn die GI Tw ohne Führerstand haben, ok.
Sind das jetzt die sogenannten "Mittelwagen"...
Trotzdem fände ich es schön, wenn ich in 10 Jahren mal China- Urlaub mache und plötzlich in eine Welt tauche, in der mir schwarz- rote Züge begegnen, mit einem sanften Summen und mich in die Innenstadt einer Metropole bringen...*träum*
Fast 200 gebaute Vz die fast noch vollzählig sind, könnten für einen neu zu eröffnenden Betrieb reichen, teure Investitionen wären nur die elektrischen Anlagen, Fahrzeuge wären erstmal billiger als neue (und wahrscheinlich zuverlässiger als so manches Neubaufahrzeug). Später kann man dann neue beschaffen.
Teilweise schon in ockergelb-rot...
Aber dazu wird es wohl nie kommen, dass die innerhalb der nächsten 5 Jahre dem Schrott entgehen, glaub ich irgendwie nicht. Nur solange keine neuen Fahrzeuge kommen, werden sie auf jeden Fall nicht alle, 480 und 481 können das Berliner Netz nicht allein schmeißen.
Der DB ist alles zuzutrauen.
Die BR 480 ist ja auch schon ein altes Fahrzeug und nur wegen seiner Flexibilität noch weitestgehend im Einsatz.
Z.B. fährt bei uns am WE gelegentlich nur ein Viertelzug, in Blankenburg macht man vor Weiterfahrt in der Stadt aus einem Halbzug einen Dreiviertelzug, bei der Fahrt nach draußen läuft es umgekehrt...
Geht alles mit der BR 481 nicht.
Die Dreiviertelzüge fahren zum Glück nicht mehr, da man sie auch für die Ringbahn braucht.

Der DB traue ich es aber durchaus zu, die Außenäste weiter zu beschneiden(konkret nach Birkenwerder/Oranienburg).

Bei ersterem spart man ja abends schon unsinnigerweise die Fahrt nach Birkenwerder ein und fährt in Blankenburg aufs Abstellgleis, somit ist für Leute, die den Anschluß nicht kriegen(können) abends ewiges Herumstehen in Blankenburg angesagt.
Natürlich fahren abends meistens nur eine Hand voll Leute mit der Bahn, aber die wollen auch an ihr Ziel kommen.
Und hinterher wird dann wieder gejammert, daß die Leute lieber das Auto nehmen.
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fahrmidda13
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Nachtrag

Beitrag von fahrmidda13 »

Ich denke mal die BVG wird es irgendwo auch ärgern, daß es zwei Systeme bei der U-Bahn gibt.
Sicherlich, es ist ja auch logistisch nicht ganz einfach, ein solches Netz zu betreiben. Es ist ja auch offensichtlich, daß das Kleinprofilnetz eher stiefmütterlich behandelt wird und sich erste Denkansätze über Streckenstillegungen (Ruhleben, Krumme Lanke) auf das Kleinprofil beschränken, während man im Großprofil weder Kosten noch Mühen scheut, um z. B. die Bahnhöfe auf der U5 modisch zu verschandeln.

Aber Entwicklungen wie die vom Klein- zum Großprofil ergeben sich eben, wenn man eine der ältesten U-Bahnen überhaupt hat. 1902 war weder die Entwicklung der Fahrgastzahlen abzusehen, noch konnte man auf Erfahrungen anderer Betriebe zurückgreifen. Der Schritt zum Großprofil war sicherlich trotzdem richtg (U8 oder U9 als Kleinprofil... na gute Nacht!).
Unterschiedliche Profilweiten sind ja auch nichts so einzigartiges; In Budapest gibt's das auch.

Vielleicht solle sich die BVG wirklich mal auf die Qualität, die Unverzichtbarkeit und die Potentiale des gesamten U-Bahnnetzes besinnen.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Sicherlich, es ist ja auch logistisch nicht ganz einfach, ein solches Netz zu betreiben. Es ist ja auch offensichtlich, daß das Kleinprofilnetz eher stiefmütterlich behandelt wird und sich erste Denkansätze über Streckenstillegungen (Ruhleben, Krumme Lanke) auf das Kleinprofil beschränken, während man im Großprofil weder Kosten noch Mühen scheut, um z. B. die Bahnhöfe auf der U5 modisch zu verschandeln.
Nun, der BVG-Vorsitzende hat ja gesagt, es ist nicht sein primäres Ziel, Fahrgäste anzusprechen - insofern sind solche Überlegungen ja kein Wunder.

