T6A2 nur noch ein Stromabnehmer an der O-Leitung warum??

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#49
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T6A2 nur noch ein Stromabnehmer an der O-Leitung warum??

Beitrag von #49 »

Kann mir mal bitte jemand verraten warum diese Züge mit nur noch einem Stromabnehmer an der O-Leitung fahren??
Die T4D fahren doch mit 2 Stromabnehmenr an der O-Leitung.

Ich muss sagen dass die Bahnen aus Prag bie besten sind, die NGT´s bei uns in Magdeburg sind beiweitem nicht so schön, und vorallem die Tatras haben so eine geniales Fahrgeräusch


grüsse aus Magdeburg

Konrad

tscha...

Beitrag von Konrad »

Also, würdest du mal ein bissl in den älteren Beiträgen schnüffeln, wüsstest du es... Der gest. T6A2 bekommt seinen Strom über die Kupplung vom führenden TW. In Leipzig wurde das auch bei den T4D so nachgerüstet. Im Normalfall ist es Teschnisch (Stecker an der Kupplung etc.) nicht möglich, den mitlaufenden T4D ohne 2. Stromabnehmer zu 'ernähren'.
So, besser kann ich es nicht erklären.m.f.G. Konrad

Kirnitzschtalbahn & Co.

johnny_german
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Beitrag von johnny_german »

die idee, den geführten triebwagen mit strom vom führenden zu versorgen, kam ursprünglich aus leipzig. man wollte es sich sparen, den zweiten triebwagen auch an die leitung zu legen. in der kontaktleiste der schaku war jedoch kein platz mehr, da dort bereits mit der mehrfachsteuerung alles belegt war, weshalb man mit einem alten wagenheizkabel der deutschen reichsbahn experimentierte. dieses heizkabel wurde dann zwischen die beiden tw geklemmt. den hersteller interessierte das anfangs überhaupt nicht und war auch nicht bereit, dass heizkabel bei neuwagen in den kabelkanal zu integrieren. es wurde lediglich lose mitgeliefert und musste per hand nachinstalliert werden. andere VU der ddr und am ende CKD selbst übernahmen das konzept. der nachfolgetyp t6 verfügte ja bereits ab werk über das heizkabel

#49
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Beitrag von #49 »

Das ist ja eine gute Idee von den Leipzigern. Sicherlich ist das auch schonender für die Oberleitung, denke ich mir.
Andererseits muss ich sagen, warum haben das denn icht auch einige Strassenbahnhersteller aus heutiger Zeit nicht auch übernommen. Ich bin nämlich der Meinung, irgendwo mal eine Niedeflurbahn gesehen zu haben, wo 2 solcher Bahnen gekuppelt waren, die beide Stromabnehmer oben haben. Oder habe ich mich da geirrt???

steini

Beitrag von steini »

Meiner Erfahrung nach wurde das System in Leipzig auch vorwiegend wegen einer speziellen Weichensteuerung eingeführt, die durch den 2. Stromabnehmer, der ja auch über den O-Leitungskontakt gleiten würde, eine Falschfahrt oder ähnliches hervorrufen könnte.

MfG Steini

Tram 1212

Beitrag von Tram 1212 »

Das läßt sich ganz einfach Erklären. Wer (außer Leipzig) will schon freiwillig 600 Volt Leitungen durch seine Fahrzeuge verlegen ? Zumal die Bahn AG ihre ICE´s mit "Allradantrieb" mit außen liegenden Stromanlagen versehen musst. Analog der Wendezüge Halle/Leipzig/Dresden.
Du siehst also es gibt ausreichend Gründe lieber jedes Fahrzeug eigenständig mit Fahrstom zu versorgen.

steini

Beitrag von steini »

Ich glaub da irrst du dich mit deiner Vermutung.
Der Stromabnehmer ist immer noch auf dem Dach und das Fahrwerk unterhalb des Wagens - dazwischen liegen gut 1-2m.
Also wie soll die Fahrspannung nun von oben nach unten gelangen, wenn nich durch eine Leitung, die durch den Wagen gelegt wurde?
Sicher ist in Leipzig der Umformer auf dem Dach, aber der IGBT Chopper für die Ansteuerung der Fahrwerke unterhalb des mittleren Einstiegs.

