Streik bei der BVG, Teil 2

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Sithis
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Streik bei der BVG, Teil 2

Beitrag von Sithis »

Nachdem am Donnerstag im öffentlichen Dienst in Berlin unerwartet gestreikt wurde(bei der BVG diesmal nur die Straßenbahn), läuft jetzt wohl bis Ende des Monats die Urabstimmung für einen unbefristeten Streik.

Langsam aber sicher wird es zur Farce(und war es stellenweise vorher schon). Verdi hat bisher nichts erreicht - außer den Unmut gleichermaßen bei den Fahrgästen und auch den BVG/BT-Angestellten, die nicht in der Gewerkschaft sind, zu erregen - und macht immer noch auf dicke Hose. Entweder richtig streiken oder gar nicht.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

T6A2mod
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Re: Streik bei der BVG, Teil 2

Beitrag von T6A2mod »

Die ver.di bemerkt leider nicht, dass sie sich in etwas verrannt hat. Man kann es teilweise mit dem Streik bei der Deutschen Bahn oder in der Industrie vergleichen. Ein Streik kommt nur zum Ziel, wenn der Arbeitgeber geschadet wird.

Dies wurde bei der Deutschen Bahn zum Beispiel erst mit der Erlaubnis zum Streik im Güter- und Fernverkehr erreicht, da der Nahverkehr von den Ländern bezahlt wird. Die Deutsche Bahn musste damit rechnen, wenn wichtige auf Termin fahrende Güterzüge wie zum Beispiel der Ford-Zug Berlin-Lichterfeld West - Köln Ford-Werk zu spät fahren oder ausfallen und es dadurch zu Regressforderungen kommt. Dies gilt auch für die Lieferung von Öl, Benzin und Kerosin, da diese Züge auch genauestens abgestimmt sind.

Bei der Automobilindustrie sieht man die Schäden durch einen Streik am deutlichsten. Dort sind die Arbeitgeber schon nach wenigen Tagen zur Verhandlungen bereit, da sie ihre Umsatzzahlen in Gefahr sehen und lassen sich es was kosten.

Bei der BVG ist es auch wieder so, dass sie verschuldet ist und zum Land Berlin gehört. Die BVG wird immer noch vom Land Berlin getragen und subventioniert. Durch den Ausfall sämtlicher Verkehrsleistungen in einigen Transportbereichen müssen keine Geldmittel für Löhne, Strom, Diesel etc. aufgebracht werden. Und die BVG spart so an Ausgaben, erhält aber weiterhin Gelder vom Senat und vom VBB, wodurch sie ihre Schulden abbauen kann.

Und dies möchte die ver.di bis heute nicht einsehen. Außerdem hat sie den heute gültigen Tarifvertrag selbst erstellt und unterschrieben und hatte sogar für die Durchbringung dieses Vertrages gestreikt und heute wollen sie es wieder umdrehen? Diese Gewerkschaft weis einfach nicht was sie möchte. Die Angestellten können eigentlich froh sein, auch wenn alles teurer wird, es wird auch für die Menschen alles teurer die kein Geld erhalten oder nicht mehr erhalten wie vorher und so weiter, dafür haben sie jetzt einen sicheren Arbeitsplatz bis 2020 wenn man sich nichts zu schulden kommen lässt und diesen Job hat sicher bestimmt noch nicht einmal der Vorstand der BVG, da er sich einigen Wahlen unterziehen muss und gegebenenfalls abgewählt werden kann.

Zudem gibt es doch ein Angebot was die ver.di aushandelt, aber sich nicht dazu durchringen kann sich zu entscheiden, welcher Mitarbeiter wie viel Geld mehr bekommen soll. Da ver.di anfangs davon nichts gewusst haben wollte und am Ende wieder doch, sehe ich es so, dass die eigenen Mitglieder der Gewerkschaft zeigen wollten, dass sie sich langsam bewegen sollte eine Einigung zu erziehlen. Es gab auch schon viele Gewerkschaftsmitglieder, die nach zwei Wochen nicht mehr streiken wollten und mit Streikbruch bzw. auch Austritt aus der Gewerkschaft gedroht hatten.

T6A2mod
Mario

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Sithis
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Re: Streik bei der BVG, Teil 2

Beitrag von Sithis »

Guter Beitrag :!:

Meinst du mit der Einigung, wer wie viel erhält, daß es unklar ist, was "Neulinge" und länger Angestellte erhalten?
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