Eine Reise nach Stuttgart

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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Sithis
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Eine Reise nach Stuttgart

Beitrag von Sithis »

Für heute hatte ich mir eine lange Reise nach Stuttgart vorgenommen. Denn die Meterspurbahn fährt ja nicht mehr lange...

Es hieß früh aufstehen um 4:45 Uhr - wo so manch anderer "Komilitone" gerade anfängt, seinen Partyrausch auszuschlafen...und es war dunkel wie im Arsch eines Bären ;-) .

Um 5:48 Uhr ging es mit einem MGT6D zum Erfurter Anger, dort dann noch eine Station zum HBF. Um 6:15 Uhr sollte der ICE fahren. Vorher passierte zu meinem Erstaunen eine Dampflok den Bahnhof - nur die Lok. Richtig unheimlich, früh um 6:00 Uhr, wenn es dunkel ist...
Das leise Gerumpel, das kurze Zischen und das rot funkelnde Rücklicht wirkten richtig dämonisch - hatte schon was. Vermutlich wieder eine Sonderfahrt, die heute anstand.

Nun ja, in der herrlich bequemen 1. Wagenklasse ging es nach Fulda, wo man um 7:42 ankam. Um 8:00 Uhr ging es weiter direkt nach Stuttgart, wieder schön bequem ;-) ...

Unterwegs die Mannheimer Bahn gesichtet und in FFM jede Menge Quietschies und einige 420er, wie auch in Stuttgart.

Um 10:33 Uhr war ich dann angekommen in der Schwabenmetropole.

Nach erster Orientierung ein Tages-Ticket gezogen (5,40 €), für 2 Zonen. Reicht in der Stadt erstmal aus.

Der Stadtbahn und Straßenbahn Bahnhof roch ziemlich vertraut - obwohl ich noch nie da war. Es erinnerte mich stark an den Geruch am Berliner Alexanderplatz. Auch die schönen Stadtbahnen erinnerten mich irgendwie mit bestimmten Eigenschaften an Berlin. Das Thyristor-Summen der BR485, die Drucklufttüren und die Sitze ähnlich der BR480 und das Gelb und der Sound eine Mischung aus A3L und F-Zug.

Aber mein Begehr sollte erstmal die Straßenbahn sein - die Stadtbahn nehme ich mir nächstes Jahr vor.

Jedenfalls kam dann bald der "Fuffzehner". Ungewohnt und überraschend, daß der Bahnsteig woanders lag als bei den Stadtbahnen, aber na gut, ich bin dort hin. Am Samstag verkehrt die Linie 15 im 12-Minutentakt(tagsüber).

Nachdem die Drucklufttüren zischend schlossen, ging die wilde Fahrt los.
Rumpelnd und laut fuhr man durch den Tunnel, denn einige Stationen nach dem HBF sind ebenso unterirdisch.

Die GT4 sind noch so richtige Straßenbahnen. Rustikal und mit spürbarer Technik. Genau mein Ding.

So manch einer mag über diese Fahrzeuge schimpfen. Ich kann da nur heftig widersprechen.

Gewiß sind sie inzwischen auch schon gut über 40 Jahre alt, und sollten schon 2002 nicht mehr fahren. Nun ist es aber nicht so gekommen. Ja, sie sind inzwischen schon am Schlingern und die Motoren quälen sich manchmal. Nur gibt es die Esslinger Waggonfabrik schon seit Ewigkeiten nicht mehr und Ersatzteile sind rar. Etliche Wagen stehen sowieso nur als Teilespender herum.
Es sind eben auch Kurzgelenkwagen auf Meterspur. Die Kurven in Stuttgart sind wirklich oftmals sehr extrem. Ein GT6 würde da nicht rumkommen. Daher wurden die GT4 entwickelt.

Ein etwas betagter KT4D hat auch kein besseres Fahrverhalten. Dies sollten sich einige Leute mal bewußt werden lassen, bevor sie die GT4 als "Gehhilfen" abstempeln. Es ist alles eine Frage der Pflege.

Weiter zum Fahrzeug: Es wird einiges mit Druckluft gemacht. Bremsen und Türen benötigen Druckluft. Die Türen schließen mit einem charakteristischen Zischen. Übrigens haben sie auch ein Schließsignal, nur nicht vergleichbar mit dem, was man sonst so kennt: An der Stange in der Tür sind zwei orangene Lampen, die bei Zwangsschließung blinken. Ansonsten schließen sich die Türen durch die lose unterste Stufe(vergleich GT6: mittlere), wenn da keiner draufsteht.

Der Innenraum ist schön altmodisch. Bequeme Polstersitze in Grün gibt es, früher waren sie wohl ledern. Lediglich die Abteilanordnung nervt etwas.

Vandalismus ist zum Glück kein Problem in Stuttgart. In Berlin sähen die Wagen vermutlich schon aus wie öffentliche Klos, in "Schwaben" ist man wohl gesitteter, obwohl es da auch viele seltsame "Subjekte" gibt.

