Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

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Sithis
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Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Sithis »

Mir ist beim Stöbern bei Railfaneurope dieses Bild aufgefallen:

Bild

Dort soll ein Zug der Hamburger BR 474 in Berlin gewesen sein.
Wohl nur zur Ausstellung, nicht im Einsatz.

Nun wäre interessant zu wissen, ob die Hamburger Bahnen in Berlin fahren könnten und andersrum?
Allerdings hat Berlin ja 750 Volt, Hamburg 1200 Volt DC als Fahrspannung.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
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Hamburger in Berlin ...

Beitrag von Manitou »

... wäre zumindestens bei den alten Zügen theoretisch möglich gewesen, denn mit Unterspannung kann ein Gleichstromzug fahren. Ob bei den modernen Zügen die Elektronik mitspielt, weis ich allerdings nicht.
Notwendig wäre allerdings ein Stromabnehmer-Tausch.
Die Peenemünder Wagen hatten auch eine E-Ausrüstung für 1200 V und sind in Berlin anfangs noch mit den alten Motoren gefahren. Dadurch kamen diese Züge aber nicht über 60 km/h. Der zug auf dem Foto ist übrigens nicht mit eigener Kraft gefahren. Ob er bei der Fahrzeugparade im Schlepp anderer Fahrzeuge unterwegs war, kann ich leider nicht mehr sagen. Gab es da nicht ein Viedo der S-Bahn GmbH?

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

http://www.stadtbahner.de/navigato.php?id=9

Ich glaube, das dürfte es sein. Leider ohne Bilder. Jedenfalls hat man dort wohl alle "echten" S-Bahnen in Deutschland gezeigt und sogar eine U-Bahn. Es wäre ja auch interessant zu wissen, ob der EIII aus eigener Kraft gefahren ist oder geschleppt wurde. Ist ja immerhin auch eine ehemalige S-Bahn.

Ein Video habe ich leider nicht gefunden. Weiß da jemand mehr?
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Manitou
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EIII

Beitrag von Manitou »

Der EIII wurde vom Jumbo geschoben (oder zumindestens mit Strom versorgt), da bei Fahrtzeuge als ein Zug fuhren und die Stromschien der S-Bahn eine andere Lage hat, als die Großprofil-U-Bahn.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Wäre es mit angekuppeltem Jumbo auch möglich, andere U-Bahn-Fahrzeuge auf dem Berliner Netz zu bewegen? Soweit ich weiß, ist auch mal ein umgebauter A1(oder 2?) Profilmeßwagen auf dem Netz der DB gefahren.
Mich wundert nur, daß dies beim EIII ohne weiteres klappte, denn die U-Bahn hat ja flache Schienen, während sie bei der (Eisen)-Bahn leicht gekrümmt sind.
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Manitou
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Profilunterschiede

Beitrag von Manitou »

Die Profilunterschiede (bei U-Bahn ist die Schiene senkrecht, bei der Eisenbahn schräg) ist beim gelegentlichen Fahren kein Problem. Bei Dauerbetrieb wäre jedoch der Verschleiß höher. Es gab eventuell früher Adapter-Stromabnehmer, um U-Bahnwagen mit eigener Kraft im Bereich des RAW Berlin-Schöneweide (heute Hauptwerkstatt S-Bahn) zu bewegen. Dies war notwendig, da die DR für die BVB dort die Hauptuntersuchungen an U-Bahnwagen durchführte und diese dann dort eine Fahrt auf dem Prüfgleis absolvieren mußten.
Wann ist übrigens mal wieder Tag der offenen Türen in Schöneweide?

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Sithis
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Sithis »

Habe soeben dieses Video gefunden:



Die Berliner S-Bahn-Fahrzeuge wurden wohl von dieser Lok in der Mitte geschoben bzw. geschoben. Interessant wäre natürlich, wie das mit der Steuerung gelaufen ist.
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Manitou
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Manitou »

Von einem geschobenem Triebwagen aus kann man die Druckluftbremse bedienen und über Funk bzw Wechselsprechanlage sich mit einem weiteren Lokführer auf der Lok in der Mitte bzw. am Schluß verständigen. Das wurde früher sogar planmäßig gemacht und hieß indirekter Wendezugbetrieb.
Der EIII müßte den Jumbo sogar direkt steuern können, da er die Stadtbahn-E-Ausrüstung hat.

