Bericht/Eindruck von Stettin (30 Bilder)

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Sithis
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Bericht/Eindruck von Stettin (30 Bilder)

Beitrag von Sithis »

Heute war es soweit: Nach reiflicher Überlegung fuhr ich nach Stettin. Nach mehr oder weniger sinnvollen Ratschlägen und Erfahrungen dazu hatte ich mich nun auch entschlossen, dieses Abenteuer zu unternehmen. Auch mein Großvater als "Polenkenner" gab "grünes Licht".

Nun denn, einige Worte zum Betrieb.

Gleisnetz/Zustand:

Das Gleisnetz ist in einem recht lausigen Zustand. Es wird scheinbar gefahren, bis die Schienen kaum noch aus der Erde schauen. Dementsprechend ist auch der Fahr-"Komfort". In Verbindung mit den teils ungepflegten Wagen(dazu später mehr) jedenfalls eine ordentliche Rüttelparty.

Organisation:

Es gibt 12 Linien. Mit viel Sucherei konnte ich im Internet noch einen Liniennetzplan aufstöbern. Wer ihn haben möchte - hier schauen:
http://www.zditm.szczecin.pl/schematy.php

Auf den ersten Blick ist alles normal. Ja, auf dem Papier. Denn heute gab es scheinbar Bauarbeiten an der Linie 6. Und die fuhr daher anders - natürlich gab es an den Haltestellen keinerlei Hinweise darauf.
Auch nicht sonstiger Art.

Dummerweise ist die Linie 6 neben der 3 die einzige, die zum Hauptbahnhof(Glowny) verkehrt. Tja, und der ist nur durch zwei Straßenbahnlinien angebunden. Aber so ist das eben.

Jedenfalls habe ich durch diesen Umstand beinahe den Zug verpaßt. Aber am Ende ging doch noch alles gut...

Um 17:24 sollte der Zug fahren. Es war ca. 16:30 und ich wollte mich mit der Linie 3 von Brama Portowa losmachen. Seltsamerweise fuhr die 3 nicht. Oder doch? Es kam ein Zug, als Linie 3 ausgeschildert. Was ich im Eifer des Gefechts übersah, an den Seiten stand die 5. Ganz ehrlich. So fuhr ich unfreiwillig zur nicht all zu fernen Endstelle Potulicka. Na ja, dort nahm ich die 1 zurück zu diesem zentralen Platz. Übrigens haben die meisten Bahnen keine Zielanzeige, nur die Nummer.
Auf einmal kam die 6. Richtung Pomorzany. Obwohl die gar nicht dort fahren sollte. Also rein, denn das war meine letzte Chance, und so habe ich die RB doch noch gekriegt...

Kurzum, alles sehr chaotisch.

Dazu trägt auch das Haltestellendesign bei.

Es gibt an den Kreuzungen natürlich mehrere Haltestellen. Das Umsteigen zu anderen Linien ist immer so eine Sache. Man muß oft mehrere Rotphasen abwarten. Tja, dumm, wenn genau dann die Bahn fährt, die man nur auf der gegenüberliegenden Seite erreicht.

Es gibt oft mehrere Bahnsteige, die durch lästige Gitter getrennt sind. Dies erschwert oft das Umsteigen. Zum Glück halten die Bahnen recht lange an den Kreuzungen. Manche Leute steigen auch einfach darüber. Ich denke mal, der Sinn der Dinger ist es, die Leute davon abzuhalten, vor die Bahn zu rennen - das machen die in Stettin nämlich sehr gerne. So kommt es oft zu waghalsigen Bremsmanövern und Klingelei.

Insgesamt sind die Bahnen meistens sehr gut gefüllt. Da in der Regel recht kleine Züge fahren, kommt es in der HVZ zu Körpergulasch.
Der Takt beträgt bei den meisten Linien 12 Minuten.

Fahrpreise:

Darauf habe ich nicht geachtet. Aber sah sehr günstig aus(1 Sloty für eine Fahrt). Sicher findet man dazu auch Infos auf der oben genannten Seite.

