t6a2

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Johnny

t6a2

Beitrag von Johnny »

kann mir jemand informationen über t6a2 fahrzeuge aus dem in- und ausland geben? würde gerne etwas über die geschichte der fahrzeuge in einzelnen städten erfahren. :D

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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Hallo,

ziemlich umfangreiche Informationen zum T6A2 findest du unter
http://home.arcor.de/thetiger/CKD/T6A2/index.html

Viele Grüße
Jörg

johnny

danke

Beitrag von johnny »

danke für den tip. finde das der t6a2 doch eine würdigung verdient hat, auch wenn er eher eine nebenerscheinung neben den t3 und t4 ist. also wenn jemand noch infos zu den fahrzeugen aus den anderen städten hat, immer her damit. was haltet ihr davon, dass die dresdner 0-serie gerade verschrottet wurde?

Dirk
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Verschrottet in Dresden

Beitrag von Dirk »

Ende 2000 wurde der Großzug 226003/226004/276002 ausgemustert und erst mal abgestellt.
Eine Nachfrage bei den Dresdner Verkehrsbetrieben ergab, dass man entweder Spezialfahrzeuge daraus bauen wolle (wie z.B. Schienenschleifwagen, Gütertriebwagen, Schneepflüge...) oder sie weiter an andere Verkehrsbetriebe verkaufe/verschenke.
Da aber offensichtlich kein Bedarf an Arbeitstriebwagen vorhanden war und auch niemand die Wagen haben wollte, mussten sie weg. Lediglich der erste (226001) ist in das Straßenbahnmuseum gewandert, auch Tw 226002 und Bw 276001 wanderten auf den Schrott.
Das hat es in der Geschichte der Straßenbahn immer wieder gegeben, und sowas wird es immer geben. Wenn alle Wagen erhalten werden sollten, dann wären sie ja nichts besonderes mehr. Schade ist es aber schon, dass kein Großzug mehr zusammengestellt werden kann.

Johnny

bald auch schrott in rostock?

Beitrag von Johnny »

hier bei uns in rostock wird es auch langsam eng mit den großzügen. ein beiwagen steht zur zeit auf einem gleis in der hauptwerkstatt hamburger straße mit teilweise demontierten scheiben, entfernten entwertern und zielanzeigen und ein großes stück holz im innenraum zeugt davon, dass man beim entfernen der scheiben nicht gerade einfühlsam beigegangen ist, als wenn man sie nicht noch mal verwenden wollte. außerdem sind die schürzen demontiert und der wagen ist komplett abgerüstet. wenn mit den 6 bw das passiert, was ich denke, dann ist die zeit der tatragroßzüge entgültig demnächst vorbei. jedoch zeugen die neuen niederflurbeiwagen davon, dass die tatratriebwagen noch einige zeit durch unsere hansestadt rollen werden. für dresden finde ich es schade, dass wie bei vielen anderen fahrzeugen der tatrafamilie, die prototypen zur unendlichkeit umgebaut wurden, bei crashtest zerzerdeppert worden oder einfach im schrott landeten, auch die prototypen des t6a2 und b6a2 in der presse landeten. was man in potsdam mit dem kt4 geschafft hat, wird man doch wohl auch woanders mit fahrzeugen der t6 reihe doch auch gehen, zumahl es genügend ersatzteile geben müßte. bei sonderfahrzeugen hätte man wohl auch den originalen tatra nicht mehr erkannt. und wenn eine bahn nicht mehr ökonomisch für ein unternehmen ist, dann muß sie weg und wenn es keine stadt mehr gibt, der sie wieder fahren sehen will, gehts auf den schrott. schade aber ist leider so.

Kleinkonrad

Fotos

Beitrag von Kleinkonrad »

Auch ich bin großer Anhänger der Tatras. Kann mir jemand fotos von der Verschrottung der T6A2/B6A2 von 2002 schicken würde mich freuen
kleinkonrad@gmx.de

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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Hallo,

nachdem ihr meine Homepage schon gefunden habt hab' ich nun auch dieses Forum entdeckt.