Insgesamt ist Stuttgart eh eine sehenswerte Stadt, das nur am Rande.

Ich habe lediglich eine angekratzte Scheibe in der Tür eines Stadtbahnwagens gesehen. Ansonsten alles top und gepflegt.

Die erste Fahrt führte vom HBF aus nach Stammheim. Eine ruhige und beschauliche Gegend dort. Die Wendeschleife ist sehr eng. Die Strecke in Zuffenhausen ist übrigens noch der einzige "echte" Straßenbahnabschnitt, alles andere ist schon dreischienig.

Die andere Richtung führt nach Ruhbank, hoch auf einen Berg. Dort ist schon einiges verbaut, so auch die Wendeschleife leider nicht mehr so fotogen. Dennoch gelang mir das "klassische Bild" mit Tram und Fernsehturm, einen Tod muß man da eben sterben. Besser als nichts.

Hoch auf den Berg geht es recht laut. Die GT4 geben ihr Bestes. In den engen Kurven kann man sie gut filmen und fotografieren, paßt man die Bahn gerade ab, ohne daß Autos im Bild sind. Die Waldstrecke erinnert schon fast an die SRS oder die Thüringerwaldbahn.

Geht man den Berg zu Fuß nach unten, bieten sich unterwegs noch andere Fotomöglichkeiten. So findet man auch eine alte verrottete rudimentäre Wendeschleife mittig im Berg.

Ich hatte dazu auch noch eine kurze Fahrt mit der U14 nach Haslach gemacht. Natürlich ist die Stadtbahn wesentlich bequemer und leiser, keine Frage, aus Fahrgastsicht eine sinnvolle Umstellung. Dennoch haben die DT8 das gewisse Etwas und ich betrachte sie als würdige Nachfolger, auch wenn sie mit den ursprünglichen Trams nicht mehr viel gemeinsam haben. Aber immerhin sind die Drucklufttüren geblieben.

Dennoch bleibt abschließend zu sagen, die GT4 und die Linie 15 haben ihren ganz eigenen Charme. Also ich kann nur jedem noch empfehlen, dort hinzufahren. Sonst verpaßt man ein schönes Straßenbahnerlebnis :!: . Denn künftig wird es die Stuttgarter Meterspurbahn nur noch als Oldtimerlinie geben - und die GT4 werden dann nur noch selten fahren. Immerhin hat man in Stuttgart die Größe bewiesen, extra einen Meterspurabschnitt beizubehalten. Traditionspflege wird dort groß geschrieben. So manch andere Großstadt tut das ja eher nicht :evil: und verschrottet dafür rare Prototypen oder läßt einige Oldies mit Defekten und Roststellen im Depot vergammeln :evil: . Ich denke da z.B. an die BVG. Ausdrücklich meine ich damit nicht (!) einige Kleinbetriebe, die froh sind, daß sie ihren Regelbetrieb noch erhalten können.

Also von mir nochmal eine ausdrückliche Empfehlung, nach Stuttgart zu fahren. Wäre für einige ja doch mal eine gute Gelegenheit, über den "neue Bundesländer und Tatra"-Tellerrand hinauszusehen. Bis Anfang Dezember ist noch Zeit und aktuell spielt das Wetter noch halbwegs mit, ebenso wie die Helligkeit. Ich war heute auch nicht der einzige "GT4-Jäger", wie ich feststellte, als unterwegs so manch einer mit Kamera in Lauerstellung an der Strecke stand ;-) .

Bilder und Videos folgen die Tage.
Zuletzt geändert von Sithis am 02.12.2007 22:59, insgesamt 1-mal geändert.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Es hieß früh aufstehen um 4:45 Uhr
Jaja, sowas kenne ich. Aber spätestens wenn ich 4.45 am Bahnhof stehe und die schnellste Betriebsfähige Dampflok der Welt als Rangierfahrt angefahren kommt und ich im Speisewagen die Küche betrete, wo es herrlich nach Kaffee duftet, ist das schnell vergessen. Oder wenn man dann 12 Uhr endlich in Halberstadt einen GT4 sieht ;)
Vorher passierte zu meinem Erstaunen eine Dampflok den Bahnhof - nur die Lok. Richtig unheimlich, früh um 6:00 Uhr, wenn es dunkel ist...
Das leise Gerumpel, das kurze Zischen und das rot funkelnde Rücklicht wirkten richtig dämonisch. Vermutlich wieder eine Sonderfahrt, die heute anstand.
Ja, das Dampflokwerk Meiningen ist nicht weit, und die Eisenacher 52 8075 wird auch gleich in der Nähe gestriezt ;)
...verschrottet dafür rare Prototypen...
Du kannst ja mal recherchieren, was man in Stuttgart mit den Prototypen des DT8 gemacht hat ;)

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Jaja, sowas kenne ich. Aber spätestens wenn ich 4.45 am Bahnhof stehe und die schnellste Betriebsfähige Dampflok der Welt als Rangierfahrt angefahren kommt und ich im Speisewagen die Küche betrete, wo es herrlich nach Kaffee duftet, ist das schnell vergessen. Oder wenn man dann 12 Uhr endlich in Halberstadt einen GT4 sieht
Tja, sind ja auch etliche Kilometer gewesen. Aufgefallen ist mir, daß die ICE2 zwar nicht so furchtbar wackeln wie die ICE3, dafür aber mehr rattern.

