H-Züge der U-Bahn Berlin abgestellt!

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Sithis
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H-Züge der U-Bahn Berlin abgestellt!

Beitrag von Sithis »

Es war sogar im Radio, denn die "Qualität" von Bombardier hat sich erneut gezeigt.
Wegen eines Brandes an einem H-Zug vor kurzer Zeit und wegen Problemen mit den Achslagern werden innerhalb der nächsten Tage alle 46 6-Wagenzüge des Typs H genau überprüft. Etwa 20 Züge sind derzeit bereits abgestellt. Die Probleme mit den Achslagern sind auch der Hauptgrund dafür, dass die HK06-Serie bislang noch immer nicht im Einsatz ist. Ihre Haltbarkeit liegt um ein Vielfaches unter dem Wert, den z.B. die A3-Wagen erreichen. Daher muss hier erheblich nachgebessert werden. Die Fahrzeugsituation im U-Bahnbereich ist derzeit sehr angespannt. Daher kommen z.B. auf der U5 jetzt verstärkt F74-F79 zum Einsatz.
Das ist doch mal wieder typisch. Der ganze neue Dreck taugt überhaupt nichts und fliegt schon nach wenigen Jahren halb auseinander.
Die alten Züge waren noch für die Ewigkeit gebaut.
Wer würde denn ernsthaft glauben, daß die H(aßobjekte) die 40 Jahre und länger durchhalten, die z.B. die Doras erreicht haben?
Mal ganz abgesehen davon, daß heutzutage eh alles viel schneller in den Ofen geht als noch vor 20 Jahren.

Nicht umsonst hat man ja auch große Teile der A3 erneut aufgearbeitet. Selbst die G-Züge wurden aufgefrischt. Wer braucht denn da Hk...es ist ja nicht mal so wie im Straßenbahn- oder Busbereich, wo man mit Niederflur argumentieren kann.
Die Durchgängigkeit der Wagenzüge als angebliche Erhöhung des Sicherheitsgefühles ist auch nur ausgedacht. Oder wer fühlt sich denn da sicherer?
Mal ganz abgesehen davon, daß es sowieso bezeichnend ist, wenn an sowas überhaupt gedacht wird in Berlin...

Die BVG sollte lieber weiter bei ihren bewährten, flexibel einsetzbaren U-Bahn-Baureihen bleiben! Die F-Züge haben noch die "Gene" der D und sind somit noch für weitere Jahrzehnte gut, wenn es darauf ankommt.
Leider sind die ersten ja inzwischen verschrottet worden. Warum man die diesmal nicht nach Korea oder anderswo hinverkauft hat, ist mir ein Rätsel. Immerhin sind es doch grundsolide Fahrzeuge.

Nun denn, wenn auf der U5 nun verstärkt F-Züge im Einsatz sind(bisher habe ich da fast nur H erlebt!), dann heißt es ran an die Buletten.
Ich werde nächste Woche der überirdischen Strecke nach Hönow einen Besuch zur Dokumentation abstatten.
Wer weiß, wie lange dieser Zustand anhält.

Ich hoffe - auch wenn es gemein klingt - daß in den nächsten Jahren auch Probleme mit der S-Bahn BR 481 auftreten.
Bombardier schlampt und spart, wo es nur möglich ist. Das muß ein Ende haben.
Zuletzt geändert von Sithis am 18.04.2007 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Nur weil's mir gerade aufgefallen ist:
Ich werde nächste Woche der überirdischen Strecke nach Hönow einen Besuch zur Dokumentation besuchen.
Wie bitte? :lol: :P

Ja, der Qualitätsschwund unserer Gebrauchsgegenstände ist ja in nahezu allen Bereichen des Lebens nicht zu übersehen (Auto, Möbel, Kleidung, ...) warum sollte das ausgerechnet bei Schienenfahrzeugen anders sein. :?