Was die B6A2 in Rostock angeht, so werden die vorerst noch nicht auf den Schrott gehen - man würde die sicher gern loswerden, darf man aber auf Grund eines Leasingvertrages bis 2012 nicht.

Aber wo ich so fleißig am diskutieren wart, daß es kaum noch T6-Großzüge gibt, stellt sich mir doch die Frage, wo dies überhaupt noch möglich ist?

In Berlin dürfen die T6 seit der Modernisierung nicht mehr als Großzug fahren, nur noch T6+T6 oder T6+B6, was es aber nicht mehr gibt, da die B6 alle abgestellt sind (offiziell aber noch eingesetzt werden und auch noch betriebsfähig gehalten werden).

In Dresden gibt's nur noch einen T6 - also definitiv kein Großzug möglich.

In Leipzig & Magdeburg wurden meineswissens nie T6 als Großzug eingesetzt immer nur T6+T6 bzw. T6+B6. Ob Großzüge dort also möglich und zulässig sind weiß ich nicht.

In Rostock sind alle B6 abgestellt und auch nicht mehr einsatzfähig - also kein Großzug möglich. Wäre ein T6+T6+Nf-Beiwagen-Großzug möglich oder gibt's dafür keine Zulassung?

Außerhalb Deutschlands gab's und keine Großzüge, da es keine Beiwagen gibt und eine T6-Dreifachtraktion nicht benötigt wird. In Sofia wird T6+T6 gefahren, in Szeged Solo (wenn ein T6 nicht ausreicht wird was älteres / größeres aus dem Depot geholt).

So, hoffe ein wenig geholfen zu haben.

MfG

TheTiger

Tramfreund
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T6A2

Beitrag von Tramfreund »

Zum Einsatz von Großzügen Typ T6A2:
Magdeburg bekam 1989/90 6 Tw und 3 Bw vom Typ T6/B6 von CKD in Prag. Ferner gab Schwerin, auf grund der zu greingen Wagenkastenbreite (1180mm) die gleiche Anzahl von Wagen nach Magdeburg ab.

Die Schweriner Wagen wurden Anfangs im rot-weißen CKD Lack eingesetzt, die nach MD direkt gelieferten Wagen in beige mit grünen Streifen. Auf Grund mangelhafter Lackierung wurden die Fahrzeuge in Magdeburg umlackiert. Sie fuhren dann in beige mit grüner Bauchbinde an Front und Heck.

Mitte der 90er Jahre hatten die Wagen Ihre erste HU. Dort erhielten sie ihr heute noch aktuelles Farbkleid lichtgrau mit grüne Schürze, grünen Streifen über dem Fenster und roten Streifen in höhe der Rammbohle.

Die T6 wurden fast ausnahmslos als GZ ( Großzug) eingesetzt. Anfangs auf der Linie 7 und 13. Heute werden die Züge auf den Linien 1 und 9 eingesetzt. Ausnahme bildet ein Hängerzug (Tw+Bw). Dieser entstand, da Tw 1286 nach einem Unfall verschrottet werden musste und heute somit noch 11 Tw und 6 Bw im Bestand sind.

Derzeiter Fahrzeugbestand T6/B6
1275-1280; 1281-1285 (ex Schwerin), B6 2143-2145; 2146-2148 (ex Schwerin)

Des weiteren exestieren in MD noch eine Anzahl von T4D und B4D. Diese Fahrzeuge sind alle modernisiert. Sie werden Mo - Fr auf der Linie 1 und 9 eingesetzt. Bei Sonderveranstaltungen (Fußball, Handball u.s.w.) werden ebenfalls noch T4D GZ eingesetzt. Kleinere Zugeinheiten sin in MD eher die Ausnahme.

In Leipzug wurden und werden die T6 weiterhin auch als Großzug eingesetzt.

Rostock setzte Anfangs ebenfalls GZ ein.