Aber wenigstens gibt es in beiden bequeme und meistens fast leere 1. Klassewagen, da kann sich das gemeine Volk in die 2. Klasse quetschen :P .
Ja, das Dampflokwerk Meiningen ist nicht weit, und die Eisenacher 52 8075 wird auch gleich in der Nähe gestriezt
Ich konnte es nicht erkennen, könnte aber ne 52 gewesen sein.
Du kannst ja mal recherchieren, was man in Stuttgart mit den Prototypen des DT8 gemacht hat
Ich weiß, daß man immerhin je eine Hälfte des 1. und 3. Prototypen aufgehoben hat, besser als nichts. Ich spielte damit vergleichsweise auf Berlin an, wo einige Prototypen der U-Bahn unwiderruflich im Ofen gelandet sind :evil: (G und F).

Was soll eigentlich aus der Strecke nach Stammheim werden? Ich habe dort noch keine Normalspurgleise gesehen. Wird der Stadtteil nicht angebunden?

Interessant ist das System allemal, es beweist auch, daß Straßenbahn und U-Bahn zusammenfahren können, denn die DT8 haben mehr von U-Bahnen als von Straßenbahnen. Berlin täte davon nur träumen, alles in einem System zu haben, dann würde auch das Gekrähe aufhören, daß U-Bahn und Straßenbahn stellenweise parallel fahren.

Was soll nun aus den restlichen GT4 werden? Einige dürften ja museal erhalten bleiben. Und der Rest? Geht der nach Rumänien oder anderswo hin?
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Beitrag von koneggS »

von den GT4 werden einige erhalten bleiben. Was mit den anderen passiert, ist noch ungewiss, viele Möglichkeiten gibt es ja nicht. Stammheim soll so viel ich weiß erst zu späterer Zeit angebunden werden.
Ich weiß, daß man immerhin je eine Hälfte des 1. und 3. Prototypen aufgehoben hat, besser als nichts.
Ja, nur kann man damit nichts anfangen. Da hätte man lieber einen ganzen Prototypen aufheben sollen, den hätte man auch irgendwann fahrfähig bekommen. Mit 2 A-Teilen unterschiedlicher FAhrzeuge kann man nichts anfangen.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Vermutlich hat man ob der jungen Stadtbahn noch nicht weiter an einen musealen Erhalt gedacht. Ich denke mal, irgendwann wird man sicher einen Zug der ersten Serien erhalten. Museale Fahrten mit der Stadtbahn wären ja auch eher was für "Insider". Die meisten Oldie-Fahrten sind ja nun mal eher für die "normalen Leute" ausgelegt und die wollen eher irgendeine alte "Bimmelbahn" sehen.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Klar, aber irgendwann ist alles mal ne alte Bimmelbahn, egal ob Straßenbahn, Stadtbahn, U-Bahn, S-Bahn oder "normale" Eisenbahn. In ein paar Jahren wird man bei ner 481er Sonderfahrt (sofern einer Erhalten bleibt" auch sich darum prügeln, mitfahren zu können ("Das waren doch diese schrecklichen Heulbojen, da muss ich unbedingt nochmal mitfahren, da hängen ja sooo viele Erinnerungen daran")
Und die DT8-Prototypen waren im Innenraum wie im Äußeren anders als die Serie. OK, sie hatten den Spitznamen STEFANIe (STeht, aber FAehrt NIE), von daher vielleicht etwas ungeeignet, aber lieber ein kompletter Wagen als 2 Hälften 2er Wagen. Vielleicht hat man es ja so gemacht, weil sie die Prototypen untereinander ebenfalls unterschieden.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Öhm na ja, also einen MB0405 empfinde ich nicht wirklich als historisch, auch wenn er aus so manchen Betrieb inzwischen rausfliegt. Das nur mal als Beispiel aus dieser Zeit.

Von den BR481 braucht man keinen aufheben, die Dinger können von mir aus alle in den Schrott gehen. Die Wagenhalle ist eh schon voll, wo soll die Mülltonne da stehen?