Die Überlegung zur Stillegung kommen ja auch wieder dadurch, daß die Strecken saniert werden müßten - ist halt nicht mehr wie vor 20 Jahren, wo (West)-Berlin vom Bund alles in den Arsch gesteckt bekam.
Die U-Bahn ist nun mal ein sehr teures Verkehrsmittel und der Geldsegen war einmal...
Aber Entwicklungen wie die vom Klein- zum Großprofil ergeben sich eben, wenn man eine der ältesten U-Bahnen überhaupt hat. 1902 war weder die Entwicklung der Fahrgastzahlen abzusehen, noch konnte man auf Erfahrungen anderer Betriebe zurückgreifen. Der Schritt zum Großprofil war sicherlich trotzdem richtg (U8 oder U9 als Kleinprofil... na gute Nacht!).
Unterschiedliche Profilweiten sind ja auch nichts so einzigartiges; In Budapest gibt's das auch.
Nun ja, das Großprofil entstand mit der Überlegung, daß man so mehr Menschen in ein Fahrzeug kriegt.
Zumindest was Stehplätze angeht schon richtig.

Es ist schon bemerkenswert, daß es in anderen Betrieben noch breitere Fahrzeuge gibt.

Nicht nur in Budapest gibt es verschiedene Systeme- auch in Wien, wo bestimmte Teile der U-Bahn von Straßenbahnen bedient werden.
Vielleicht solle sich die BVG wirklich mal auf die Qualität, die Unverzichtbarkeit und die Potentiale des gesamten U-Bahnnetzes besinnen.
Wenn es nach der BVG ginge, würden sie sicher am liebsten den ganzen Verkehr mit Bussen abwickeln. Nur wäre das sehr unbequem.
Aber man könnte auf eine bessere Wirtschaftlichkeit pochen :roll: .
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Wie es aussieht, gehen die Züge wohl nun doch in den Schrott. Siehe auch http://www.nahverkehrsbahnen-berlin.de/

Von Verkauf ist keine Rede. Selbst gerade mal 15 Jahre alte Wagen sind unter den verschrotteten Wagen :evil: .

Ich finde das ganz ehrlich zum Kotzen :evil: .
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

es gibt doch beim 485 gar keine Fahrzeuge mehr, die älter als 16 sind ;)

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

koneggS hat geschrieben:es gibt doch beim 485 gar keine Fahrzeuge mehr, die älter als 16 sind ;)
Sicher?

Aber es ist schon ein Hohn, dermaßen junge Wagen abzustellen.

Immerhin hat man ja auch in einige Fahrzeuge neue Techniken eingebaut. Die Probezüge mit neuen Anzeigen und verbesserter Beschleunigung mußten auch dran glauben. Wozu erprobt man dann eine Verbesserung? Ist mir irgendwo schleierhaft.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Die Serienlieferung begann erst um 1991/92, weiß ich jetzt nicht genau. Vor der Wende wurden nur Vorserien gebaut, die definitiv bereits ausgesondert sind. Natürlich ist es Schade um Fahrzeuge mit dem Leistungspaket 2, aber man hat halt vor wenigen Jahren noch nicht vorrausschauend gedacht. Und LED-Anzeigen, na ja, kosten nicht so die Welt.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

man hat halt vor wenigen Jahren noch nicht vorrausschauend gedacht.
Hat man das bei der S-Bahn jemals getan? :roll:
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Aber wenigstens ein Teil bleibt die nächsten 10 Jahre erhalten, das ist doch auch was ;)

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Beitrag von Sithis »

koneggS hat geschrieben:Aber wenigstens ein Teil bleibt die nächsten 10 Jahre erhalten, das ist doch auch was ;)
Ja, aber es sind nicht sehr viele und dann im Mischbetrieb mit den 481ern. Da wird es schwer sein, sie zu erwischen!