Berlin setzte bis Mitte der 90er Jahre GZ ein. Heute sind alle B6 (NACH GRÜNDLICHER MODERNIESIERUNG! BERLIN HATTE SCHON IMMER EINE SONDERSTELLUNG) abgestellt!
Tramfreund

johnny

T6+T6+NF

Beitrag von johnny »

an alle t6 fans. ich habe probleme mit dem einloggen. deswegen stehen alle einträge in diesem forum von mir als johnny oder Johnny immer als gast. falls mir aber jemand persönlich ne e-mail schreben will, bitte an
johnny_german@web.de . was die frage mit dem großzug in rostock angeht. es sieht irgendwie nicht so aus, als ob die b6 noch mal "lebend" die hauptwerkstatt verlassen werden. zur zeit ruhen die arbeiten anscheinend, aber die bremsen sind alle an dem einen fahrzeug demontiert und auch sonst sieht der wagen ziemlich sterbend aus. das wie so viele andere betriebe auch in rostock die wagen nur geleast sind ist mir bekannt. vielleicht wurde der vertrag auch aufgehoben über die beiwagen, keine ahnung. was die großzüge mit t6 t6 und nf angeht, so sehe ich das nicht kommen. rostock besitzt bald 22 niederflurbeiwagen für 24 triebwagen. da sind 2 triebwagen immer zur reserve, um den beiwagen eines in HU oder andersweitig nicht einsetzbaren TW zu übernehmen. es wäre zwar wünschenswert, da die wagenzüge aus t6 und nfbw viel zu kurz sind, vor allem morgens und nachmittags im pendlerverkehr, aber es werden wohl nie wieder großzüge fahren. vielleicht werden die b6 ja auch hauptuntersucht, aber das glaube ich nicht, denn ein t6 kann unmöglich 2 bw (b6 und nf) ziehen. außerdem besitzt rostock zu wenig fahrzeuge, um so ein projekt durchzuführen. zahlreiche ngtw sind auf den 3 tunnellinien im einsatz, da tatra den straßenbahntunnel unterm HBF nicht befahren dürfen. Im Berufs- und Tagesverkehr müssen also auf den anderen 2 linien immer zu fast 80% tatra fahren. das heist das viele züge in der zeit vom hof sind.

Sowieso ist mit den nf nicht immer alles so perfekt, wie es sich bewohner anderer städte vorstellen. die technik ist alles andere als ausgereift. oft sind es bremsprobleme, die den fahrgast durchrütteln, wenn der tw seine bremsen anzieht, der bw aber nicht. außerdem blockieren die bremsen auch mal gerne, so daß der zug stehen bleiben muß. letzte woche ist das 2 mal vorgekommen und das ist 2 mal zu viel. wahrscheinlich war die entwicklungszeit zu gering oder man hätte für den t4 der lvb und den t6 der rsag getrennte technik entwicklen sollen, oder das zusammenspiel aus polnischem wagenkasten, schweizer drehgestelle, deutscher e-technik sowie tschechischem zugpferd verträgt sich nicht. naja. ihr könnt ja eure meinung dazu schreiben.

Tramfreund
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Beitrag von Tramfreund »

Auch wenn wir Straßenbahnfans sind und jedem Fahrzeug nachtrauern, Straßenbahnen sind halt Gebrauchsgegenstände wie Kühlschrank, Herd und PKW.
Zu den GZ in Rostock.
Züge aus T6+B6+NB4 sind nicht möglich, da die Bremssteuerung der T6 für 2 Bw nicht ausgelegt ist. Des weiteren wird die Leistung der Fahrmotore nicht ausreichen, den Zug auf dauer zu ziehen. Mal davon abgesehen, das die B6 dann elektrisch so umgerüstet werden müssten, das man hinten einen weiteren Wagen elektrisch kuppeln könnte.
Tramfreund