Also so schnell werden Wagen nicht als "alte Bimmel" attraktiv. Der KT4D in Berlin ist auch nicht so beliebt als historischer Wagen. Für die meisten Leute sieht er aus wie ne Bahn, die vor einigen Jahren noch fuhr, für die meisten sehen KT4D original und mod eh fast gleich aus, und die Planeinsätze in so mancher Stadt wie auch der nahen SRS lassen den Wagen auch nicht so historisch erscheinen, zumal er erst 21 Jahre alt ist. Ist eben nur was für Kenner.
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Ja, aber der 481, so scheuslich er auch ist, ist aucghh ein Stückk S-Bahngeschichte und hat genauso seine BErechtigung als hist. Fahrzeug wie jede andere Baureihe auch. Dass man ein 20 JAhre altes Fahrzeug schlecht als historisch bezeichnen kann ist klar, aber in 10 oder 20 Jahren wird man sich in BErlin ärgern, keinen O405 aufgehoben zu haben. In Dresden hat man zum Glück ein Exemplar in Tolkewitz gesichert. Jedes fahrzeug ist irgendwann ein Oldtimer, und dann ärgert man sich über jeden Typen, von dem man kein Exemplar mehr besitzt. Und was denkst du, was die Leute vor 20 oder 30 Jahren von den heute so geliebten Oldtimern gehalten haben? Das gleiche wie du heute vom 481.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Mag sein, aber die alten BR sind ja nun wesentlich bedeutender als der 481. Und wenn außer ein paar "Die-Hard-Fans" kein Mensch da mitfahren würde, halte ich eine historische Gestaltung für sinnfrei. Der Fahrzeugbau hat sich Laufe der Zeit ja auch extrem gewandelt. Außerdem steht der BR481 sicher noch lange nicht an, es weiß eh niemand, was in 20 Jahren ist.

Und ob ein MB0405 erhalten bleibt, steht noch offen, ich sehe aber nicht, wieso keiner erhalten bleiben sollte. Es fahren noch viele beigefarbene Wagen, da dürfte es für den ATB kein Problem sein, sich eines zu sichern, denke ich mal.
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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Also der Reihe nach und damit vorerst zu Stuttgart:
Ungewohnt und überraschend, daß der Bahnsteig woanders lag als bei den Stadtbahnen, aber na gut, ich bin dort hin.
Was meinst Du damit? Ich kenne in Stuttgart nur die Zwei-Ebenen-Bahnsteige, die von Straßen- und Stadtbahn gleichermaßen genutzt werden. Da die Einstiegshöhe unterschiedlich ist, wird der Bahnsteig im hinteren Teil durch eine Rampe abgesenkt. Dort halten die GT4, während die DT8 den vorderen Teil des Bahnsteigs nutzen.
Die Kurven in Stuttgart sind wirklich oftmals sehr extrem. Ein GT6 würde da nicht rumkommen. Daher wurden die GT4 entwickelt.
Ebenso die P/p in München und die Hansa-Züge in Bremen. Mit schwebendem Gelenk geht's besserum die Kurven - auf Kosten des Fahrkomforts. Daher für mich auch die Frage, warum die GT4 "schon" am Schlingern sind? Für mich war das immer eine typische Eigenschaft der GT4.
Ein etwas betagter KT4D hat auch kein besseres Fahrverhalten. Dies sollten sich einige Leute mal bewußt werden lassen, bevor sie die GT4 als "Gehhilfen" abstempeln. Es ist alles eine Frage der Pflege.
Die GT4 wurden - wie gesagt - eher umstandshalber in den 50er Jahren konzipiert. Für damalige Verhältnisse waren die GT4 revolutionär und (nicht nur optisch) um einiges moderner als das was zu dieser Zeit in Düsseldorf gebaut wurde. Dazu zähöt die Druckluftunterstützte Bremse ebenso wie die Außenschwingtüren, vor allem aber der Umstand, daß nunmehr für fast jeden Betrieb, auch mit problematischer Gleislage, die Möglichkeit bestand, seinen Fuhrpark mit modernen Gelenkwagen auszurüsten. Von daher sind und waren die GT4 sicherlich keine "Gehhilfen".
Was mir zum KT4D einfällt (endlich gibt es mal den von mir so lange geforderten Vergleich! :D ): Er ist hinsichtlich Beschleunigung und Endgeschwindigkeit schneller als der GT4 und auch leiser. Auch das Kurzgelenktypische Schlingern bekommt der KT4D - trotz fehlender Primärfederung beser in den Griff. Durch die Anordnung der Sitze in Fahrtrichtung ist die Raumausnutzung beim KT4D eindeutig besser, der Fahgastwechsel geht deutlich schneller von statten.