MfG Steini

Re

Beitrag von Re »

Dann habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt.
Das der Stomabnehmer auf dem Dach ist und der Fahrmotor unter dem Wagen sind sollte eigentlich klar sein.
Es ging um die Stromspeisung des geführten Trtiebwagen. Der Aufwand und die gesetzlichen Vorschriften erschweren die Durchsteurung von 600 Volt unterhald des Fahrgastbodens.
Das Leipzig wegen ihrer Weichensteurung alle T4 Tatrafahrzeuge mit diesen extra Leitungen versehen musste ist wohl eher die Ausnahme.
Zumindest bei den Kt4 und den T6 hat man sich in gleich vom Hersteller aus dazu breit schlagen lassen dies zu tun.
Ich hoffe ich hab mich jetzt klarer ausgedrückt :D
wenn nicht steini :wink: mail

tram 1212

re

Beitrag von tram 1212 »

Dann habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt.
Das der Stomabnehmer auf dem Dach ist und der Fahrmotor unter dem Wagen sind sollte eigentlich klar sein.
Es ging um die Stromspeisung des geführten Trtiebwagen. Der Aufwand und die gesetzlichen Vorschriften erschweren die Durchsteurung von 600 Volt unterhald des Fahrgastbodens.
Das Leipzig wegen ihrer Weichensteurung alle T4 Tatrafahrzeuge mit diesen extra Leitungen versehen musste ist wohl eher die Ausnahme.
Zumindest bei den Kt4 und den T6 hat man sich in gleich vom Hersteller aus dazu breit schlagen lassen dies zu tun.
Ich hoffe ich hab mich jetzt klarer ausgedrückt :D
wenn nicht steini :wink: mail

#49
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Beitrag von #49 »

na da habe ich ja eine diskussionsrunde ausgelöst, danke für die zahlreichen antworten.

tobymd

Jens
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Beitrag von Jens »

Andererseits muss ich sagen, warum haben das denn icht auch einige Strassenbahnhersteller aus heutiger Zeit nicht auch übernommen. Ich bin nämlich der Meinung, irgendwo mal eine Niedeflurbahn gesehen zu haben, wo 2 solcher Bahnen gekuppelt waren, die beide Stromabnehmer oben haben. Oder habe ich mich da geirrt???
Halle!?
Dort werden die MGT-K mit Beiden gefahren und auch früher bei den MGT6D (Doppeltraktion auf der 2)

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6401
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Beim T6 ist...

Beitrag von 6401 »

Beim T6 ist alles möglich.
Es ist völlig egal ob man bei einer Traktion mit dem ersten
oder zweiten Stromabnehmer am Fahrdraht fährt solange nichts damit gesteuert wird z.b. Weichen stellen.Deshalb fahren in Bratislava die T6 auch nur mit dem 2 Stromabnehmer bei einer Traktion am Fahrdraht mit dem Grund die Dachverschmutzung in grenzen zu halten. Übrigens ist das keine Leipziger Erfindung mit dem zweiten Stromabnehmer abgezogen als Traktion zu fahren andere Städte auf unserer schönen Welt waren da schneller so z.b. Moskau 1963 hier entschied man sich aber für die Kabelkupplung (ähnlich den Tatra Wendezügen aus Halle und Dresden)
Und auch Dresden nutzte diese Möglichkeit bei Traktionsfahrten der 6401+6402 und 6405 wobei hier aber alle Möglichkeiten getestet wurden.
Auch hier hatte CKD auf Wunsch über die Dächer Dachkabel mit Anschlußbuxen an Front und Heck verlegt.Leider blieb damals Dresden nicht dabei im Alleingang das Programm Tatra weiter zu verfolgen und den damals bevorzugten T4 zu bestellen. (geplant waren 55 T4 für die Bergstrecke nach Bühlau) Andere Betriebe mischten plötzlich mit und größenwahnsinnige Projekte wurden geboren wie Tatra Beiwagen und Großzüge.Warnungen seitens vom Hersteller wurden in die Luft geblasen was sich später bitter rächte. Nicht ohne Grund wurde in Dresden erst 1971 der B4D zögerlich eingeführt und mittlerweile sind schon wieder alle aus dem Bestand ausgeschieden. Auch der B6A2 wurde nur nach Machtsprüchen von Staatsorganen von CKD entwickelt und gebaut.
Gruß Dani
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Tram1212
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Kupplung...

