Pöstlingbergbahn wird umgebaut

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Sind Umbauten von historischen Kleinbetrieben sinnvoll oder nicht?

Ja, Hauptsache, er bleibt erhalten
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44%
Ja, aber es sollte nicht zu viel vom Ursprung abweichen
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Nein, das Umbauergebnis hat meistens mit dem Original nichts mehr gemeinsam
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 9

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Sithis
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Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Diese Tage soll ja die Pöstlingbergbahn bei Linz umgebaut werden. Mit dem alten Betrieb wird das dann künftig kaum mehr etwas gemeinsam haben.

Die Umspurung von 1000mm auf 900mm wird erfolgen, um den Anschluß ins Linzer Straßenbahnnetz zu gewährleisten. Eigentlich ein Witz, daß eine Umspurung mal andersherum stattfindet. Normalerweise war es eher so, daß die Gleise verbreitert wurden. Aber schön, dies ist der Spurweite der Linzer Straßenbahn geschuldet, die man wohl deswegen nicht auf 1000mm umspuren wird.

Weiterhin werden die charakteristischen Keilschienen verschwinden.

Und schlußendlich müssen die alten Triebwagen vier - in meinen Augen - potthäßlichen Bombardier-Niederflur-Straßenbahnen im Retro-Look weichen. Zwar bleiben drei der alten Wagen erhalten, allerdings nur umgespurt.

Meines Erachtens nach verliert die Pöstlingbergbahn damit ihren Charakter. Sicher mag der Nutzen damit ansteigen, aber mit der alten Bahn hat das nichts mehr zu tun.

Was haltet Ihr von solchen Umbauten?
Ich halte davon nichts. Ich hoffe nicht, daß solcherlei Modernisierungsideen Schule machen.

Oder was wäre von folgenden Ideen zu halten?
Woltersdorf mit gebrauchten Berliner GT-Z im beigen Look? :kotz:
Die Kirnitzschtalbahn mit Niederflurwagen? :kotz: :kotz:
Die Naumburger Ringbahn mit einem Bombardier Flexity Outlook im Rekowagen-"Retrodesign"? :kotz: :kotz: :kotz:

Sowas wäre eine Schande und darf nicht passieren.
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koneggS
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von koneggS »

Meines Wissens handelt es sich doch nur um eine Umspurung der Strecke, und das von 1000mm auf 900mm, also nur 10 cm. Die Streckenführung wird doch beibehalten. Die wichtigste Neuerung ist der Wagenpark, wobei es natürlich interessant wäre, wie die 3 alten Kisten nach der Modernisierung aussehen, immerhin werden diese nicht auch von NF-Fahrzeugen abgelöst. DAss nicht alle alten Kisten erhalten bleiben ist zwar schade, aber lässt sich nunmal nicht ändern. Die Gothas im Kirnitzschtal und in Woltersdorf werden es auch nicht mehr ewig mitmachen. Außerdem ist es den Touris eh egal, ob da jetzt was altes kommt oder was, was alt aussieht. Also ich finde es zwar schade, dass die alte Romantik vielleicht etwas verloren geht, aber es ist sicherlich ein bedeutender Schritt für die Zukunft. Zudem finde ich die Umstellung z.B. in Stuttgart von Straßenbahn auf Stadtbahn viel krasser.

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Sithis
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Außer der Umspurung werden auch die charakteristischen Keilschienen verschwinden, die wegen der großen Steigung notwendig waren.

Den meisten Touristen wird es bestimmt egal sein, aber ich finde das schon schade. Und so richtig "alt" sehen die NF-Wagen auch nicht aus. Es wäre sinnvoller gewesen, die Pöstlingbergbahn als touristische Strecke - so wie sie ist - zu erhalten - und den "richtigen" Nahverkehr mit Bussen zu erbringen, was während des Umbaus ohnehin der Fall sein wird.