Bequeme Polstersitze in Grün gibt es, früher waren sie wohl ledern.
Ja, ie Sitze waren ursprünglich mit rotem Kunstleder bezogen. Bequem sind sie allemal.
Insgesamt ist Stuttgart eh eine sehenswerte Stadt
Eine typische westdeutsche Großstadt ohne besondere bauliche Auffälligkeiten. Die Stadt wird aber, wie ich auch fand, von einer recht ansehnlichen Landschaft umgeben und ist für ihre Größe recht sauber.
Immerhin hat man in Stuttgart die Größe bewiesen, extra einen Meterspurabschnitt beizubehalten. Traditionspflege wird dort groß geschrieben.
Schwaben halt... wobei dieser Eindruck, wie man bei der Stadtbahn sieht, leider nicht ungetrübt bleibt.
Vermutlich hat man ob der jungen Stadtbahn noch nicht weiter an einen musealen Erhalt gedacht. Ich denke mal, irgendwann wird man sicher einen Zug der ersten Serien erhalten. Museale Fahrten mit der Stadtbahn wären ja auch eher was für "Insider".
Das Bewußtsein, daß alte Technik erhaltenswert ist, hat sich ja erst in den 90er Jahren Stück für Stück durchgesetzt. Da aber die DT8 ein Stück deutsche Verkehrsgeschichte darstellen und somit beileibe nicht nur für Stuttgart bedeutsam. Daher braucht man glaube ich keine Sorgen haben, daß wenigstens ein DT8-Pärchen aus den 80ern erhalten bleibt.
Von den BR481 braucht man keinen aufheben, die Dinger können von mir aus alle in den Schrott gehen. Die Wagenhalle ist eh schon voll, wo soll die Mülltonne da stehen?
Erstmal abwarten, wie lange die 481er im Plandienst durchhalten :wink: .
Aber wenn es dann irgendwann so weit ist, wird sicherlich auch zumindest ein BR481-Halbzug erhalten bleiben - und das fände ich auch richtig so. Denn unabhängig davon, wie man zu diesen Schütteldosen stehen mag, prägen sie seit 10 Jahren das Bild der Berliner S-Bahn und werden das wohl auch noch einige Jahre tun.
Mit historischen Bussen hat man es ja - leider - nicht so richtig. Das liegt auch daran, daß Busse eine verhältnismäßig kurze Lafzeit und danah noch einen relativ hohen Wiederverkaufswert haben. Hier leistet der "Arbeitskreis Traditionsbus Berlin" ("ATB") vorbildliche Arbeit und wird wie ich denke auch einen O405 aufheben, wenn sich dieser aus dem Plandienst verabschiedet.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Achso noch mal zu Stammheim:
Die Strecke wird komplett neu gebaut. Daher fahren ab dem kommenden Fahrplanwechsel Ersatzbusse nach Stammheim, bis 2010 die neue Stadtbahnstrecke eröffnet wird.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Was meinst Du damit? Ich kenne in Stuttgart nur die Zwei-Ebenen-Bahnsteige, die von Straßen- und Stadtbahn gleichermaßen genutzt werden. Da die Einstiegshöhe unterschiedlich ist, wird der Bahnsteig im hinteren Teil durch eine Rampe abgesenkt. Dort halten die GT4, während die DT8 den vorderen Teil des Bahnsteigs nutzen.
Das meinte ich ja. Ich dachte zuerst, die Bahn hält da, wo die Stadtbahnen sind. Ok, dann sah ich die Straßenbahn weiter unten...gleich war alles klar.
Ebenso die P/p in München und die Hansa-Züge in Bremen. Mit schwebendem Gelenk geht's besserum die Kurven - auf Kosten des Fahrkomforts. Daher für mich auch die Frage, warum die GT4 "schon" am Schlingern sind? Für mich war das immer eine typische Eigenschaft der GT4.
Also ich kenne keine anderen GT4, aber so schlimm ist das Schlingern nicht.
Ja, mehr Flexibilität bedeutet etwas weniger Fahrkomfort. Aber das geht eben nicht anders, und Zweiachser wären noch rüttliger.
Die GT4 wurden - wie gesagt - eher umstandshalber in den 50er Jahren konzipiert. Für damalige Verhältnisse waren die GT4 revolutionär und (nicht nur optisch) um einiges moderner als das was zu dieser Zeit in Düsseldorf gebaut wurde. Dazu zähöt die Druckluftunterstützte Bremse ebenso wie die Außenschwingtüren, vor allem aber der Umstand, daß nunmehr für fast jeden Betrieb, auch mit problematischer Gleislage, die Möglichkeit bestand, seinen Fuhrpark mit modernen Gelenkwagen auszurüsten. Von daher sind und waren die GT4 sicherlich keine "Gehhilfen".
Na ja, moderner als die DÜWAGs, das halte ich für ein wenig übertrieben. Die DÜWAGs sind AFAIK ja "All electric cars", die Druckluftanlagen der GT4 sind sicher etwas aufwendiger als elektrische Anlagen. Die Schwenktüren mögen moderner wirken, sind aber langsamer als die bewähnten DÜWAG-Falttüren. Was natürlich bei der Schließautomatik auch vorteilhaft sein kann. "Gehhilfen" sind es aber auf keinen Fall, diese Bezeichnung stammt von einem verbohrtem Tatra-Fanatiker, die hier leider immer noch ihr Unwesen treiben.
Was mir zum KT4D einfällt (endlich gibt es mal den von mir so lange geforderten Vergleich! Very Happy ): Er ist hinsichtlich Beschleunigung und Endgeschwindigkeit schneller als der GT4 und auch leiser. Auch das Kurzgelenktypische Schlingern bekommt der KT4D - trotz fehlender Primärfederung beser in den Griff. Durch die Anordnung der Sitze in Fahrtrichtung ist die Raumausnutzung beim KT4D eindeutig besser, der Fahgastwechsel geht deutlich schneller von statten.
Schneller: Ja, leiser: Nicht unbedingt. Schlingern, ok, da ist der KT4D etwas besser, ist ja auch neuer. Ja, die Sitzanordnung ist beim KT4D besser, wie schon gesagt sind die Abteilsitze doch extrem eng aneinander gestellt. Das mit dem Fahrgastwechsel ist auch durch die nur drei Türen des GT4 zu begründen. Der KT4D hat ja deren vier.
Eine typische westdeutsche Großstadt ohne besondere bauliche Auffälligkeiten. Die Stadt wird aber, wie ich auch fand, von einer recht ansehnlichen Landschaft umgeben und ist für ihre Größe recht sauber.
BaWü ist eben eine typische Weingegend. Baulich ist die Stadt gepflegt und wirkt normal.
Das Bewußtsein, daß alte Technik erhaltenswert ist, hat sich ja erst in den 90er Jahren Stück für Stück durchgesetzt. Da aber die DT8 ein Stück deutsche Verkehrsgeschichte darstellen und somit beileibe nicht nur für Stuttgart bedeutsam. Daher braucht man glaube ich keine Sorgen haben, daß wenigstens ein DT8-Pärchen aus den 80ern erhalten bleibt.
Also dieses Bewußtsein gab es auch schon früher, wenn auch nicht so stark wie heute. Wobei es ja auch leider heute noch mancherorts hapert...
Ohne den Einsatz einiger Vereine wären in den 60-70ern viele Altbauwagen verschrottet worden. Immerhin ein Anfang.
Erstmal abwarten, wie lange die 481er im Plandienst durchhalten Wink .
Aber wenn es dann irgendwann so weit ist, wird sicherlich auch zumindest ein BR481-Halbzug erhalten bleiben - und das fände ich auch richtig so. Denn unabhängig davon, wie man zu diesen Schütteldosen stehen mag, prägen sie seit 10 Jahren das Bild der Berliner S-Bahn und werden das wohl auch noch einige Jahre tun.
Mit historischen Bussen hat man es ja - leider - nicht so richtig. Das liegt auch daran, daß Busse eine verhältnismäßig kurze Lafzeit und danah noch einen relativ hohen Wiederverkaufswert haben. Hier leistet der "Arbeitskreis Traditionsbus Berlin" ("ATB") vorbildliche Arbeit und wird wie ich denke auch einen O405 aufheben, wenn sich dieser aus dem Plandienst verabschiedet.
Daß die BR481 bei den heute eher kurzlebigen Einsätzen(verglichen zu früher) so mancher Wagen in ca. 15-20 Jahren langsam ausscheiden werden, denke ich schon. Ähnliches hört man auch von Mitarbeitern der S-Bahn.