Aber ich glaube ehlich gesagt nicht, daß das allein die Schuld von Bombardier ist. Schließlich stehen die Hersteller auch unter Druck: In kurzer Zeit müssen sie große Stückzahlen technisch ausgereifter und umfangreich ausgestatteter Wagen herstellen, die zu allem Überfluß noch so wenig wie möglich kosten müssen.
Daß nun die H und HK ähnliche Einsatzzeiten wie die A3, D und F erreichen, glaubt wohl kaum jemand. Sie sind ja auch die ersten U-Bahnen seit Kriegsende, die die BVG (West) mit begrenztem Budget kaufen mußte.
Sowohl die A3 wie auch die D und F wurden, wie so vieles, was in Zeiten des Kalten Krieges nach West-Berlin kam, im Rahmen der sog. Berlin-Förderung großzügig vom Bund finanziert. Da den Verantwortlichen in Bonn die Lebensqualität der Westberliner sehr am Herzen lag, wurde da nicht aufs Geld geachtet, es war egal, wie viel eine U-Bahn kostet.

Kleinere Brände an Wagen sind bei der BVG ja nun nichts nie da gewesenes. 2001 (oder doch schon 2000?) Wurden ja mal sämtliche Giselas aus dem Verkehr gezogen, nachdem ein Stromabnehmer Feuer gefangen hatte.

Ein paar Doras müßten doch noch als Betriebsreserve abgestellt sein, oder? Vielleicht findet man die ja mal wieder im Plandienst, wenn die H komplett abgestellt sind. Wäre doch mal was. :D
Ich hoffe - auch wenn es gemein klingt - daß in den nächsten Jahren auch Probleme mit der S-Bahn BR 481 auftreten.
Ohne Dir jetzt die Hoffnung nehmen zu wollen, aber die 481 wirken insgesamt doch recht solide. Und wer nicht wüßte, daß die BR 481 und die H vom gleichen Hersteller sind, würde es wohl auch nicht glauben.
Es scheint tatsächlich vom Auftraggeber abzuhängen, wie hochwertig Fahrzeuge von Bombardier verarbeitet sind, und was die DB-AG nebst Tochterunternehmen gekauft hat, macht doch weitgehend einen ganz ordentlichen Eindruck (schön, der Begriff "Neigetechnik" sei hier mal ausgeklammert :) ).
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Ne ne, die D(Stahl) sind komplett nach Korea gegangen.
Die DL(Alu) wurden schon zerlegt, zur Sanierung der Giselas.
Wenn vielleicht noch DL übrig wären, hätte es sicher eine große Meldung gegeben, wenn sie wieder im Planverkehr fahren würden. 2005 war ja die große Abschiedsfahrt. Es gibt ja einen 4-Wagenzug der Stahldoras fürs Museum, ein DTW ist der Prototyp. Ein Einsatz im Linienverkehr ist eher unwahrscheinlich(wie es z.B. Potsdam während der Combinokrise getan hat). Und wäre wegen des Vandalismus auch nicht unbedingt wünschenswert.
Da man sich ja auch schon der ersten F-Züge entledigen möchte, fahren die halt wieder. Man gönnt sich ja sonst nichts :roll: .
Leider hat man den Prototypen der F74 vor Kurzem verschrottet :evil: .
Es ist mir unbegreiflich, warum ausgerechnet den. Nun hat man künftig nichts mehr fürs Museum. Zusammen mit dem Versuchszug mit Faltenbalg hätte das doch einen ansehnlichen Zug ergeben.

Na ja, ich kann mir schon vorstellen, daß die Hersteller etwas sparen, da sie ja anscheinend eh wissen, daß die Fahrzeuge vielleicht 20-30 Jahre halten(sollen).
Nur scheint das etwas nach hinten loszugehen. Siehe auch München...

Ich sehe halt nur nicht den Sinn darin, daß die BVG neue Fahrzeuge beschafft, wo es die alten doch noch tun. Immerhin hat der Senat ja "nein" gesagt, als es daran ging, den ganzen Wagenpark des Kleinprofils mit Hk-Zügen auszustatten. So kommen die A3 und Giselas nochmal zu neuen Ehren.