Es gibt übrigens auch das Berlin-Brandenburg-Ticket. Wie auch so manch anderes Länderticket - das ist sehr vorteilhaft.



Nun zum Fahrzeugpark:


Derzeit verkehren in Stettin drei Grundtypen.

Zuerst wären da die Konstal 105N aus eigener Produktion. Die sind sowas wie die Standardwagen der Polen - also sowas wie den Tschechen ihr T3. Die Wagen verkehren meistens in Traktion, manchmal (Linie 9) auch solo.

Die 105N ohne Zusatz sind nicht modernisiert. Der Zustand ist meistens sehr lumpig. Zerkratze Fenster, Graffiti, offene Klappen, klappriges Fahren - kurzum, fast schrottreif.

Die 105Na sind vermutlich modernisiert, sie haben Türöffner, einen aufgefrischten Innenraum mit Polstersitzen und nicht mehr so aggressiv öffnende und schließende Türen.

Die 105N2k sind meines Erachtens nach Reko-Wagen. Sie sind mit einem "modernem" Design versehen, haben Außenschwenktüren mit Lichtschranke und ein neues Abfahrtsignal. Soundmäßig ähnlich einem Thyrisistor-Tatra - nur etwas leiser.

Was die anderen Zusätze bedeuten, weiß ich nicht. Vielleicht weiß da ein anderer mehr.

Was ich bei den alten Wagen mit den Flügeltüren gut finde, sind zwei Türen in der Mitte - rascher Fahrgastwechsel. Weniger schön sind die 1+1 Sitzreihen. Der erste Türflügel der ersten Tür wurde für eine größere Fahrerkabine umfunktioniert. Und läßt sich von diesem auch öffnen. Oft fährt man mit offener Tür(Fahrer). Nur bei den geschleppten Wagen ist das manchmal nicht so. Es gibt auch "Krüppel"(Triebbeiwagen).

Die alten Wagen sind den Tatras recht ähnlich - die Motoren sind leiser, dafür tönt immer ein lauter Lüfter. Die Türantriebe hören sich ähnlich den Tatras an. Sie sind aber bei den älteren Wagen viel stärker. Also Vorsicht :!:
Oft hört man es auch klacken. Was für alle Beschleuniger-Sound-Fans.

Bemerkenswert sind die Absperrungen zwischen den beiden Wagen, damit die Leute nicht rüberklettern.

Zum Abfahrtsignal:

Eigentlich haben die Wagen eine normale Klingel(die aber heftig rasselt) und eine orangene Lampe. Die N2k haben einen Piepton ähnlich der DB.

Allerdings ist das Abfahrtsignal bei vielen älteren Wagen defekt.

Ich schreibe dies nicht aus Spaß, sondern damit man aufpaßt, daß man sich nicht einquetscht, denn wie gesagt: Die Türen sind nicht ohne :!:

Es gibt folgende Szenarien:

- Abfahrtsignal funktioniert(eher selten)
- Abfahrtsignal funktioniert nur im ersten Wagen, im zweiten nicht, vermutlich defekte Kontakte(es gab ja auch mal dieses Thema zu Magdeburg)
- Abfahrtsignal im ganzen Zug defekt: Der Fahrer schließt die Türen entweder einfach so, oder er benutzt die Warnglocke für die Straße als Hilfssignal
- manche Fahrer drücken auch nur für den Bruchteil einer Sekunde auf den Klingelknopf

Man trifft sie eigentlich auf fast allen Linien an.

Weiterhin verkehren alte Düwag GT6 aus Düsseldorf in Stettin. Derzeit wohl noch 15 Stück, aber der Ersatz steht wohl an. Angetroffen habe ich sie vor allem auf der 11.