Die BR481 dürften dann jedoch problematisch bei der Ersatzteilversorgung sein, denke ich mal. Alles, was irgendwie computergesteuert ist, braucht eben den ganzen Mikrochip-Kram - der eben auch nicht ewig hält oder benutzbar ist. Die alten BR aus den 20er und 30er mögen mit einem gut ausgestatteten Werkzeugkasten reparierbar sein und die Ersatzteile sicher an einer Drehbank gefertig werden können, bei den 481ern sehe ich da Probleme. Das ist eben noch recht robuste und simple Technik. Mein Vater hat einen Teil seiner Ausbildung im RAW Schöneweide gemacht und auch einige Ersatzteile mitgebracht. Ist alles äußerst simpel aufgebaut - klar, funktionieren tut es dennoch.

Angesichts der großen Masse an MB0405 dürften wir uns da keine Sorgen machen müssen...der ATB mag zwar gut arbeiten, leider gibt es für meinen Geschmack zu wenig Sonderfahrten wie beim DVN.
Zuletzt geändert von Sithis am 16.10.2007 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von koneggS »

Das mit der Mikrotechnik ist beim 480 und 485 auch nicht viel anders. Ich hoffe, dass von allen diesen Fahrzeugen ein Halbzug erhalten bleibt (beim 480 tuts ja auch ein viertel :D)
Der 481 gehört zum Berliner Stadtbild dazu und gehört erst recht wegen der großen Stückzahl historisch erhalten....auch wenn es noch ein paar Jährchen hin ist.

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Beitrag von fahrmidda13 »

Ja, mehr Flexibilität bedeutet etwas weniger Fahrkomfort. Aber das geht eben nicht anders, und Zweiachser wären noch rüttliger.
Die Rekos? Nein, ich dachte, die wären so toll gewesen. :P
Na ja, moderner als die DÜWAGs, das halte ich für ein wenig übertrieben. Die DÜWAGs sind AFAIK ja "All electric cars", die Druckluftanlagen der GT4 sind sicher etwas aufwendiger als elektrische Anlagen. Die Schwenktüren mögen moderner wirken, sind aber langsamer als die bewähnten DÜWAG-Falttüren. Was natürlich bei der Schließautomatik auch vorteilhaft sein kann
Ja, ich weiß es ist hart, aber in der Tat waren die GT4 merklich moderner. Gegen "all-electric" sprach bei der Konzeption der GT4 (Auslegung für Steilstrecken) die bessere Verzögerung mit Druckluftbremsen. Mit den schweren SAchwenktüren der GT4 wären die meisten Elektroantriebe dieser Zeit sicherlich überfordert gewesen.
Das Design ist eigenständig und keine westöiche PCC-Interpretation. Außerdem wirkt der GT4 insgesamt "geschwungener" als die Duewag-GTx, ähnlich wie auch die Autos aus dieser Zeit.
Darüber hinaus war alleine das Kurzgelenk und die damit verbundenen deutlich kleineren Mindestradien seinerzeit eine konstruktive Meistereistung, die sich CKD/Tatra noch 20 Jahre später auf die Fahnen hefteten.
Schlingern, ok, da ist der KT4D etwas besser, ist ja auch neuer. Ja, die Sitzanordnung ist beim KT4D besser, wie schon gesagt sind die Abteilsitze doch extrem eng aneinander gestellt. Das mit dem Fahrgastwechsel ist auch durch die nur drei Türen des GT4 zu begründen. Der KT4D hat ja deren vier
Na wer hat denn hier eben noch behauptet, ein KT4D sei nicht besser als ein GT4?! :wink:
Also dieses Bewußtsein gab es auch schon früher, wenn auch nicht so stark wie heute. Wobei es ja auch leider heute noch mancherorts hapert...
Ohne den Einsatz einiger Vereine wären in den 60-70ern viele Altbauwagen verschrottet worden. Immerhin ein Anfang.
Also zumindest in den alten Bundesländern war es eher die Ausnahme, enn früher Altwagen gepflegt oder gar betriebsfähig gehalten wurden. Wenn, dann meist als Kinder- oder Partybahn. I. d. R. rostete altes Material in oder neben der Halle vor sich hin. Allerdings hat man auch nicht so fleißig verschrottet wie heute, sodaß manches Schätzchen - zwar im desolaten Zustand - erhalten blieb und heute bei den Vereinsmitgliedern für Beschäftigung sorgt.

Ja, was machen wir mit den 481ern, wenn sie alt sind... Vielleicht finden sich ja dann nostalgiegeneigte Programmierer, die die betagten Bordrechner am Laufen halten :D .
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Beitrag von Sithis »

Das mit der Mikrotechnik ist beim 480 und 485 auch nicht viel anders. Ich hoffe, dass von allen diesen Fahrzeugen ein Halbzug erhalten bleibt (beim 480 tuts ja auch ein viertel
Der Prototyp der 485er (noch als DR270 bezeichnet) ist erhalten geblieben. Er unterscheidet sich ja in etlichen Merkmalen. Ich habe sogar noch irgendwo ein Dia aus Reichsbahnbeständen, was ich gerne mal einscannen würde. Fahrfähig ist er leider nicht.

Ein Viertelzug der BR480 steht auf dem Gelände in Erkner, er sah nicht so aus, als ob er fährt. IIRC hat er auch keine gescratchten Scheiben usw. gehabt, sah also weniger aus wie ein Alltagsgerät. Wenn, dann sollte es schon ein Halbzug sein. Bestehend aus einem Reichsbahn-DTW und einem BVG-DTW.
Der 481 gehört zum Berliner Stadtbild dazu und gehört erst recht wegen der großen Stückzahl historisch erhalten....auch wenn es noch ein paar Jährchen hin ist.
Na gut, die Hundescheiße auf den Bürgersteigen gehört ja auch zur Stadt :twisted: . Beim 481er würde es sicher auch ein Viertelzug tun :twisted: (hehe) .
Ja, ich weiß es ist hart, aber in der Tat waren die GT4 merklich moderner. Gegen "all-electric" sprach bei der Konzeption der GT4 (Auslegung für Steilstrecken) die bessere Verzögerung mit Druckluftbremsen. Mit den schweren SAchwenktüren der GT4 wären die meisten Elektroantriebe dieser Zeit sicherlich überfordert gewesen.
Aber was ist mit den Münchener P-Wagen? Haben die nicht elektrische Schwenktüren und stammen aus dieser Zeit?
Gut, daß bei Steilstrecken Druckluft besser war, mag sein.
Das Design ist eigenständig und keine westöiche PCC-Interpretation. Außerdem wirkt der GT4 insgesamt "geschwungener" als die Duewag-GTx, ähnlich wie auch die Autos aus dieser Zeit.
Na ja, es wird immer ein wenig übertrieben, wenn der PCC-Wagen als Vorbild rangeholt wird...der originale PCC-Wagen sieht ja nun doch ganz anders aus. Wenn irgendwas PPC-like ist, dann diese komischen Karren aus Rußland, die damals gebaut wurden.

Die DÜWAGs sind ja wesentlich schlanker als der PCC, lediglich die geknickte Front wurde übernommen, aber das auch vor allem wegen dem Blendschutz.

Der GT4 und ein GT6 wie etwa die ex-Heidelberger bei der SRS ähneln sich ja auch etwas. Ich finde den GT4 natürlich auch recht elegant.

In gewisser Hinsicht hat DÜWAG aber doch einige Vorteile. Die Motoren sind leiser, gleichwohl teils leistungsfähiger. Die Türeinstiege sind nicht so schmal(besonders die labbrige untere Stufe der GT4 ist etwas nervig), insofern wollte man da in Esslingen wohl eher seine eigene Marke setzen, was aus der Sicht der Vielfalt sicherlich in Ordnung ist. Nun hat man aber Probleme mit Ersatzteilen. So ist das halt...einen Tod muß man sterben.
Darüber hinaus war alleine das Kurzgelenk und die damit verbundenen deutlich kleineren Mindestradien seinerzeit eine konstruktive Meistereistung, die sich CKD/Tatra noch 20 Jahre später auf die Fahnen hefteten.
Richtig, was da für Kurven genommen werden ist schon erstaunlich. Ob ein KT4D das schaffen würde?
Na wer hat denn hier eben noch behauptet, ein KT4D sei nicht besser als ein GT4?!
Es kommt auf die Merkmale an. Ich sag mal so, die GT4-Sitze bieten bei wenig Besetzung ja mehr Beinfreiheit. Bei vollem Wagen wird es natürlich enge...beim KT4D sind die Sitze immer recht eng aneinander. Natürlich auch bei einigen neueren Niederflurwagen, leider.

Was den Fahrkomfort allgemein angeht, bin ich der Meinung, daß sich die Wagen nichts nehmen. Die GT4 schlingern etwas mehr, dafür wackelt der KT4D allgemein. Irgendwo müssen sich die Kräfte ja entladen...
Der GT4 wurde wie die meisten West-Fahrzeuge sicher auf möglichst viele Sitzplätze ausgelegt, der KT4D auf viel Kapazität insgesamt. Die ersten wurden ja auch nur mit 1+1 ausgeliefert. Hingegen hat der GT4 45 Plätze, auch wenn es sich gegenüber etwas unbequem wird.
Also zumindest in den alten Bundesländern war es eher die Ausnahme, enn früher Altwagen gepflegt oder gar betriebsfähig gehalten wurden. Wenn, dann meist als Kinder- oder Partybahn. I. d. R. rostete altes Material in oder neben der Halle vor sich hin. Allerdings hat man auch nicht so fleißig verschrottet wie heute, sodaß manches Schätzchen - zwar im desolaten Zustand - erhalten blieb und heute bei den Vereinsmitgliedern für Beschäftigung sorgt.
Aber in der DDR war es oft auch nicht besser. Die Erfurter Beiwagen der 50er gibt es leider nicht mehr(waren eine eigene Gattung), viele Wagen konnte man nur als ATW über die Runden bringen. Dabei wurden viele in ATW umgezeichnet, um dem Verschrottungsverbot für Personenwagen auszuweichen, denn ATWs durften weg. Nur durch den Einsatz einiger Interessenten konnte man etliche Wagen erhalten. Der Wagen, mit dem wir im März in Schwerin fuhren, diente auch mal als ATW.
In Potsdam ist ja dann wiederum kein LOWA-Wagen erhalten geblieben, der letzte diente als ATW und ging in den 80ern in den Schrott. So mußte man sich zur Feier einen leihen...dumm gelaufen eben.

Och, die gehen dann alle rein zufällig nach Rumänien, und der dagebliebene Zug wird aus Versehen verschrottet :lol: oder dient als Cafe :lol: :lol: .

Ist denn auch niemanden mal aufgefallen, daß lediglich Arbeitswagen aus älteren S-Bahn-BR gebaut wurden? Das legt doch nahe, daß diese recht wartungsarm sein müssen, denn ansonsten hätte man ja auch gut neueres Material verwenden können, wo es den 480ern und 485ern an den Kragen geht. Siehe ja auch einige Betriebe, wo Tatras Rekos usw. als ATW ersetzen.
Zuletzt geändert von Sithis am 02.12.2007 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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