Beitrag von Tram1212 »

Moskau......

Zitat: Moskau 1963 hier entschied man sich aber für die Kabelkupplung.

Der Sinn und Zweck der Kupplung ist die Ansteuerung des zweiten Triebwagens. Da man die Scharfenbergkupplung nicht verwendete, musste man irgendwie den zweiten Wagen auf eine andere Art erreichen.

Zitat: Leider blieb damals Dresden nicht dabei im Alleingang das Programm Tatra weiter zu verfolgen und den damals bevorzugten T4 zu bestellen.

Tja, da hatte Dresden wohl die Rechnung ohne den guten alten Staatsapparat gemacht. Der hätte sich die Idee im Rahmen der Comecon nicht entgehen lassen, zumal wer hätte sonst Fahrzeuge für den Deutschen Raum fertigen sollen ?

Zitat: Andere Betriebe mischten plötzlich mit und größenwahnsinnige Projekte wurden geboren wie Tatra Beiwagen und Großzüge

Größenwahn ? Ja bald darauf aber ohne Absicht der Betriebe. Diese mussten sich eher damit herumschlagen keine Ersatzteile zu erhalten.
Zudem hat sich meinens wissens kein Unternehmen freiwillig an der Beschaffung beteiligt. Oder liege ich da etwas falsch?

Es war von Beginn an der Großbestellung an Beiwagen gedacht wurden. Sogar die VK Prag haben versuche mit 2achs-Beiwagen an T2 durch geführt. War aber zu dem Entschluss gekommen, es zu lassen.

Grüße René

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6401
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Ersatzteile

Beitrag von 6401 »

Ersatzteile gab und gibt es noch heute von CKD bzw heute SKD.Ich hatte 1996 noch die Möglichkeit mit meinen damals noch recht jungen Jahren das Werk in Smichov zu besuchen wo nur noch die Drehgestellfertigung war (der Rest war schon nach Zlicin umgezogen) und mich mit CKD Fachleuten unterhalten die damals für den DDR bereich zuständig waren und dieses heiße Eisen angesprochen.Darauf fragte mich einer ob ich kostenlos Ersatzteile liefern würde?Alleine für Dresden war es nähmlich kostengünstiger neue Wagen zu kaufen statts teure Ersatteile.Natürlich stimmte es aber auch das der große rote Bruder bevorzugt werden mußte.Alleine aber die Tatsache das die T4D Probewagen statts nach Dresden als 110+111 nach Belgrad 1967 zur Erprobung gingen spricht doch dafür das es schon damals zahlungskräftigere Kunden als die DDR gab.Die dann nach Dresden gelieferte 2000 war ursprünglich als B4D vorgesehen (so war es eigentlich auch geplant nähmlich 1967 einen kompletten T4D+T4D+B4D in Dresden ausgiebig zu testen)
Gruß Dani
CKD PRAHA Oborovy Podnik - was sonst?!

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Beiwagen

Beitrag von 6401 »

Tatra Beiwagen wurden von Halle und Leipzig gefordert.Vor allem Halle hatte Vorstellungen die eher an Rückschritt als an Fortschritt errinnern wie z.b Ersatz des Beschleunigers durch einen Nockenfahrschalter.
Gruß Dani
CKD PRAHA Oborovy Podnik - was sonst?!

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