Diese Wagen wirken optisch innen wie außen noch gut. Aber warum auch immer scheppert das Mitteldrehgestell dermaßen heftig, daß man fast einen Hörsturz erleidet. Die Polen kommen anscheinend nicht mit der Türschließautomatik zurecht - viele wundern sich, wenn die Tür vor ihnen zugeht. Die erste Tür wurde auch hier zur Hälfte für den Fahrer geschlossen - und läßt sich öffnen, anders als z.B. bei der SRS.
Ein Abfahrtsignal gibt es nach wie vor nicht, auch wenn der Hinweis witzigerweise an der Tür steht. Oftmals improvisiert es der Fahrer auch hier mit der Warnglocke.

Erstaunlicherweise sind die Wagen kaum zerkratzt.

Dann wären da noch die KT4Dt aus Berlin.

Diese sind ja nun quasi das Flaggschiff des Betriebes - 21 Stück, die rege fahren. Rein komfortmäßig wohl die besten - aber sie fahren nur solo, obwohl so manche Linie in der HVZ locker eine Traktion füllen würde.

Die Informationsanzeigen innen sind außer Betrieb. Auch die Haltewuschfunktion - die Polen wundern sich oft über das "STOP" der Türöffner. Die Türen öffnen auch noch von alleine, wenn man vor dem Halt draufgedrückt hat. Der "Öffnungswunsch" blieb also erhalten.

Die Fahrkartenautomaten sind verschwunden. Die Entwerter sind nun die der Polen. Die Matrix-Anzeigen sind orangenen LED-Anzeigen der Polen gewichen.

Die Sitze sind gleichgeblieben.

Optisch sind die Wagen gepflegt - erstaunlich. Ich habe nicht eine zerkratzte Scheibe gesehen.

Angetroffen habe ich die Wagen auf der 1, 4 und der 11.

Fazit:

Insgesamt war der Ausflug lohnenswert. Natürlich sollte man bedenken, daß die Bahnen in der HVZ oft krachend voll sind. Und daß das Informationssystem chaotisch ist.
Es gibt krasse Gegensätze bei der Wagenpflege. Die ältesten 105N fallen fast auseinander, dafür sind die KT4Dt und auch die GT6 optisch ok. Die GT6 dürften aber wohl bald durch T6 Züge aus Berlin ersetzt werden, da auch sie heftig klappern.

Die 1+1 Sitzanordnung der polnischen Wagen nervt - ist gar nicht nötig. Es geht auch mit den GT6 und KT4Dt gut, die ja verhältnismäßig viele Sitze haben.

Soviel dazu.
Zuletzt geändert von Sithis am 07.09.2007 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Die 105N2k sind meines Erachtens nach Reko-Wagen. Sie sind mit einem "modernem" Design versehen, haben Außenschwenktüren mit Lichtschranke und ein neues Abfahrtsignal. Soundmäßig ähnlich einem Thyrisistor-Tatra - nur etwas leiser.
Es sind trotzdem Neubauten, auch wenn sie auf der 105Na-Konstruktion basieren...

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Na schön, ich glaube es mal :lol: .

Aber weiß jemand mehr zu den 105N und Na? Wo sind die genauen Unterschiede, abgesehen vom Baujahr? Fahren denn noch 105N? Mich könnte der Eindruck ja täuschen.
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Kleiner Nachtrag:

Es wird ja auch gerne geschrieben, in Stettin fahren noch viele Ikarus-Busse.

Nun ja, ich kann dies nicht bestätigen. Entweder gab es in letzter Zeit eine große Ausmusterungswelle oder die Auffassung von "viel" variiert sehr stark.

Ich habe so ca. 6 Stück gesehen, in der Innenstadt. Einige auch vor die Linse gekriegt.

Der Bus-Fahrzeugpark wird aber dominiert von Volvo-Gelenkbussen. Ansonsten fahren noch einige ältere Jelcz-Busse(polnische Firma), ich habe nur Solo-Busse gesehen. Auch einen Skoda habe ich erblickt.
Einige Reisebusse mit von Hand zu öffnenden Türen hielt ich zuerst für Ikarus, es sind aber Autosan-Busse.