Und der optische Zustand der Wagen ist meistens auch nicht gerade rosig. Teilweise ist Graffiti auf den Rädern (!).

Die S-Bahn hätte die Wagen - wenn sie gewollt hätte - sehr gründlich modernisieren können. Zuerst hätte ich die Türantriebe ersetzt - die sind nämlich derzeit ziemlich schwach. Dann hätte ich innen die Sitze komfortabler gestaltet(wie in der BR480). Ein ordentliches Anzeige-System hätte es auch geben können. Schlußendlich hätte man die Wagen bestimmt mit nicht zu viel Aufwand auf eine höhere Beschleunigung und 100 km/h Vmax umbauen können. Ganz entfernt wäre doch auch noch eine Idee gewesen, einen Vierwagenzug mit Mittelwagen durchgängig zu machen. Bei der 480 wäre das nicht möglich, da könnte man nur Viertelzüge durchgängig machen, außer man entfernt einen Führerstand, was aber bestimmt ungünstig für den Wagenkasten wäre.

Somit hätte man relativ schnell und für nicht zu viel Geld einen modernen Fuhrpark bekommen können.

Das "Problem" war ja der große Bestand an Altbauzügen, die es zu ersetzen galt. Da BR485 und BR480 nie in großen Stückzahlen geliefert wurden, blieben sie immer "Exoten" im Fuhrpark - die Altbauzüge waren dagegen ja doch nicht so unterschiedlich gebaut. So hat man halt auf einen Schlag die Altbauwagen durch BR481 ersetzt(ging ja relativ schnell, vergleicht man die Modernisierung anderer Betriebe).

Die BR485 und BR480 sollten die Altbauwagen ja sukzessive ersetzen - was nicht gelang. Ja, die ersten BR485 wurden 1968/87 geliefert, aber es waren nur wenige, und die sind bis auf einige Museumswagen inzwischen wohl verschrottet. Wären beide in größeren Stückzahlen verfügbar gewesen, wäre es zwar eher den guten alten Vorkriegswagen an den Kragen gegangen(was aber eh absehbar war), wäre es vielleicht alles anders gekommen. Aber so sollte es dann doch nicht sein :roll: .
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Manitou
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Prototyp und Nullserie

Beitrag von Manitou »

Der Prototyp 270 001-008 wurde nur noch buchmäßig in 485/885 001-004 umgezeichnet.
Von der Nullserie 270 009-024 wurden alle Vz in 485/885 005-012 umgezeichnet und sind z.T. noch im Einsatz (u.a. 006 und 008 bereits mit Neulack), da die Abstellung nach HU-Datum erfolgte. 485 009 nach Unfall ausgemustert und als 1. Wagen verschrottet.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Und es geht weiter. Selbst Züge, die in den Traditionsfarben lackiert wurden, gehen inzwischen in den Schrott :evil: .

Es ist wirklich bedauerlich, was dort abgeht. Statt solide Wagen zu verschrotten, sollte man woanders sparen. Z.B. indem man die nutzlosen "Rotkäppchen" abschafft. Aber man hat´s ja.

Es ist inzwischen auch ein Glücksspiel, die restlichen 485er zu erwischen. S5, S75 und S9 sind derzeit noch die Linien, auf denen sie fahren. Und selbst da ist es Glückssache, da auch 481er dazwischen fahren.

Also, wer die Wagen nochmal erleben möchte, sollte sich beeilen. Die letzten Jahre haben angefangen. Und dann wird das typische Summen beim Anfahren durch die Thyristor-Steuerung, der markante Motorsound und das typische Kurvenquietschen wohl für immer verschwinden :cry: .

PS: In einem anderem Board hat irgendein Idiot die Verschrottung sogar begrüßt. Er ist zwar noch nie mit den Wagen gefahren, findet das aber gut, weil sie zu sehr an die DDR erinnern. So ein Müll. Wenigstens hat er sogar von den zuständigen Mods öffentlich ordentlich Feuer unterm Hintern gekriegt.
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