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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Hallo,

mal davon abgesehen, daß es technisch nicht möglich ist an einen B6 einen weiteren Wagen anzuhängen so frage ich mich doch, warum ein T6 nicht in der Lage sein soll 2 Beiwagen zu ziehen? Das hat doch früher mit den Rekos auch irgendwie funktioniert und die hatten sicher eine geringere Motorleistung als ein T6. Könte mir nur vorstellen, daß 2 B6 im Vergleich zu 2 Reko-Beiwagen wesentlich schwerer sind. Sicher wäre solch ein Zugverband von der Beschleunigung her nicht unbedingt daß, was Straßenbahnfahrern Spaß macht (die jammern ja schon wenn nur 1 B6 hinten dran hängt :roll: ) und einem modernen Straßenbahnbetrieb attraktive Fahrzeiten ermöglicht.

Das in Magdeburg & Leipzig noch T6-Großzüge eingesetzt werden wußte ich nicht, was sicher daran liegt, daß ich die - wenn ich denn mal in diesen Städten zu besuch bin, was meist an Wochenenden der Fall ist - nie zu Gesicht bekomme. Ebenso hab' ich noch nie selbst einen T6 auf Rostocker Gleisen gesehen, da am WE scheinbar die Nf-Wagen ausreichen.

Das die Berliner B6 betriebsfähig abgestellt sind ist schade, jedoch die sinnvollste Maßnahme, wenn weniger Fahrzeuge gebraucht werden. Leider läßt sich über ihr Schicksal momentan nur spekulieren. Selbst wenn in 5-9 Jahren die Straßenbahnstrecke zum neuen Hauptbahnhof fertiggestellt sein sollte wird man nicht so viel mehr Züge benötigen und die Wagen solange stehen lassen? Gerüchteweise sollten sie mal nach Warschau gehen, was ich jedoch für unsinnig halte, da auf Warschauer Gleisen nichts aus dem Hause Tatra unterwegs ist - und dann nur die Beiwagen? Eine andere Variante wäre gewesen, die Züge welche nicht dem Leasingvertrag unterlagen (sind glaube ich 17 Großzüge) nach Athen zu verkaufen, wo ja momentan eine Stadtbahn für Olympia gebaut wird. Das es keine Niederflurwagen sind dürfte den Leuten auch egal sein, wenns nur drum geht von A nach B zu gelangen. Aber noch sind wohl alle Wagen in Berlin.

Tramfreund, du hast so betont, daß die Wagen gründlich modernisert wurden und jetzt - nur 8-10 Jahre später sind sie abgestellt. Da ging es doch den Potsdammer KT4D nicht anders - von denen wurden auch bereits die ersten modernisierten nach Rumänien abgegeben. Die haben sich dort sicher gefreut, doch ich denke, daß auch Deutsche Städte (wie z.B. Brandenburg, Gotha und Halberstadt) diese Wagen hätten gebrauchen können. Ist aber wohl immer eine Frage des Geldes bzw. des Verhandlungspartners, denn in mehreren Fällen (KT4D-Frankfurt/O., T6-Dresden) gingen gute Wagen auf den Schrott weil sich angeblich kein Kaufinteressent fand.

Johnny

Beitrag von Johnny »

Weitere Beispiele für die ausmusterung von modernisierten tatras sind chemnitz und schwerin. chemnitz noch nicht mal so, da sind gerade nur die letzten nicht modernisierten t3 und b3 ausgemustert worden, aber schwerin schmeißt gerade alle tatras raus. ich habe erfahren, dass ALLE triebwagen richtung osten gehen. für die beiwagen gibt es in beiden städten kein kaufinteresse. da bleibt nur noch die schrottpresse. es dürfte jedoch schwierig werden, die wagen in deutschland los zu werden, da sie bekanntlich 30 zentimeter breiter sind als alle anderen tatras in deutschland. außerdem ist doch jeder größere betrieb bestrebt, alle hochflurwagen durch moderne leisere niederflurwagen zu ersetzen. also dürfte kein betrieb in deutschland bestrebt sein, gebrauchte tatras zu übernehmen mit ausnahme der 3 kt8 wagen und des tatras aus new orleans in ich glaube strausberg, oder? was rostock angeht, das fahrpersonal meckert auch schon über die tatras, bei denen aufgrund der zahlreichen kinderkrankheiten der beiwagen kein besonders guter fahrbetreib möglich ist. von den fahrern würde kaum einer den "alten" nachtrauern, glaube ich.