Weiterhin fahren noch einige Mini-Busse, geschätzt ca. 5 Meter lang - keine Ahnung, was das für welche sind, es sind aber definitiv Linienbusse.
Ähnliche Exemplare wurden ja in Rußland gesichtet.

Zum Fotografieren eignen sich eigentlich alle großen Plätze in der Stadtmitte. Man muß sich natürlich entsprechend positionieren. Auch an den Endstellen dürfte man gute Gelegenheiten haben. Da die Zugfolge an den Knotenpunkten sehr hoch ist, dürfte man hier eigentlich immer gute Chancen haben. Mit etwas Geduld und Glück kann man auch alle Fahrzeugtypen gleichzeitig aufs Bild bekommen.

Obwohl die Haltestellen dafür längenmäßig ausreichen würden, warten die Bahnen immer darauf, bis der Vorderzug weg ist, wenn sie hinter diesem ankommen - das verzögert die Sache natürlich auch. Mit der Pünktlichkeit nimmt man es meistens nicht so genau. Rasant kann man den Fahrstil meistens nicht nennen - dazu sind Gleisnetz und die Fahrzeuge meistens zu marode. Zum Bahnhof ging es trotz freier Strecke und geradem Verlauf im Schleichtempo - in einem klapperndem Konstal.

Eventuell kommen noch ein paar Bilder.
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Tram1212
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105N 105Na

Beitrag von Tram1212 »

Die unterschiede bei den Wagen 105N und 105 Na sind allein die elektrische Ausrüstung und die veringerte Glasfläche am Wagen.

Weitere gravierende Unterschiede sind mir nicht bekannt.


105 N

http://komunikacja.krakow.eurocity.pl/g ... /002wh.jpg
105 Na

http://komunikacja.krakow.eurocity.pl/g ... 78_dl1.jpg
Alle sagten: Das geht nicht...
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht...

...and I walk the line...

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Nun, also dann sind keine 105N mehr unterwegs. Jedenfalls habe ich keinen mit diesen Fenstern entdeckt. Hätte mich auch gewundert, da die a ja auch schon am Auseinanderfallen sind.

Hier mal einige Bilder zur Dokumentation. Die Ortsangaben sind ohne Gewähr, falls einer meint, diese ergänzen oder berichtigen zu können, nur zu.

Zuerst der typischste Wagen, der Konstal 105Na.
Dieses Exemplar ist unmodernisiert - es hat auch noch Glastüren. Hier an Plac Zolnierza Polskiego.

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Dieses hier hat unten kein Türfenster mehr und Türöffner. An Wyszynskiego.

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Hier mal einer der selten Solo-Wagen ebenso am Plac Zolnierza Polskiego.

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Vollwerbung trifft man auch manchmal an. Hier am Plac Grunwaldzki.

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Dermaßen saumäßig sehen leider die meisten Wagen von innen aus.

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Nun die 105N2k, die neuesten Wagen ( :lol: ) von Konstal und Alstom.

Auch die fahren mal solo. Das müßte Piastow sein.

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Aber meistens in Traktion, natürlich auch einige mit Vollwerbung, hier für eine Ladenkette, die es auch bei uns gibt. Plac Grunwaldzki.

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Nun zu den Düwags. Hier einer an der Endstelle Dwoezec Niebuszewo. Was macht der da? Nun, die Strecke zur eigentlichen Endstelle Zajezdnia Golecin ist wohl die, die gerade gebaut wird. Denn sonst enden hier nur Linie 2 und 12. Also auch hier: Chaos...und keine Information.
Der Herr in der Tür ist der Fahrer - wie man sieht, ohne Uniform. Und auch mit dem Rauchen in der Bahn hat man es nicht so enge...dementsprechend riecht es auch bei Fahrtantritt.
Ich habe eigentlich sowieso kaum Leute gesehen, die nicht rauchen.
Interessant ist, daß die Fahrerkabinentür wohl durch einen Türflügel von 102Na vom Fahrgastraum abgetrennt wurde. Wie auch bei anderen Bahnen.

http://img505.imageshack.us/img505/5393/duwag1qt6.jpg

Hier wird am Plac Rodla(IIRC) abgebogen. Ja, die Bahn muß dem Autoverkehr Vorrang gewähren - sowas wie eine Vorrangschaltung gibt es nicht.

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Endstelle Pomorzany.

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Dahinter gleich einer mit eckigen Doppelscheinwerfern.

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Der Innenraum mit Plastiksitzen, die relativ bequem sind, ist noch recht original.

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Nun zu den Tatra KT4Dt. Plac Zolnierza Polskiego.

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Noch einer.

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Hier wohl an Piastow.

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Brama Portowa.

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Gleich zwei Exemplare und ein Konstal an der Endstelle Potulicka.

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Wenden wir uns nun dem Innenraum und den Änderungen zu.

Die Tür mit polnischem Hinweis. Das Geschmiere ist draußen an der Haltstelle - zum Glück. Die originalen Hinweise "Haltewunsch und Öffnen - Schließen Automatisch" sind noch rudimentär erhalten.

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Der Innenraum nun ohne Fahrkartenautomat.

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Der Linienverlauf sowie einige Hinweise wie z.B. daß man keinen Alkohol trinken soll - wäre in Berlin eigentlich auch angebracht.

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Und die neuen Entwerter.

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Das wäre es erstmal zu den Straßenbahnen.

Aber nun noch einige Busbilder.

Hier endlich ein Ikarus.

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Noch einer...

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...und noch einer an Brama Portowa.

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Ein Bus ohne Markenzeichen an Brama Portowa. Denke mal ein Volvo, wo der Schriftzug fehlt.

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Dort traf ich auch diesen Autosan-Reisebus.

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Bei diesem Volvo steht es noch dran. Auch Brama Portowa.

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Nochmal Autosan bei Piastow.

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Renault Reisebus am HBF.

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Zu guter Letzt noch ein typischer elektrischer Regionalbahn-Triebwagen am HBF.

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

So einen Volvo-Bus habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen, aber da mein besonderes Interesse den Volvo-Stadtbussen gewidmet ist, würde es mich sehr interessieren, um welchen Typen es sich dabei handelt. Gab es vielleicht einmal auch MAN-Lizenzbauten von Volvo? :lol:

Achja: Der Triebwagen zum Schluss-Fällt am Lack etwas auf?
Richtig: Es ist ein ehemaliger VT 624 oder VT 634 der Deutschen Bahn AG, Baujahr 1964-1968.
Die typischen gelben Elektrotriebzüge, die im Regionalverkehr fahren, haben die für Polen typischen großen Scheinwerfer und dürften aus den 60er Jahren sein. Die dürften in Stettin außerdem noch ausreichend fahren (war letztes Jahr noch so). Bild reich ich bei Gelegenheit mal nach ;)

Achja: Das hier ist ein 105N, aufgenommen letztes Jahr in Stettin:

Bild
k.A. ob der noch fährt, allerdings wirkt er vom Zustand noch ganz ordentlich.

Ansonsten dürfte alles soweit stimmen.

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Darf Volvo eigtl einfach so MAN-Busse nachbauen? Oder is das Volvo-Polski, eine Niederlassung Volvos, wo das Kopieren dann keine Rolle mehr spielt :lol: Oder sind das aus Deutschland geklaute MAN-Busse, die dann dort als Volvo weiterverkauft wurden?

Michael
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Beitrag von Michael »

Ich denke mal es ist schon ein richtigen MAN ist . Bei denen steht vorne auf der Stoßstange das Löwen(?)symbol und MAN in Schwarz drauf teilweise sogar eigeprägt und in schwarz . Wenn die Kiste nun Neulack bekommen hat , mit Sicherheit , und nicht schwarz nachgepinselt wurde dann sieht man es nicht unbedingt. In ungüstigsten Fall hatte der sogar mal einen Frontschaden mit polnischen Ersatzteil. Du hast doch die Bilder mit ne größere Ufflösung , kieke doch ma überm Nummernschild, rechts neben´s de Wagennummer nach.

Michael

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Ich hab nochmal geschaut - der Bus ist ein MAN. Der Schriftzug ist irgendwie in die Front eingestanzt.

Bild

Zu den 105N: Ich habe keinen gesehen und auch keinen vor die Linse gekriegt - das ganze Netz schafft man ja auch nicht an einem Tag.

Zum Triebwagen: Habe nochmal geschaut - ja, ist wohl doch Diesel. SA110 heißen die nun.

Die gelben Tw habe ich leider nicht erwischt.

Es müßte sich um EN71 und EN57 handeln.

http://www.railfaneurope.net/pix/pl/ele ... 7/pix.html

http://www.railfaneurope.net/pix/pl/ele ... 1/pix.html
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

genau die mein ich ;)

Manitou
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Konstal-Wagen

Beitrag von Manitou »

Bis wann wurden die Konstal-Wagen mit runden Wagenkästen (T1-T3-Design) gebaut? Wurde der Wagenkasten des N105, der dem Baumusterwagen T5A5 enstspricht, erst nach diesem gebaut?

Kann man bestimmte Konstal-Typen bestimmten Tatra-Typen als "Nachentwicklung" zuordnen oder ist, abgesehen von den Erkenntnissen, die Polen mit dem Kauf und der Untersuchung der beiden T1-Musterwagen, die weitere Entwicklung der Konstalwagen eigenständig erfolgt?

Gibt es westeuropäische Großraumwagen, deren Wagenkasten dem eckigen Design der T5/T6 bzw N105 entspricht, wenn ja, wann ist deren Erstbaujahr?

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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Naja, der vermeintliche Volvo-Bus weist dann doch einige typische MAN-Merkmale auf: Scheinwerfer und Frontblinker in der breiten Blende, der Seitenblinker hinterm Gelenk, dann die kurze "Übergangsscheibe" zwischen Nf- und Hf-Bereich und das seitliche Kühlergitter am Heck... außerdem hast Du ja selbst einen aus der gleichen Zeit stammenden Volvo-Bus abgelichtet. Naja, der einstmalige MAN-Schriftzug hat ja Klarheit geschaffen :lol:.
Die Ikarusse werden dann so langsam auch in Polen auf den Schrott wandern, zumal es ja durch die neuerliche Neigung der deutschen Betriebe zum Evo-Bus relativ günstig recht junge Gebrauchtfahrzeuge gibt, wie etwa von MAN. Aber immerhin, wenn Dir sechs Ik280 zu Gesicht gekommen sind, ist das doch schon mal was.
Zu guter Letzt noch ein typischer elektrischer Regionalbahn-Triebwagen am HBF.
Die Triebwagen waren auf westdeutschen Nebenbahnstrecken häufig anzutreffen und dafür in der Tat typisch, ich kennne sie noch aus meiner Kindheit. Zuletzt bin ich mit ihnen im Jahr 2003 auf der Strecke Berlin-Lichtenberg - Strausberg - Küstrin gefahren. Wie mir vorgestern ein passionierter Eisenbahn-Experte zugeflüstert hat, sind sie aber nunmehr auch auf dieser Strecke Geschichte :roll: .
Der elektrische Teil beschränkt sich aber freilich auf das Bordnetz, welches mittels Generator mit Strom versorgt wird. Gefahren (und eben Strom erzeugt) wird bei diesen Zügen mit Dieseln. Deshalb ist die Bezeichnung als "elektrischer Regionalbahn-Triebwagen" nur sehr bedingt zutreffend.

Die KT4D sind Deinen Bildern zufolge ja in einem ausgezeichneten Zustand, insbesondere der Innenraum sieht, wie ich finde, ohne Vandalismusspuren besser aus als in Berlin. Freut mich, daß man in Stettin offenbar interessiert daran ist, die neuen Paradepferdchen zu pflegen.
die etwas alttertümlich anmutenden polnischen Entwerter geben dem Innenraum dann noch einen ganz besonderen optischen Akzent :D .

Na freut mich ja, daß Du nicht ausgeraubt worden bist und uns so mit den - wirklich hübschen - Bildern versorgen kannst. Schönen Dank dafür! :D

Außerdem:
Manitou hat geschrieben:Gibt es westeuropäische Großraumwagen, deren Wagenkasten dem eckigen Design der T5/T6 bzw N105 entspricht, wenn ja, wann ist deren Erstbaujahr?
Meines Wissens wurden in Westeuropa ab den 70er Jahren keine Großraumwagen mehr gebaut. Die PCC in Brüssel sind aber zumindest schon im recht kantigen Design gehalten, ähneln sonst allerdings eher noch den Vorgänger-PCCs oder eben ihren Nachbauten in Form des T2 / T3.
Ansonsten hat man sich im Westen Gelenkwagen hin orientiert und die Beschaffung von Großraumwagen i. d. R. nicht weiter verfolgt.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Naja, der vermeintliche Volvo-Bus weist dann doch einige typische MAN-Merkmale auf: Scheinwerfer und Frontblinker in der breiten Blende, der Seitenblinker hinterm Gelenk, dann die kurze "Übergangsscheibe" zwischen Nf- und Hf-Bereich und das seitliche Kühlergitter am Heck... außerdem hast Du ja selbst einen aus der gleichen Zeit stammenden Volvo-Bus abgelichtet. Naja, der einstmalige MAN-Schriftzug hat ja Klarheit geschaffen
Dürften die Polen nicht inzwischen selber genug Geld haben, um sich MAN leisten zu können? Außerdem sehen die ja nicht mehr so frisch aus(designmäßig).
Die Ikarusse werden dann so langsam auch in Polen auf den Schrott wandern, zumal es ja durch die neuerliche Neigung der deutschen Betriebe zum Evo-Bus relativ günstig recht junge Gebrauchtfahrzeuge gibt, wie etwa von MAN. Aber immerhin, wenn Dir sechs Ik280 zu Gesicht gekommen sind, ist das doch schon mal was.
Ja, das ist schade, aber war ja zu erwarten, daß die alten Hochflur-Busse langsam rausfliegen. Dürfte es nicht noch Abnehmer in Rußland geben? Dort sind ja auch einige deutsche Ikarusse hingewandert. Für die dortigen Straßenverhältnisse stelle ich mir durchaus vor, daß dort Ikarusse besser geeignet sind als Niederflurbusse, die halb auf der Straße schleifen.