Bei Woltersdorf und der K-Talbahn kann man schon sagen: Die Gothawagen sind diese Bahn. Ohne diese wären diese Strecken eigentlich total uninteressant(die noch älteren Wagen lasse ich mal außen vor, da die ohnehin nicht im "richtigen" Verkehr fahren).
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koneggS
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von koneggS »

Klar, aber in 20 Jahren, wenn man dann dort mit was weiß ich, tatra oder duewag fährt, wird man ähnliches behaupten. Natürlich wäre eine Modernisierung aller 2-Achser schöner gewesen, aber so is das halt. Die Teile sind ja bis zu 10 Jahre älter als die gothas, haben sich ihren Ruhestand somit mehr als verdient. Dass man keine Gebrauchtfahrzeuge von anderswo übernimmt, ist zwar schade, aber dem allgemeinen Touristen sowieso egal. Und Umstellung auf Busse muss nicht sein, wenn es nicht wirklich erforderlich ist (wie im Kirnitzschtal), sonst könnte man ja auch in Woltersdorf den Betrieb einstellen und nur noch am Wochenende mit dem HTw pendeln. Mit den Niederflurbahnen erhofft man sich sicherlich eine Attraktivitätssteigerung für Behinderte, Familien mit Kinderwagen sowie Fahrradfahrer, was ja auch nicht von der Hand zu weisen ist.

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Sithis
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Ja, aber welchen Verkehrswert hat denn die Pöstlingbergbahn? Sicherlich einen anderen als die normale Linzer Bahn. Die Kirnitzschtalbahn ist ja auch nur mehr eine Touristenbahn, Woltersdorf teils teils. Wenn man als Tourist in so eine Stadt kommt, wird man ja nun nicht mit Kinderwagen und dickem Koffer mit der alten Bahn fahren wollen. Wenn es im Rahmen bleibt(und teils durch die EU-Schwachsinnsvorschriften notwendig ist), kann man auch einen Zweiachser behindertengerecht gestalten, z.B. durch Einbau eines Hebeliftes, was mit einem Rekowagen im englischen Straßenbahnmuseum Crich passiert ist. Schließlich handelt es sich bei den alten Fahrzeugen nun mal um "Aushängeschilder".
Alte Gebäude werden ja auch meistens saniert, insbesondere, wenn sie denkmalgeschützt sind. Es käme ja keiner auf die Idee, die einzureißen und quasi nach alten Plänen neu aufzubauen, und das mit Modernisierungen. Aktuell wird da ja z.B. auch das Berliner Schloß diskutiert, was innen wohl nicht sonderlich historisch aussehen wird.
Die Gothawagen in den beiden Betrieben, die sie einsetzen, sollten sie dann auch irgendwann einmal aufarbeiten, sollte dies nötig sein.
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Incentro
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Kirnitzschtal, Naumburg & Woltersdorf

Beitrag von Incentro »

Also ich schließe mich da eher der Meinung von koneggs an:

Sofern eine Bahn nicht ein 100%iger Museumsbetrieb ist sondern auch ganz normalen Fahrgastbetrieb durchführt um Leute zur Arbeit, zur Schule oder sonstwohin zu bringen, sollte sie entsprechend der finanziellen Situation modernisiert werden - was Strecke und Fahrzeuge betrifft.

Dass nach der Wende sowohl Naumburg, Woltersdorf als auch die K-Bahn bei den Gothawagen "hängengeblieben" sind, lag womöglich an der Nichtverfügbarkeit günstiger Zweirichtungswagen, es war jedoch nie geplant diese Betriebe zu reinen Museumsbetrieben zu degradieren. Auf der K-Bahn fuhren ja auch schon Niederflurwagen (mindestens der Hallenser NGT6-Prototyp) und warum sollte Woltersdorf nicht "abgelegte" GT6N-ZR aus Berlin übernehmen? Das heißt ja nicht zwangsläufig, dass es keine Gothawagen für einen Museumsverkehr mehr geben würde nur sind diese für den Alltag wirklich antiquarisch.

Naumburg nimmt durch die Betriebseinstellung 1991 und die Reaktivierung durch Straßenbahnfreunde eine Sonderstellung ein. Einerseits soll die Straßenbahn als historische Bahn verkehren wofür in der Vergangenheit diverse Reko & Gothawagen aus anderen Städten übernommen wurden, andererseits soll sie als reguläre Nahverkehrslinie in das Stadtbusnetz integriert werden, weshalb sie heute die Liniennummer 4 (und nicht wie früher die 1/2) trägt. Um als Alternative zu einem Niederflurbus wahrgenommen zu werden braucht es jedoch zeitgemäßere Fahrzeuge oder - wie von unmodern vorgeschlagen - den Einbau eines Hubliftes in die alten Fahrzeuge. Auch in Naumburg war bereits ein gleisschonenderes Fahrzeug in Form eines Erfurter ZR-KT4D unterwegs.