man kann einen b6 nicht mit einem eb57 oder b69 und wie die ganzen rekos und gothas hießen, vergleichen. die wagen besaßen nur jeweils 2 achsen und nicht 4 und waren vom aufbau in leichterer bauform gebaut. auch hier in rostock fuhren bis mitte der 90er noch gothas, lowas und rekos. die letzten g4 wurden erst 1996 außer dienst gestellt. oft fuhren die t57 mit 2 beiwagen mühelos durch die straßen. jeder tatra ist aufwendiger in der antriebstechnik und auch empfindlicher. außerdem wurden bei fast allen wagen in allen städten bei den modernisierungen die zugkraft verringert, da sie so weniger strom fressen wie vorher. und wenn sie in traktion laufen, dann fährt der 2. triebwagen sowieso mit und wird mit strom vom ersten versorgt.

es ist tatsächlich schwer, einen nfbw am WE zu sichtigen, da die 6ngtw ausreichen. immerhin fahren die bahnen nur im 20 minuten takt. sehr selten sind auf der 3 tatras am WE zu sehen. wenn "the tiger" nur am wochenende zeit hat, dann bleibt nur noch mit der bahn immer am bthf hamburger straße entlang zu fahren und die wagen beim rumstehen zu beobachten

Tramfreund
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T6A2

Beitrag von Tramfreund »

Zum Bw-Betrieb mit T6
Die Tatrawagen (PCC-Wagen)sind vom Hersteller so konstruiert, das die nur einzeln oder in Traktionen fahren können. Ich habe maximal 3xTraktionen gesehen. (Erfurt KT4D Regelbetrieb; Kosice, Kiew T3 Regelbetrieb, Halle bei B4D Mangel und Dresden zum Jubiläum im Juni 2002). Des weiteren gab es mal in Schwerin einen Versuch, einen 4Wagen Zug (Tw+Tw+Tw+Bw) einzusetzen.
Die Bw sind nur eine Entwicklung auf Wunsch der DDR.
Jugoslawien hatte anschliessend ebenfalls Bw bestellt. Zagreb B4Yu, Osjek B3Yu.
Das mit den Berliner B6 nach Warschau halte ich für unwahrscheinlich.
Polen ist bestrebt bei Neuanschaffungen Niederflurwagen zu bestellen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das die B6 mit geringen Aufwand für die polnischen Tw adaptiert werden können. Das kleinere Problem sind die unterschiedlichen Kupplungsysteme.
Die polnischen Konstal-Tw sind im konstruktiven Sinne Tatrawagen, da sie vom T1 abgeleitet wurden. Im Normalfall ist es nicht möglich einen Bw an einem Tatrawagen zu hängen, da die PCC-Steuerung nicht dafür ausgelegt ist. Bei den T3D/ T4D wurde die Steuerung so geändert, das die Tw bei dem Bremsvorgang (elektrodynamische Widerstandsbremse) die B4D-Bremsen mit Strom versorgen.
T6 werden nicht mehr gebaut (außer in der ehemaligen Sowjtunion für den inländischen Markt Typ T3M), so dass es unwahrscheinlich ist, dass Warschau noch Tw zu den Berliner B6 bekommen könnte.
Athen ist bestrebt neue Niederflurwagen zu beschaffen. Ich denke das es auch so kommen wird, denn wenn man die neue Metro dort sieht, stellt man fest, das die Fahrzeuge und Anlagen den aktuellen Stand der Technick entsprechen.
In Frankfurt waren, bei meinem letzten Besuch, im Betriebshof nur zur hälfte modernisierte KT4D abgestellt. Aufgrund ausbleibener Zahlungen wurde das Modernisierungsprogramm sofort abgebrochen.
Tramfreund

