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Sonstiges zum Thema Straßenbahnen: Hier wird über das diskutiert, was thematisch nicht in die anderen Foren passt
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WienerLinien
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???

Beitrag von WienerLinien »

In Wien...

... galt (oder gilt?) die Straßenbahnverordnung von 1953, in der zum Ausdruck kommt, dass Straßenbahnwagen ohne Magnetschienenbremsen nur maximal 25km/h fahren durften.

... gab es bis 1978 Fahrzeuge ohne festen Schaffnerplatz (dh der Schaffner musste durch den Wagen gehen).

... gab es ab 1955 Fahrzeuge mit festem Schaffnerplatz ("Fahrgastfluß" von hinten (Schaffnersitz) nach vorn (Ausstieg).

... gab es bis 1978 Wagen mit während der Fahrt offenen Türen

... gab es bis 1978 Wagen ohne Fahrersitz

Wie siehts mit diesen Punkten in anderen Städten (z.B. Berlin) aus?


In Wien ...

... gab es Straßenbahnwagen, die aus New York kamen.
Wien verlor im Krieg sehr viele Straßenbahnwagen, und auch die 25 KSW, die Wien erhalten hatte, waren keine Lösung. Triebwagen, wo die Wagenkästen zerstört, aber die Untergestelle noch brauchbar waren, wurden mit neuem Wagenkasten versehen, um die ärgste Not zu lindern, ab 1954 gab es dann die erste Neubautype (B-b) und 1955 sogar schon Großraumwagen (C1-c1).

1949 erhielt die Wiener Straßenbahn jedoch 42 Wagen der damals aufgelassenen New Yorker Straßenbahn, die im Rahmen des Marshallplanes per Schiff nach Rotterdam und per Zug nach Wien gelangten und für die notleidende Wiener Straßenbahn zu einem Spottpreis angeboten wurden. Sie erhielten die Typenbezeichnung Z und fuhren in Wien noch bis 1969 auf den Linien 11, 17, 217, 132, 331.

Bei Interesse kann ich gerne eine ausführliche Beschreibung der Wagen hier ins Forum stellen.

MfG aus Wien
Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Klar, kannst die Wagen gerne beschreiben.

Zu deinen Punkten(eventuell wäre eine aussagekräftigere Überschrift wie "Kuriose Dinge bei der Straßenbahn" ne Idee):
... gab es bis 1978 Fahrzeuge ohne festen Schaffnerplatz (dh der Schaffner musste durch den Wagen gehen).
Wurde in Berlin 1967 abgeschafft, seitdem gab es die schönen Zahlboxen, die bei kräftigerem Gekurbel mehr als nur einen Fahrschein ausspuckten. Und natürlich auch bei älteren Wagen das Abfahrtsignal ;-) (gab es aber auch schon davor). Damit erübrigt sich auch die zweite Frage.
... gab es bis 1978 Wagen mit während der Fahrt offenen Türen
Das war in der DDR generell normal, daß die Schiebetüren - vor allem bei älteren Wagen ohne Türschließer - offen blieben. Erst später änderte sich das. Ältere Videos belegen das. Rausgefallen ist kaum einer. Bis 1989 fuhren in Berlin sogar noch die A1-U-Bahnen ohne Türschließer. Schöne alte Holzwagen.

Auch wenn es nicht die Tram betrifft, aber bis Mitte Ende der 90er konnte man bei Berliner S-Bahnen die Türen während der Fahrt öffnen, da Schiebetüren mit Griffen, erst mit Einbau einer permanenten Sperre war das vorbei. Vorher waren die Leute gerne bei der Einfahrt im Bahnhof aus der Tür gesprungen, im Sommer wurde meistens eh mit offener Tür gefahren. Man konnte aus Spaß auch die Tür nach dem Schließvorgang solange aufhalten, bis die Schließkraft verschwand.

Bei Bussen war es bis zum Ende des Ikarus eh üblich, daß zumindest die Fahrertür aufblieb, zumindest ein Flügel.
... gab es bis 1978 Wagen ohne Fahrersitz
AFAIK verschwanden die in den 70ern mit den letzten Vorkriegswagen. Ok, die Wagen haben einen kleinen, aber sehr unbequemen Schemel. Meistens stehen die Fahrer.

Zum Rest fällt mir erstmal nix ein.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
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Berliner Straßenbahn

Beitrag von Manitou »

In den 50er Jahren wurden die meisten Vorkriegswagen mit Schiebetüren und Fahrersitz versehen. Ab 1959 wurde im Rahmen des Reko-Programms unter Verwendung von Teilen (u.a. 60kW-Motore, Fahrschalter, die in den 50er Jahren in einer Teilmodernisierung schon mal erneuert wurden).
Bis ca. 1970-72 fuhren die letzten Vorkriegswagen im Linieneinsatz (ohne Türschließer, aber mit Schiebetür und Fahrersitz).
Andere (vor allem kleinere) Verkehrsbetriebe in der DDR hatten teilweise bis in die 80er Jahre Vorkriegswagen ohne Türschließer (aber für den OS-Betrieb mit Zahlbox oder Entwerter), welche aber elektrisch den Gotha-/Reko-Wagen angeglichen worden waren (z.B. Wolterdorf, Straußberg, Bad Schandau).
In Leipzig fuhren gelegentlich die Museumswagen im Liniendienst (u.a. der 10xx-Mitteleinstiegwagen mit Beiwagen), sowie einzelne T22s (Pullmantriebwagen mit Schaku, die mit Gotha-Bw behängt wurden).

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WienerLinien
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Beitrag von WienerLinien »

Sithis hat geschrieben:Klar, kannst die Wagen gerne beschreiben.
siehe "historische Fahrzeuge"
Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen

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