Mein Fazit: Eine reine Touristenbahn als Zubringer zu einer Sehenwürdigkeit kann durchaus mit historischen Fahrzeugen oder pseudohistorischen Wagen befahren werden (das ist den Touristen gewöhnlich egal). Eine Strecke die zusätzlich einen verkehrlichen Nutzen bietet sollte nicht als "historisch" abgeschrieben werden - ein historischer Verkehr zu besonderen Anlässen ist natürlich gern gesehen.

Chris

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Sithis
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Dass nach der Wende sowohl Naumburg, Woltersdorf als auch die K-Bahn bei den Gothawagen "hängengeblieben" sind, lag womöglich an der Nichtverfügbarkeit günstiger Zweirichtungswagen, es war jedoch nie geplant diese Betriebe zu reinen Museumsbetrieben zu degradieren. Auf der K-Bahn fuhren ja auch schon Niederflurwagen (mindestens der Hallenser NGT6-Prototyp) und warum sollte Woltersdorf nicht "abgelegte" GT6N-ZR aus Berlin übernehmen? Das heißt ja nicht zwangsläufig, dass es keine Gothawagen für einen Museumsverkehr mehr geben würde nur sind diese für den Alltag wirklich antiquarisch.
Die Gothawagen sind nach der Wende auch in einigen anderen Betrieben noch eine Weile weitergefahren. Und zumindest in Woltersdorf hat man wohl keine Pläne, andere Wagen zu beschaffen. Die Zweiachser sind für den Alltag keineswegs antiquarisch und beweisen, daß es auch mit alter Technik geht. Wagen nur für den Museumsverkehr vorzuhalten wäre langweilig, da diese ja höchstens einige Male im Jahr herauskommen.
Naumburg nimmt durch die Betriebseinstellung 1991 und die Reaktivierung durch Straßenbahnfreunde eine Sonderstellung ein. Einerseits soll die Straßenbahn als historische Bahn verkehren wofür in der Vergangenheit diverse Reko & Gothawagen aus anderen Städten übernommen wurden, andererseits soll sie als reguläre Nahverkehrslinie in das Stadtbusnetz integriert werden, weshalb sie heute die Liniennummer 4 (und nicht wie früher die 1/2) trägt. Um als Alternative zu einem Niederflurbus wahrgenommen zu werden braucht es jedoch zeitgemäßere Fahrzeuge oder - wie von unmodern vorgeschlagen - den Einbau eines Hubliftes in die alten Fahrzeuge. Auch in Naumburg war bereits ein gleisschonenderes Fahrzeug in Form eines Erfurter ZR-KT4D unterwegs.
Naumburg hat nur ein paar Haken: Der Ringschluß ist noch nicht vollzogen und dies wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Die Gleislage ist teils äußerst ungünstig und die 2,5km kann man auch zu Fuß gehen oder - teils noch schneller als mit der Tram - mit dem Fahrrad fahren. Den verkehrlichen Wert zweifle ich daher schon an.
Mein Fazit: Eine reine Touristenbahn als Zubringer zu einer Sehenwürdigkeit kann durchaus mit historischen Fahrzeugen oder pseudohistorischen Wagen befahren werden (das ist den Touristen gewöhnlich egal). Eine Strecke die zusätzlich einen verkehrlichen Nutzen bietet sollte nicht als "historisch" abgeschrieben werden - ein historischer Verkehr zu besonderen Anlässen ist natürlich gern gesehen.
Selbst der dümmste Tourist merkt es, wenn der Wagen im Innern zu neumodisch aussieht und nicht mit alten Holzsitzen etc. aufwartet. Den verkehrlichen Nutzen von nicht mal 3km langen Strecken bezweifle ich schon sehr stark. Die Pöstlingbergbahn dient wohl in erster Linie als Ausflugslinie und wird von Wallfahrern benutzt. Der verkehrliche Nutzen der Kirnitzschtalbahn ist auch zweifelhaft und eher touristisch wertvoll. Einzig Woltersdorf hat als S-Bahn-Zubringer seinen Sinn. Allerdings - und das wird hoffentlich sowieso nicht so schnell kommen - wäre es mit modernen Fahrzeugen sowieso nicht getan. Eine Integration in das Berliner Netz, was nur unweit entfernt ist, wäre da schon sinnvoll. So könnte man durchgehend fahren.
Abgesehen davon wird man - zum Glück - weder Geld für das eine noch das andere haben.

Wo wir bei kurzen Strecken sind: Auch Gmunden wird es wohl die nächsten Jahre an den Kragen gehen. Die Modernisierungspläne sehen ja eine Verbindung zur Traunseebahn vor und die Beschaffung neuer Wagen (der Nordhäuser Combino war zu Gast). Auch einer der Gründe, daß ich mir diese Bahn dieses Jahr nochmal ansehen werde, denn der Betrieb mit Großraumtriebwagen wird dann wohl auch bald Geschichte sein.
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Incentro
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Incentro »

Sithis hat geschrieben:Die Gothawagen sind nach der Wende auch in einigen anderen Betrieben noch eine Weile weitergefahren. Und zumindest in Woltersdorf hat man wohl keine Pläne, andere Wagen zu beschaffen. Die Zweiachser sind für den Alltag keineswegs antiquarisch und beweisen, daß es auch mit alter Technik geht. Wagen nur für den Museumsverkehr vorzuhalten wäre langweilig, da diese ja höchstens einige Male im Jahr herauskommen.
Ja, natürlich fuhren direkt nach der Wende noch in vielen Ost-Betrieben Gotha und Rekowagen (mir fallen da spontan BRB a.d.H., Dessau, FFO, Gotha, Jena, Schöneiche und Strausberg ein). Nur haben sich diese Betriebe alle weiterentwickelt. Auch wenn einige kleinere noch immer beim Tatra-Wagen "hängengeblieben" sind, hat es ein Großteil geschafft den Wagenpark zu modernisieren und das Netz auszubauen. Andernfalls wäre besonders Jena noch heute ein Paradies für die Freunde der Reko- und Gothawagen.
Sithis hat geschrieben:Naumburg hat nur ein paar Haken: Der Ringschluß ist noch nicht vollzogen und dies wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Die Gleislage ist teils äußerst ungünstig und die 2,5km kann man auch zu Fuß gehen oder - teils noch schneller als mit der Tram - mit dem Fahrrad fahren. Den verkehrlichen Wert zweifle ich daher schon an.
Ja sicher würde heute niemand mehr auf die Idee kommen in einer Stadt wie Naumburg eine Straßenbahn einzuführen und dann noch mit einer Streckenführung die (bis auf den Bahnhofsanschluss) keinen Verkehrswert hat. Auf der anderen Seite scheint die Bahn ja immerhin so gut angenommen zu werden, dass sie weiterhin im Regelverkehr bedient wird (die Testphase war ursprünglich auf die Saison 2007 beschränkt). Das wäre sicher nicht der Fall, würden tatsächlich nur Touristen / Straßenbahnfans mit der Ille fahren.
Sithis hat geschrieben:Selbst der dümmste Tourist merkt es, wenn der Wagen im Innern zu neumodisch aussieht und nicht mit alten Holzsitzen etc. aufwartet.
Natürlich merken Touristen den Unterschied, aber es ist ihnen egal ... oder wie ist es zu erklären, dass die in jedem Ort mit Sehenswürdigkeit verkehrenden TschuTschu-Bahnen (Trecker-Züge) so gut angenommen werden wo doch jeder sieht, dass es keine richtige Bahn ist? Der Touri will bequem zur Sehenswürdigkeit - egal wie.
Sithis hat geschrieben:Eine Integration in das Berliner Netz, was nur unweit entfernt ist, wäre da schon sinnvoll. So könnte man durchgehend fahren.
Ja, natürlich könnte man zumindest was die Spurweite betrifft Woltersdorf leichter an das BVG-Netz anschließen als die SRS - aber der verkehrliche Nutzen ist einfach nicht gegeben, weshalb eher der Rahnsdorfer-Ast der BVG eingestellt wird. Wo sollte man denn mit einer an das BVG-Netz angeschlossenen 87 auch hinfahren? Sie bringt die Leute zur S-Bahn die ins Berliner Zentrum wollen.

