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Zugbildung von verschiedenen Typen - Anpassungen usw.

Verfasst: 20.08.2007 23:30
von Sithis
Mich würde mal interessieren, wie man Zugbildung aus verschiedenen Fahrzeugtypen realisiert. Es gibt ja da durchaus eine Beispiele in der Praxis.

Dabei werden oftmals grundlegend verschiedene Wagen miteinander gekoppelt.

Beispiele, die mir bekannt wären:

- Wien: Die Pseudo-U-Bahn-Straßenbah U6, auf der Düwag-Fahrzeuge mit neuen Niederflurwagen verkehren. Gleichsam gibt es ja die Wiener Lokalbahn, die fast baugleiche Wagen einsetzt, meistens ein Düwag und ein Niederflurwagen in einem Zug
- Schweiz: Dort verkehren die Wagen aus Pratteln oft im Verband mit Düwag-Fahrzeugen

Wo gibt und gab es noch ähnliche Zugbildungen?
Ich rede jetzt nicht von angepaßten Beiwagen für Gothawagen oder Niederflurbeiwagen für Tatras.
Sondern von Zügen aus verschiedenen Triebwagen.

Verfasst: 21.08.2007 00:40
von koneggS
Es kommt auf die Übertragungssysteme an. Wenn der DUEWAG an den Niedeflurwagen den "Befehl" "Beschleunigen" übermitteln kann und der NGT diesen Entziffern kann, geht es halt. Die Anfahrkräfte udw.müssen optimiert sein. Beide Fahrzeuge müssen die gleichen Impulse versenden, damit das andere Fahrzeug diese dann richtig verarbeiten kann.

Steuerungsbauart

Verfasst: 21.08.2007 01:41
von Manitou
Bei gleicher Steuerungsbauart können auch verschiedene Fahrzeuge im Zugverband laufen. Ein 8x-Gelenkwagen ist elektrisch wie eine Traktion aus 2 4x-Triebwagen konstruiert. Ein 6x-Gelenkwagen ist ein Triebwagen mit 1/2 Beiwagen. Insofern sind Zugbildungen der vorgenannten Fahrzeuge untereinandern, einschließlich einer Behängung mit Beiwagen möglich. Wären der KT6A2 und der KT8A2 (als Ableitung aus dem T6A2/B6A2) für die DDR gebaut worden, könnten wir heute auf Tatra-Basis die gleichen Züge sehen, wie z.B. in Basel. Bei identischer Steuerung würden auf Dresdener Steilstrecken Traktionen aus KT8+T6 oder KT8+KT6 fahren. Leipzig wollte den KT6 (Solo und Traktion). In sehr flachen Städten wäre ev. der KT6 mit B6 gefahren. Und möglicherweise wäre auch noch ein TB6 (Einsparung von Fahrerkabine und Stromabnehmer) gebaut worden.

Re: Steuerungsbauart

Verfasst: 21.08.2007 14:46
von Sithis
Manitou hat geschrieben:Bei gleicher Steuerungsbauart können auch verschiedene Fahrzeuge im Zugverband laufen. Ein 8x-Gelenkwagen ist elektrisch wie eine Traktion aus 2 4x-Triebwagen konstruiert. Ein 6x-Gelenkwagen ist ein Triebwagen mit 1/2 Beiwagen. Insofern sind Zugbildungen der vorgenannten Fahrzeuge untereinandern, einschließlich einer Behängung mit Beiwagen möglich. Wären der KT6A2 und der KT8A2 (als Ableitung aus dem T6A2/B6A2) für die DDR gebaut worden, könnten wir heute auf Tatra-Basis die gleichen Züge sehen, wie z.B. in Basel. Bei identischer Steuerung würden auf Dresdener Steilstrecken Traktionen aus KT8+T6 oder KT8+KT6 fahren. Leipzig wollte den KT6 (Solo und Traktion). In sehr flachen Städten wäre ev. der KT6 mit B6 gefahren. Und möglicherweise wäre auch noch ein TB6 (Einsparung von Fahrerkabine und Stromabnehmer) gebaut worden.
Das wären dann ja dennoch Wagen vom gleichen Hersteller gewesen. Jedoch sind etwa die Wiener Wagen doch sehr unterschiedlich. Vermutlich müßten die E6 bzw. 100(Typ Mannheim) dann eine neue Steuerung erhalten haben, um mit den Bombardier-Fahrzeugen vom Typ T bzw. 400 verkehren zu können. Oder? Weiß jemand mehr dazu?

Verfasst: 21.08.2007 16:51
von fahrmidda13
Ich weiß nur, daß die WLB und die Wiener Linien an den Lohner/Rotax-Wagen (das sind die Duewag-Lizenzbauten, die in Wien unterwegs sind, also keine 100% echten Duewags, aber das nur nebenbei) sehr umfangreiche Anpassungen vornehmen jußten, um den Zugverband mit ULFs zu ermöglichen, u. a. mußte natürlich die Steuereung komplett "digitalisiert" werden.
Die umgebauten Rotax' können natürlich nicht mehr mit denen im Urzustand gekoppelt werden, ebenso ist, wenn ich mich jetzt richtig erinnere, auch ein Zug aus zwei Umbauwagen nicht möglich, vielmehr "gehorcht" der Rotax dem ULF - auch bei Kehrfahrt.
Die "Bravo für SPNV-fans" hat da Anfang des Jahres mal drüber berichtet.

Verfasst: 21.08.2007 19:12
von Sithis
Es sind doch keine ULFs - sondern Bombardier-Wagen. Der ULF ist von Siemens. Und verkehrt nur als einzelnes Fahrzeug, da auch recht lang.

Damit dürften die Rotax ja noch einige Jahre fahren, denke ich mal.

Verfasst: 22.08.2007 00:12
von koneggS
Ganz nebenbei: Es funktioniert bei vielen verschiedenen ÖBB-Loks (ÖBB=Österreischiche Bundesbahn) und Schweizer Loks ähnlich. In der Schweiz gibt es sogar ein krasses BEispiel (mir sind die Loktypen leider entfallen), wo zwischen zwei miteinander inkompatible Loks eine mit beiden kompatible Lok gespannt wird, die dann auch als Adapter funktioniert, so kann sogar eine Lok von einem steuerungstechnisch inkompatiblen Fahrzeug angesteuert werden.

Verfasst: 22.08.2007 01:39
von fahrmidda13
Sithis hat geschrieben:Es sind doch keine ULFs - sondern Bombardier-Wagen. Der ULF ist von Siemens. Und verkehrt nur als einzelnes Fahrzeug, da auch recht lang.

Damit dürften die Rotax ja noch einige Jahre fahren, denke ich mal.
Jaja, mein Fehler. Wenn es um Wien geht, kann man doch schnell mal durcheinander kommen.

Angesichts des Aufwandes denke ich schon, daß die Rotax bei den WLB noch etwas unterwegs sein werden. Die der Wiener Linien sowieso, die werden wohl auch die allermeisten Duewags in Deustschland überdauern.