Die Stations-Abstände der Berliner S-Bahn sind in der Innenstadt durchaus mit U-Bahnen vergleichbar. Die Thyristorsteuereung ist älter als die Drehstromtechnik.
Ein Umbau der BR 485 in einen "E IV"-U-Bahnwagen würde bedeuten, daß der gesammte Wagenkasten ersetzt werden müßte. Nur Drehgestelle, E-Ausrüstung und Kleinteile wären weiter verwendbar
Ok, in der Innenstadt haut es hin.
So aufwendig?
Ich dachte die EIII wurden gar nicht so aufwendig umgebaut.
Bei aller nachvollziehbaren Abneigung gegen die H-Züge ist unter realistischen Gesichtspunkten aber nicht zu erwarten, daß diese langfristig aus dem U-Bahn-Netz verschwinden. Allenfalls müssen die ersten F eben noch ein paar Jahre länger rollen - das ist auf jeden Fall wirtschaftlicher als der Umbau der 485er, die nach 15 bis 20 Jahren ja wieder zur Disposition stünden.
Nun, trotzdem schmeißt man ja schon die ersten F-Züge raus.
Schön dumm bei solchen auftretenden Mängeln der Neuzüge...und Reserve hat man ja kaum, da man mit Stellplätzen geizt und "Alteisen" bei der U-Bahn möglichst schnell in den Ofen oder in andere Länder bringen will.
Fein, die Modernisierung der GI-1 mag das letzte Argument schwächen.
Die G-Züge wurden nur deshalb modernisiert, weil sie aus vertraglichen Gründen nicht einfach rausgeschmissen werden können(weder Verkauf noch Verschrottung). Die BVG würde sie am liebsten ganz weghaben.
Warum auch immer, ich persönlich finde sie - abgesehen von der Vorliebe für Ost-Fahrzeuge und weil ich früher viel damit gefahren bin - vom Fahrkomfort her nicht schlechter als die A3-Züge(es wird ja gerne immer wieder anderes behauptet) und die zwei Türen finde ich sogar besser, da breiter und der Wagen ist weniger "zerklüftet". Wahrscheinlich hat man 1. was gegen Ost-Fahrzeuge,
2. hofft man sowieso dauernd auf Finanzspritzen, was ja in der alten brD noch üblich war und somit neue Fahrzeuge(nicht zu vergessen, in der brD fuhren ja schon schicke neue A3L82, als in der DDR noch A1 und A2 über den Magistratsschirm rumpelten), die nun aber nicht eintreten und
3. muß bei der BVG ja eh alles so neu wie möglich sein.
Nun, deshalb wurden sie halt modernisiert, um noch das Beste daraus zu machen.
Ja, ich sehe die 485 auch als die letzte "gute alte" an. Abschiede sind bei der Berliner S-Bahn immer besonders schmerzhaft, zumal die verbliebenen 485 ja nicht nur für Berliner S-Bahn-Verhältnisse noch ausgesprochen jung sind.
Ich habe heute schon wieder einen Zug als Dienstfahrt ins Ungewisse fahren sehen
...
Aber alt sind sie wirklich nicht. Wenn man bedenkt, daß die letzten Exemplare 1992 abgeliefert wurden, eine verdammt kurze Einsatzzeit.
Dabei sind sie für den Innenstadtverkehr ausreichend schnell und außerdem flexibler zu koppeln als die BR 481, wo man ja immer mindestens einen Halbzug bilden muß.
U- Bahnen gibts ja nicht nur in Berlin, ich dachte da eher an einen östlichen U- Bahnbetrieb, schließlich kaufen die Koreaner doch sonst alles. Denkbar wäre ja auch, dass Städte z.B. in Indien (Neu- Delhi, Calcutta, Bombay) vielleicht alle 485 aufkaufen und dann in der Innenstadt die vorhandenen Eisenbahnstrecken mit Stromschienen ausrüsten, eigentlich alles andere als abwegig. Gleiches gilt für chinesische Städte.
Nun, zumindest einige dieser Länder wären potenzielle Kunden, aber wenn, dann eher die ärmeren wie Korea, die die D und G damals zu sehr günstigen Preisen gekriegt haben. Die DB hingegen will ja noch recht saftig Kohle haben.
Da werden z.B. Boom-Länder wie Indien eher sagen, da können wir auch gleich neue Bahnen beschaffen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet