Bericht und Bilder aus Wien!

[Sithis]

So, dann mal ein paar Eindrücke des Wiener Nahverkehrs. Ich stelle erstmal von jedem Typ 1-2 Bilder stellvertretend ein. Anklicken für größere Ansicht.

Straßenbahn:

Immer noch der typischste Zug in Wien - die "Mozartkugeln". Hier am Westbahnhof ein E2 mit Beiwagen. Einige Linien fahren auch mit Solowagen.

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Inzwischen gibt es auch etliche ULFe zu sehen. Hier die kurze Version am Karlsplatz (Typ A).

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Und hier die lange Version am Zentralfriedhof, 1. Tor.

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Wiener Lokalbahn:

Die Wiener Lokalbahn betreibt eine Überlandstraßenbahn von Wien nach Baden. Sie fährt bis zur Oper mit im Wiener Netz. Wer rausfahren will, muß auf die Tarifzonen achten und die entsprechende Fahrtkarte kaufen, ansonsten gibt es Ärger mit den "Schwarzkapplern".

Auf der WLB fahren GT8 und Bombardier Niederflurbahnen. Diese meistens gekuppelt. Meiner Meinung nach eine schlechte Idee - die GT8 fahren rascher an, da kommt es oft zu Geruckel. Der Wagen im Mischzug hatte auch schon Flachstellen. Ein GT8-Doppel auf dem Rückweg war da doch viel angenehmer. Wobei ich sagen muß, daß die Bombardier-Bahnen vom Fahrkomfort her noch annehmbar sind - aber eben doch Einzelräder besitzen. Oft sieht man auch Solo-GT8, gelegentlich auch Traktionen.
Was etwas nervt: Keiner der WLB-Wagen besitzt Matrixanzeigen im Inneren, man hört nur die genuschelte Ansage.

Hier an der Endhaltestelle Baden-Josefplatz.

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[Sithis]

U-Bahn:

Hier einer der Silberpfeile am Bahnhof Längenfeldgasse. In der Mitte fährt die Stromschienen-U-Bahn, außen die Pseudo-U-Bahn, es besteht also ein direkter Umstieg.

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[Sithis]

Hier die U6. Meiner Meinung nach ist das keine richtige U-Bahn. Sie fährt mit GT6-Zweirichtungswagen mit passenden Beiwagen und Bombardier-Niederflurwagen. Die GT6 werden wohl bis Ende des Jahres ausgemustert werden, oftmals trifft man schon reine Niederflurzüge an, ansonsten ist immer ein Niederflurwagen in der Mitte eines Hochflurzuges eingekuppelt worden. Ich persönlich empfand die Fahrt mit der U6 aber angenehmer als mit der "echten" U-Bahn.

Hier auch wieder an der Längenfeldgasse, gut zu sehen die verschiedenen Schienen.

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Und hier an Spittelau:

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Reiner Niederflurzug ebenda:

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S-Bahn:

Hier ein Talent bei Unter-Purkersdorf.

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Bus:

Auch solche Kleinbusse fahren in Wien. Nahe Dr.-Karl-Renner-Ring

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Das wäre es erstmal. Hoffe es hat gefallen...und lenkt vielleicht mal die Aufmerksamkeit auch auf nicht-"tatrafizierte" Betriebe .

[T3D-Fan]

Auf der WLB fahren GT8 und Bombardier Niederflurbahnen. Diese meistens gekuppelt. Meiner Meinung nach eine schlechte Idee - die GT8 fahren rascher an, da kommt es oft zu Geruckel. Der Wagen im Mischzug hatte auch schon Flachstellen. Ein GT8-Doppel auf dem Rückweg war da doch viel angenehmer. Wobei ich sagen muß, daß die Bombardier-Bahnen vom Fahrkomfort her noch annehmbar sind - aber eben doch Einzelräder besitzen. Oft sieht man auch Solo-GT8, gelegentlich auch Traktionen.

Erinnert mich ein wenig an die Züge aus GT8-100C/2S und GT8-100D/2S-M der AVG in Karlsruhe. Da ruckelt es beim Anfahren und Bremsen (kurz vorm Stillstand) auch mehr oder wenig. Trotzdem finde ich die Idee gut, dass Alt und Neu untereinander kuppelbar sind!!! Bleibt der Betreiber doch dadurch beim Fahrzeugeinsatz sehr flexibel.

[Sithis]

Na ja, aber der Aufwand ist fragwürdig. Sinnvoller wäre es gewesen, die GT8 mit einem Niederflurmittelteil zu versehen oder eben mit typenreinen Zügen zu fahren. Ich meine, es sind auch immer noch GT8-Traktionen oder Solowagen unterwegs, die sind dann auch nicht behindertengerecht. Und 90 % der Leute, die dort mitfahren, sind Schüler oder Pendler, von denen keiner im Rollstuhl sitzt und Kinderwagen habe ich den Tag auch nicht gesehen, abgesehen davon, daß an den Haltestellen immer noch genug Zeit ist, die einzuladen.

Auf der U6 klappt es besser, gut, da ist ja auch nur ein einziger Wagen in einem Zug aus GT6/B6 eingekuppelt.

Insgesamt finde ich das Wiener Netz durchaus sehenswert. Leider hat das Wetter heute nicht so recht mitgespielt, aber immerhin konnte ich noch die Linie 21 erkunden, ich schätze mal, die wird eingestellt werden, da sie im Mai ihre Strecke zum Praterkai verliert. Finde ich eigentlich nicht gut - es gibt unterwegs genug Haltestellen, die dann von der U-Bahn nicht bedient werden.

Generell mißfallen mir solche neuen U-Bahnen, da sie in die Stadt hineingebaut wurden, während ältere Betriebe wie Berlin mit der Stadt gewachsen sind. Das schließt ja auch die baulichen Gegebenheiten mit ein. Ich mag diese teilweise wirklich sehr tiefen Bahnhöfe in Wien einfach nicht. Man läuft auch oft eine halbe Ewigkeit, bis man von Bahnsteig zu Bahnsteig gekommen ist. Die U-Bahn ist auch immer sehr voll. Da ist die Straßenbahn viel gemütlicher, obwohl die auch gut besetzt ist. Das U-Bahnnetz ist ja vergleichsweise doch recht klein und an vielen wichtigen Punkten vermisse ich noch immer eine Anbindung. Da hat man es in Prag doch sinnvoller gemacht, dort sind ja auch die Stationsabstände größer. Und bei dem Massenandrang in Wien hätte man sich auch die Türöffner sparen können und die Türen zentral öffnen und schließen. Ansonsten kann ich bald diese Tonabfolge "Zug fährt ab - tröt" nicht mehr hören.

[Tom aus Chemnitz]

Der Kleinbus sieht grausam aus.

[Sithis]

Also ich glaube, die meisten scheint Wien ja nicht zu interessieren, wenn ich mir die Resonanzen dazu ansehe und mit anderen Themen vergleiche .

[T3D-Fan]

Also ich glaube, die meisten scheint Wien ja nicht zu interessieren, wenn ich mir die Resonanzen dazu ansehe und mit anderen Themen vergleiche .

Doch, ist auch mal interessant!!!

Noch eine Frage zu den GT6 auf der U6: Sind das Umbauten von Straßenbahnen oder waren die schon immer als "U-Bahn"-Wagen im Einsatz???

[Sithis]

Na wenn es interessant ist, dann stellt doch ruhig Fragen oder schreibt gerne auch irgendwas dazu. Nach Wien kommt man ja nun auch nicht alle Tage.

Zu der U6:

Diese Wagen(E6) sind - wie auch die E/E1/E2 - natürlich GT6-Lizenzbauten von Rotax und fuhren teilweise ursprünglich auf der Wiener Stadtbahn. Diese ist jedoch zur U-Bahn umgebaut worden, bei der heutigen U6 war das aber nicht möglich, hätte wohl schwere Eingriffe in die Stadt erfordert. Es sind ansonsten normale GT6 mit 6-achsigen Beiwagen, die auch im Straßenbahnbetrieb fahren können und müssen, da die Wartung in der Hauptwerkstatt der Straßenbahnen erfolgt. Generell fände ich es auch interessant zu wissen, ob die Zweirichter bei Bedarf (Baustellenverkehr) auch im richtigen Straßenbahnbetrieb eingesetzt wurden. Umgebaut wurde da meines Erachtens nach nicht viel, es gibt eine Trittstufe am Wagen, da die Wagen schmaler als die Trasse sind. Die T-Wagen sind ja 2,65m breit. Ansonsten kann man bei den U-Bahn-GT6 auch die Türen zentral öffnen, was AFAIK bei den normalen GT6 wohl nicht geht.

[fahrmidda13]

Also ich glaube, die meisten scheint Wien ja nicht zu interessieren, wenn ich mir die Resonanzen dazu ansehe und mit anderen Themen vergleiche

Ach naja, sieh das doch mal nicht so eng (währste doch nach Chemnitz gefahren ).