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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Hallo,

mir ist durchaus bekannt, daß keine Tatra-Bahnen mehr gebaut werden und nach den paar Wagen die in der Fabrik in Dnepropetrowsk auf einen Käufer warten (für das Geld, was so ein Tatra-Jug-Wagen kostet könnte man auch modernere Wagen russischer Bauart kaufen) ist dann ganz Schluß. Was mich interessieren würde, ob man bei Tatra-Jug nur T3M (also T6B5) aus Rohbauwagenkästen, welche aus dem Prager CKD-Werk stammten komplettiert oder auch in der Lage wäre, z.B. einen T6D5 zu fertigen. Wozu? Mit einem solchen Fahrzeug könnte man in Strausberg (wo man scheinend noch auf Wagen aus dem Hause CKD setzt) die restlichen Rekos ersetzen und hätte für jeden Bedarf das richtige Fahrzeug, denn Niederflurbahnen werden in Strausberg wohl in nächster Zeit nicht zum Zug kommen.

Das es keine größere Traktion als den Großzug gibt (gab) soll wohl auch daran liegen, daß bei längeren Zügen die Signalübermittlung z.B. beim bremsen zu lange dauert (deshalb wurde auch der Versuch in Schwerin abgebrochen).
Das der Tatra-Beiwagen nur eine Entwicklung auf Wunsch der DDR war, wofür die entsprechenden Triebwagen extra modifiziert werden mußte ist klar - nur stellt sich mir dann die Frage, ob die T3 in Tschechien dann bei Traktionsbetrieb den 2. T3 wie einen Beiwagen hinterher zogen oder ob dieser dann auch selbst fuhr.
In Prag fahren z.B. beide T3 einer Trakion aufgebügelt, bei den modernen T6A5 jedoch nur der jeweils 1. Wagen. Daraus schlußfolgere ich, daß die T3 nicht in der Lage sind, den Strom für den 2. Tw weiterzuleiten (ihn also - wäre er nicht selbst am Netz - nur hinterherziehen würden), was die T6 jedoch können.

Chris

Tramfreund
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T6A2

Beitrag von Tramfreund »

Hallo,
wenn ich richtig informiert bin, so hat Tatra-Jug eine Zeit lang auch komplette Wagen gebaut.

Straußberg hat jetzt einen T6C5 ( Prototyp New Orleans) erhalten. Somit werden die Rekowagen überflüssig.

Zur Traktionssteuerung:
Im GZ wird der Strom, den die Fahrmotoren des 2. Tw beim Bremsen erzeugen, zur Speisung der Bremssolenoiden im Bw genutzt. Deshalb wurde die Steuerung des Beschleunigers geändert.
Für die richtige Steuerung der Traktionsarten wurde bei Bw tauglichen T3/T4 ein Steuerschalter eingebaut. Beim T6 ist der nicht mehr nötig, da der Zug seine Traktionsart selbst erkennt. Die T3 ohne Bw-Steuerung werden wie der KT4D gestartet und durchgesteuert.

Das nur ein Stromabnehmer beim T6 (In Leipzig der T4D und in Bratislava fährt der 1. Tw abgebügelt) angelegt ist liegt daran, das diese Fahrzeuge eine Starkstromkupplung für Fahrstrom haben. Das können auch zusätzliche Kontakte im E-Teil der ESW Kupplung sein. Somit hast Du recht, dass in Prag ein T3, der nicht aufgebügelt ist nur gezogen wird (der bremst auch nicht mit) und Spannung für die 24V Bordanlage wird auch nicht erzeugt (Generator läuft nicht mit).
Warum ein Betrieb das so macht und ein anderer so weiß ich auch nicht.

Heute habe ich erfahren, dass in Berlin die T6/B6 Großzüge eingesetzt wurden, um die Menschenmassen vom Kirchentag abtransportiern zu können. Kann diese Meldung aber nicht bestätigen, habe es selbst nicht gesehen.
Tramfreund

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