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Sithis
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Ja sicher würde heute niemand mehr auf die Idee kommen in einer Stadt wie Naumburg eine Straßenbahn einzuführen und dann noch mit einer Streckenführung die (bis auf den Bahnhofsanschluss) keinen Verkehrswert hat. Auf der anderen Seite scheint die Bahn ja immerhin so gut angenommen zu werden, dass sie weiterhin im Regelverkehr bedient wird (die Testphase war ursprünglich auf die Saison 2007 beschränkt). Das wäre sicher nicht der Fall, würden tatsächlich nur Touristen / Straßenbahnfans mit der Ille fahren.
Zur Touristensaison ist sie ja auch relativ gut beansprucht, außerhalb dessen fährt sie eher warme Luft durch die Gegend.
Natürlich merken Touristen den Unterschied, aber es ist ihnen egal ... oder wie ist es zu erklären, dass die in jedem Ort mit Sehenswürdigkeit verkehrenden TschuTschu-Bahnen (Trecker-Züge) so gut angenommen werden wo doch jeder sieht, dass es keine richtige Bahn ist? Der Touri will bequem zur Sehenswürdigkeit - egal wie.
Wo eine "richtige" Straßenbahn vorhanden ist, die zudem noch historische Besonderheiten aufweist, wäre ein Erhalt im weitestgehenden Ursprungszustand schon möglich. Damit würde für "Fans" alles so bleiben, wie es ist, und für touristische Zwecke wäre es auch gut. Andernfalls könnte man auch gleich alles mit diesen Lokomobilen abwickeln.
Ja, natürlich könnte man zumindest was die Spurweite betrifft Woltersdorf leichter an das BVG-Netz anschließen als die SRS - aber der verkehrliche Nutzen ist einfach nicht gegeben, weshalb eher der Rahnsdorfer-Ast der BVG eingestellt wird. Wo sollte man denn mit einer an das BVG-Netz angeschlossenen 87 auch hinfahren? Sie bringt die Leute zur S-Bahn die ins Berliner Zentrum wollen.
Mit so einer Verbindung könnte man das Zentrum um Köpenick mit Woltersdorf verbinden. Ich schätze mal, dies würde auch ein Plus für die dort ansässigen Läden bringen, hingegen könnte man am Wochenende leichter zur Schleuse fahren, wo die Gaststätten immer gut besucht sind.
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Beitrag von Manitou »

Wir sollten mal wieder Visionen haben. Von Wolterdorf war mal eine Verlängerung bis Grünheide geplant. Bei einer Durchbindung von Strandbad Rahnsdorf bis S-Bahnhof Rahnsdorf und Verlängerung nach grünheide brauchte man allerdings wirklich neue Wagen. Das könnten dann entweder die GTZ6 aus Berlin oder neu zu kaufende Gebraucht-KT8 (mit Niederflurmittelteil aus Praha) sein.

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koneggS
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von koneggS »

Ähm...KT8, meinst du nich, dass die etwas breit für Woltersdorf wären? ;)
Da gefällt mir die Idee mit dem beigen GT6N besser :-)
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Sithis
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Da wäre ich eher für die Beschaffung von ehemaligen Duisburger Wagen mit Niederflurmittelteil. Die sind schmal genug.

Bei den GTZ sollte man schon eine Klingel einbauen und die Front der Gothawagen anschweißen. Weiterhin die Schwenkschiebetüren durch die Gothawagen-Türen ersetzen. 8)
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von koneggS »

Genau, aber nich mit diesen doofen neuen Antrieben, sondern mit der alten Kettensäge. Und die Sitze und die Beleuchtungskörper werden natürlich auch in die GT6N eingebaut, is ja klar.

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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von Sithis »

Genau :lol: .
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Re: Pöstlingbergbahn wird umgebaut

Beitrag von koneggS »

Obwohl diese russischen oder rumänischen Eigenbauten auch urst geil wären, da wird es auch nie langweilig, weil stänig irgendetwas passiert oder die Teile ersetzt werden wollen. Oder man nimmt die A3-Züge, die verschrottet werden sollen, und schraubt denen einen Stromabnehmer aufs Dach. Wäre doch auch was.

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