Ne, ernsthaft: ich finde deinen Bericht überaus interessant und verfolge die "Diskussion" durchaus mit regem Interesse.
Nur muß ich eben zu meiner Schande gestehen, daß ich noch nie in Wien war und dementsprechend kaum etwas dazu beitragen kann.
Vermutlich wird es den meisten hier so gehen. Aber ist das wirklich schlimm? Ich jedenfalls schätze den Informationsfaktor des Forums sehr.
Außerdem braucht die Resonanz hier erfahrungsgemäß eben Zeit. Das finde ich aber allemal besser als eine Antwort nach 5 Minuten à la "Das hab ich auch schon gesehen, hier mal 25 Bilder".

[koneggS]

moin, habe mir deinen Beitrag auch schon durchgelesen und finde ihn interessant. Aber wie meinem Vorredner geht es mir auch so, bis jetzt noch nie in Wien gewesen zu sein, und da ich mich bis jetzt kaum mit dem Wiener Netz befasst habe, kamen bis jetzt auch keine Fragen auf. Aber würde mich über eine Fortsetzung des Beitrags Deinerseits durchaus freuen.

[Tom aus Chemnitz]

Mir geht das genau so. Ich gucke Straßenbahntechnisch eben zu wenig über die Sächsischen Landesgrenzen hinaus...

Ach naja, sieh das doch mal nicht so eng (währste doch nach Chemnitz gefahren ).

Hahahahaha. Aber du hast recht. Wir versuchen ja schon mit allen möglichen Versuchen, Sithis hierher zu locken (zum Beispiel in der FFO-Diskussion mit dem Tierpark... )

Immerhin bin ich schon mal ULF gefahren, aber in Berlin. Wenig Beinfreiheit, Lärm und enger Gang. Nur äußerlich ganz passabel.

[Sithis]

(währste doch nach Chemnitz gefahren ).

Er hat Jehova gesagt! (abgesehen davon hoffe ich, daß das "H" in wären nur ein Tipfehler war...)
Also Chemnitz ist wohl so ziemlich einer der letzten Orte, wo ich in den Urlaub fahren würde. Aber lassen wir das erstmal.

Ich meinte ja auch mit einem gewissem Augenzwinkern, daß es auch außerhalb der neuen Bundesländer, Ostblock etc. interessante Betriebe gibt. Heute war ich in Graz, fand ich auch recht interessant. Ihr müßt ja nicht alles über Wien wissen, das weiß ich nämlich auch nicht, aber gerne kann man schreiben "interessant, geil, toll" *g* .

Ich werde dann daheim weiteres über Wien und auch Graz (und hoffentlich auch Gmunden) schreiben, von hier aus ist das etwas unbequem, da das Internet auch etwas langsam ist.

Immerhin bin ich schon mal ULF gefahren, aber in Berlin. Wenig Beinfreiheit, Lärm und enger Gang. Nur äußerlich ganz passabel.

Hm, bist du auch wirklich mit einem ULF mitgefahren oder mit einem GT6N?
Diese Meinung über den ULF kann ich nicht teilen. Ich persönlich finde ihm im Innenraum recht gut, und ich bin nicht gerade klein. Das Kurvenverhalten ist etwas tanzend, ansonsten finde ich ihn relativ leise.

[fahrmidda13]

abgesehen davon hoffe ich, daß das "H" in wären nur ein Tipfehler war...

Das war genau so ein Aufmerksamkeitstest wie dein Tip(p)fehler .

[Sithis]

Das ist kein Tipfehler. Ich schreibe nach der alten Rechtschreibung. Und nun zurück zum Thema.

Jedenfalls finde ich, daß es unterhalb Deutschlands durchaus einige Juwelen an Straßenbahnbetrieben gibt, denen man sich nicht verschließen sollte, außer man läuft mit einem großem CKD-Herstellerschild vor dem Kopf rum(und solche Leute gibt es leider hier auch einige).

Die Wiener Straßenbahn bietet einfach auch viele interessante Details. Seien es die alten Linienanzeiger, Chromzierleisten oder Holzbestuhlung. Finde ich persönlich wesentlich interessanter als die Art der Zielanzeige von irgendwelchen modernisierten T3(was mich eigentlich überhaupt nicht interessiert), gleichwohl ich dafür nun nicht extra solch einen Betrieb besuchen würde.

Lobenswert finde ich auch den dichten Takt. Was in Berlin als Metronetz beworben wird, ist hier normal. Die meisten Linien verkehren im 6- oder 7-Minutentakt, selbst am Wochenende im 10-Minutentakt. Auch der Takt in Graz ist zumindest werktags recht großzügig. Und wenn dann ein schön röhrender GT8 durch den Wald fährt, bin ich restlos zufrieden.