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koneggS
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von koneggS »

Dieses oder letztes Jahr war übrigens auch ein 481 in Hamburg, falls es jemanden interessieren sollte ;-)
Aber auch nur im Schlepp anderer Fahrzeuge.
Einsätze aus eigener KRaft wird es auf Fremdnetzen sicherlich nicht geben, da man hier in Deutschland mit Sondergenehmigungen etc. recht knausrig ist.
Theoretisch müsste aber der 481 in Hamburg nach Stromabnehmerwechsel einsetzbar sein, da er doch über statische Umformer verfügt, denen ist egal, was für ein Strom reinfließt, die spucken immer die nötige Betriebsspannung aus. Allerdings müsste man natürlich auch wissen, wie viel diese Teile vertragen, denn *rechne* 450 Volt mehr Spannung sind ja schon recht ordentlich.

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Sithis
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Sithis »

Wobei es natürlich auch sein könnte, daß die Lok in Hamburg die Bahnen mit Strom versorgt hat.

Hier kann man auch den Sound der Berliner Bahn hören.
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koneggS
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von koneggS »

Ich höre da nur Rollgeräusch, und die Lok fährt glaube mit Diesel

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Sithis
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Sithis »

Also die Lok ist wohl eine Zweisystemlok der Berliner S-Bahn. Der Dieselmotor versorgt die Elektromotoren mit Strom.

Nun ja, im ersten Video ist der Wind zu laut, im zweiten Video fahren die Wagen eher langsam.

Eigentlich müßte die Lok als Antriebseinheit aber so oder so über die Triebwagen steuerbar sein, anders würde sie als Rangierlok ja keinen Sinn machen. Es wurden zu der Lok auch passende Steuerwagen geliefert.
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koneggS
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von koneggS »

Eigentlich müßte die Lok als Antriebseinheit aber so oder so über die Triebwagen steuerbar sein, anders würde sie als Rangierlok ja keinen Sinn machen. Es wurden zu der Lok auch passende Steuerwagen geliefert.
Die Antwort hat Manitou ja weiter oben schon geschrieben. Sonst müssten ja alle S-Bahner untereinander kompatibel sien, also 481, 480, 485, 475, 476, 477...

Was ich bei dieser Lok ebenfalls nicht ausschließen möchte ist eine eventuell vorhandene Funkfernsteuerung wie bei Rangierloks nicht unüblich, d.h. theoretisch könnte auch der Tf vorne mit der Fernsteuerung sitzen.

Es hat ja eigentlich auch keinen Sinn, dass die Lok die Fahrzeuge mit Strom versorgt, denn sonst müsste sie ja keine Lok sein, ein Generatorwagen würde es dann ja auch tun. Außerdem höre ich kein Motorgeräusch, weder vom 481 und vom 475 (?).

Manitou
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Manitou »

Die Diesellok wird vom Steuerwagen per Funk gesteuert. Ob es dabei ein mobiles Pult gibt, um auch von anderen Fahrzeugen eine Fernsteuerung zu ermöglichen, weis ich jedoch nicht.
Die Lok (ursprünglich 2) wurden von der BVG nicht als Rangierlok für die S-Bahnwagen, sondern als Arbeitszuglok angeschafft. Um in den Arbeitszügen freizügig Güterwagen einstellen zu können, schied eine klassische Wendezugsteuerung aus, es mußte eine Funksteuerung werden.

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Sithis
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Re: Kompatibilität zwischen Hamburger und Berliner S-Bahn (1 B.)

Beitrag von Sithis »

Das ist eine 167, also die spätere 477, aber im alten Zustand.

Gut, dann wird die Lok wohl die Kraft geliefert haben. Jedoch dürften die Berliner Baureihen untereinander schon begrenzt kompatibel sein, um auch ein Abschleppen und Rangieren zu ermöglichen. Es geht ja nicht nur den Fahrgasteinsatz. Der "Jumbo" kann ja auch Coladosen usw. schleppen, auch wurde er wohl schon als Steuerwagen für historische Wagen verwendet.

Die 475 und 477 wurden auch untereinander gekuppelt, da sie ja technisch ähnlich sind. Später natürlich nicht mehr, da die 477 ja das Türschließsignal erhielten :P . Ich kann mich auch an Mischzüge aus Nietenrekos und 477er erinnern.

Mischzüge z.B. aus 485ern und älteren BR wären ja wiederum wegen der unterschiedlichen Beschleunigung Unsinn gewesen. Allerdings hätte man ja auch 480er und 481er aneinander anpassen können, um z.B. aus einem Dreiviertelzug einen Halbzug zu machen oder umgekehrt, wenn man verstärkt oder schwächt. Aber ok, das ist Spekulation.

Und in Hamburg wurden früher auch Mischzüge aus älteren und neuen BR gebildet. Siehe hier:


Dürfte also jetzt kein Hexenstück sein, ältere und neuere BR kompatibel zu machen.
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