Die DB-Fahrzeuge wirken zumindest im Inneraum recht billig.
Und zumindest eine der 481er Mülltonnen hat es bei nem Auffahrunfall gefetzt :twisted: .
Die BR 481 ist auch nicht für die Ewigkeit gedacht, laut dem, was man so bei der S-Bahn hört, dürften sie wohl vielleicht noch 15 Jahre fahren(ich denke mal zumindest die älteren könnten dann rausfliegen, mögen Flaschenöffner aus ihnen werden). Die Kalkulation scheint hier wohl eher hinzuhauen. Richtig solide ist was anderes, so manches Fahrzeug rattert schon, und die Federung ist schlackerig.
Wie bitte?
Ah, das kommt davon, wenn man den Tag 5 Kilometer Grundschüler durch den Wald treibt :D ...
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Manitou
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Unfall-Viertel

Beitrag von Manitou »

In den letzten Meldungen hieß es, daß der 481 437 (Spitzenviertel des Unfallzuges Südkreuz) doch wieder repariert wird. Man kann vorläufig auch nicht darauf verzichten, da die 480er zur Selbstentzündung neigen (nach dem Brand am Anhalter Bahnhof brannte noch mal einer, bisher 4 Totalschäden), inzwischen die Hauptuntersuchungen eingestellt sind, man aber auch aus politischen Gründen (DDR-Produkt) die BR 485 los werden will.
Und die 500 Viertel sind sowieso sehr wenig. Der Betriebspark der S-Bahn ist inzwischen unter den Stand von 1930 gesunken (ca. 630 Vz Stadtbahner, 50 Vz "Oranienburg" und 17 Halbzüge "Bernau").
Und bevor nicht entweder die Ausschreibung der Nord-Süd-Linien gelaufen oder im Papierkorb versenkt ist, sehe ich keine Neubeschaffung.
Und ob die wieder solider wird, bezweifle ich.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Na ja, laut einer Meldung aus dem November sind ziemlich heftige Schäden an dem Viertel entstanden. Rahmenbruch usw.

Die BR 485 ist nach Meinung der S-Bahn Berlin GmbH zu langsam. Die Beschleunigung sei vergleichbar mit denen der Vorkriegszüge, die V-Max liegt bei "nur" 90 km/h gegenüber 100 der anderen beiden BR.
Nun, dann frage ich mich, wie man es bisher geschafft hat, den Fahrplan einzuhalten. Man rühmt sich mit der Umstellung des Ringes von BR 485 auf 481 damit, ganze 10 Minuten Fahrzeit gespart zu haben.
Und darum nun so eine Aufregung.

Auf diversen Linien verkehren die 485 gemischt mit anderen BR. Da kommt es zu keinen Verzögerungen wegen denen. In der Innenstadt darf meistens eh nicht so schnell gefahren werden. Und die Beschleunigung ist nur etwas langsamer als bei den anderen BR. Schließlich sind ja auch weniger Wagen eines Zuges motorisiert. Ich denke, es sind tatsächlich Vorbehalte gegen "Ostprodukte".

Was die BR 480 angeht, dieses Problem - verursacht durch eine mangelhafte Kabelisolierung - hätte man sicher auch beheben können.
Wahrscheinlich sind die Fahrzeuge zu "alt", und daher erteilt man lieber ein Tunnelverbot :roll: .
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Also ich war heute die U5 besuchen...zu meinem Bedauern waren aber fast nur H-Züge unterwegs, also nichts von wegen "öfter F74-F79", wie eine bestimmte Seite verkündet hat. Ich habe gerade mal zwei F-Züge gesehen, der Rest waren H-Züge.
Also entweder wurde da ganz flott nachgebessert oder man hat die Wagen getauscht.

Aber einen habe ich in Biesdorf-Süd erwischt :twisted: .

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