
Ich selbst habe mich im Werk Zlicin 1998 umgesehen und mich dem Marktingchef der Werke und ebenso mit "Tatrafreunden" (besser T3 Fans) in Prag unterhalten.
Die Ersatzteilmoral ist eher der Masse an abzuliefernden Wagen zu verdanken. Seit die SU in das Tatrageschäft eingestiegen ist, waren 1000 Wagen pro Jahr Standard. Gerade derjenige der das Werk Smichov kennt kann sich vorstellen unter welchen Bedingungen dort gefertigt wurde. Und über die Qualität der gelieferten Wagen brauchen wir uns wohl nicht zu unterhaltern.
Gerade aus der Stückzahl heraus war es einfach kaum möglich Ersatzteile in gewünschten Zahl zur Verfügung zu stellen. Die Bestellungen der Verkehrsbetriebe lief meines Erachtens über Dresden - also die Bestellstelle so zusagen für die Tatrawagen der ehem. DDR. Das waren allerdings nicht die DVB !
Eben dort wurden auch die Bestellungen für Ersatzteile abgegeben. Da man aber schnell bemerkte, dass es einfacher sei ganze Wagen zu erhalten als Ersatzteile - spricht es für sich ganze Wagen zu bestellen.
Ein T4 Baujahr 1970 kostete 200.000 M - 1986 jedoch 1.Mio M.
Der Preis war für jedes Land das bestellt gleich.
*Die Prototypen für Belgrad hatte die T4D Ausrüstung aber mit Sicherheit keine elektrische Ausrüstung für den Beiwagenbetrieb. Sie hatten bereits Scharfenbergkupplung wonach eine T4/T4 Zusammenstellung geprobt werden konnte.
Einen Bw gab es 1967 noch nicht. Und selbst das T1/B4 "Phantom" war vor 1969 noch nicht bereit. Das würde die Lieferung nach Belgrad erklären. Dort war man einfach eher in der Lage die allgemeine Technik (ohne Bw) zu testen. Die Planungen für den B4 können also frühestens (1967) 1968 begonen worden sein. Und wer sagt eigentlich, dass die beiden T4 überhaupt für die ehem. DDR gefertig wurden. Alle Prototyen waren Eigentum des Herstellers und dieser schickte die Wagen dort zur Erprobung wo es ihm für Sinnvoll vorkam.
*Dann wundert mich ebenso warum nicht nur Halle und Leipzig Beiwagen bestellt haben. Dresden und Magdeburg hätten sich ja nicht einhaken müssen. Das spricht ebenfalls für sich. Sodass die Betriebe sich auf die Dreiwagenzüge eingestellt haben. Evtl. nicht von Anfang an aber der Gedanke muss vorhanden gewesen sein. Zumindest nach den ersten Ausführungen für einen Beiwagen, um die Kapazität zu erhöhen.
Das ist fast wieder ein neues Forumthema wert !
Grüße René
Hannover