Vom Zustand her schätze ich sie typisch gebraucht ein - bei den Polen werden die Fahrzeuge halt gefahren, wie sie aussehen, ist egal. Mitgefahren bin ich allerdings nicht. Das Busnetz habe ich mir dann doch nicht vorgenommen - wäre zu viel geworden.
Die Triebwagen waren auf westdeutschen Nebenbahnstrecken häufig anzutreffen und dafür in der Tat typisch, ich kennne sie noch aus meiner Kindheit. Zuletzt bin ich mit ihnen im Jahr 2003 auf der Strecke Berlin-Lichtenberg - Strausberg - Küstrin gefahren. Wie mir vorgestern ein passionierter Eisenbahn-Experte zugeflüstert hat, sind sie aber nunmehr auch auf dieser Strecke Geschichte Rolling Eyes .
Der elektrische Teil beschränkt sich aber freilich auf das Bordnetz, welches mittels Generator mit Strom versorgt wird. Gefahren (und eben Strom erzeugt) wird bei diesen Zügen mit Dieseln. Deshalb ist die Bezeichnung als "elektrischer Regionalbahn-Triebwagen" nur sehr bedingt zutreffend.
Ich hatte es ja auch schon korrigiert. Da ich mich nicht so eingehend mit Eisenbahn beschäftige, hielt ich sie zuerst für neuere Varianten der E-Triebwagen - dann ist es eben doch nicht so. Vom Design her könnte man aber durchaus darauf schließen. Vergleichbar mit der Entwicklung von runden älteren S-Bahnen aus Berlin und Hamburg hin zu den ET420, auch wenn diese Generation von den beiden Betrieben eher ausgespart wurde.
Die KT4D sind Deinen Bildern zufolge ja in einem ausgezeichneten Zustand, insbesondere der Innenraum sieht, wie ich finde, ohne Vandalismusspuren besser aus als in Berlin. Freut mich, daß man in Stettin offenbar interessiert daran ist, die neuen Paradepferdchen zu pflegen.
die etwas alttertümlich anmutenden polnischen Entwerter geben dem Innenraum dann noch einen ganz besonderen optischen Akzent Very Happy .
Ja, ich bin auch sehr erstaunt gewesen. Die Bahnen sehen ungefähr so aus wie frisch nach der Modernisierung vor einigen Jahren. Und das nach einigen Monaten Einsatz. Entweder geht man jetzt tatsächlich besser mit seinem Eigentum um oder man greift nun mehr gegen Vandalismus durch.

Es ist ja irgendwie schon seltsam, daß die Konstal-Wagen - auch die neueren, wobei es da noch geht - innen leider so aussehen wie auf dem anderen Bild, dafür aber die ehemaligen deutschen Wagen im Inneren mehr oder weniger astrein sind. Ich vermute auch mal, da die Konstal-Wagen ja meistens in Traktion fahren und so im zweiten Wagen die Unholde unbehelligt vom Fahrer randalieren können :roll: .

Wobei die Wagen in Berlin ja nach 1-2 Tagen generell aussehen wie nach einer Schlacht.
Na freut mich ja, daß Du nicht ausgeraubt worden bist und uns so mit den - wirklich hübschen - Bildern versorgen kannst. Schönen Dank dafür!
Hehe, da zitiere ich doch gleich ein Zitat deinerseits eines bekannten Schlagersängers aus einem anderen Thema :lol: :
Vielen Dank für die Blumen,
vielen Dank, wie lieb von dir.
Manchmal spielt das Leben mit dir gern Katz und Maus
Immer wird's das geben, einer der trickst dich aus.
Vielen Dank für die Blumen,
vielen Dank, wie lieb von dir.
Ja, überfallen worden bin ich nicht, ich hatte ja auch nicht so viel Wertsachen dabei. Mal ganz abgesehen davon wäre ich aber im Zweifelsfalle durch die - ähem - Forumskompetenzen in Persona bestens darauf vorbereitet gewesen. Schläge anbieten oder im gepanzerten Trabant fahren, den ich mir dann rasch aus einer Packung Zellstofftaschentücher gebastelt hätte :lol: .

Lustigerweise war den Tag auch Konkurrenz unterwegs - habe sie aber nur aus der Bahn gesehen. Abgesehen von der Neigung einiger Stadteinwohner, im Pulk über die Fußgängerüberwege (die meistens eine Ampel UND Zebrastreifen haben) zu gehen und einem dabei mit möglichst effektiver Raumausnutzung ins Bild zu laufen(dabei stand ich doch schon fast am Laternenmast :roll: ) und einiger Personen, ausgerechnet wenn ich da bin am hinteren Teil der Haltestelle eine zu rauchen oder einen Blumenstrauß zu zerpflücken, lief es alles ganz unproblematisch.
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

fahrmidda13 hat geschrieben:... und uns so mit den - wirklich hübschen - Bildern versorgen kannst. Schönen Dank dafür! :D
Dem kann ich mich nur anschließen ... danke für den überaus interessanten Bericht ... schön zu sehen, dass die KT4 dort noch nich so heruntergekommen sind, der Rest lässt ja wirklich zu wünschen übrig.

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