Zoni01 hat geschrieben: ↑16.11.2021 20:56
Und wieso dürfen einige Pressevertreter im Arbeitswagen mitfahren? Ich dachte nur das darf aus Sicherheitsgründen nur das MVB-Fahrpersonal, sowie MVB-Mitarbeiter? Einfach wegen Unfallschutz, falls ein Unfall mit der Straßenbahn passiert und es dann zu Personenschäden kommt. Dann sind doch nur die MVB-Mitarbeiter finanziell abgesichert bei Personenschäden. Und nicht die Fahrgäste bzw. Pressevertreter.
Die Sitze sind doch identisch zu den T4D, die zur Fahrgastbeförderung eingesetzt werden bzw. wurden. Von daher ist der Unfallschutz doch auch identisch, denn auch im normalen Fahrzeugeinsatz mit Fahrgästen kann ein Unfall passieren. Ich könnte mir nur vorstellen, daß beim Räumeinsatz Vorschriften existieren, die Betriebsfremden das Mitfahren untersagen. Aber auch die wird man mit einer Genhmigung von der Betriebsleitung sicherlich umgehen können.
Aber da hier ja kein Schnee lag, war es auch kein Räumeinsatz und somit kann man die Präsentationsfahrt in meinen Augen wie einen normalen Fahrzeugeinsatz zu bewerten, nur eben für VIPs.
Großverbundplatte hat geschrieben: ↑18.11.2021 11:13
Zu Deiner Frage mit dem Schalter Unter Strom/Stromlos kann ich nur, ach was soll. Das dort das Wort WEICHE mit dazu steht ist Dir aufgefallen? Zu meiner Zeit als Aushilfsfahrer in Magdeburg wurden so die Weichen elektrisch gestellt, heute gibt es dieses System nicht mehr und der Schalter ist "Arbeitslos", aber eben noch vorhanden.
Aber war das nicht Magdeburg, wo gegen Ende der DDR die Weichen mit den beiden Lampen vorne auf dem Dach gestellt wurden?
Zoni01 hat geschrieben: ↑19.11.2021 09:11
Genauso wie das Geheimnis mit der Taste Waschmaschinenfahrt am T4D Pult. Das habe ich auch noch in meiner Erinnerung. Weiß aber nicht genau was es bedeutet? Vielleicht hat es was mit einer Waschanlage der Fahrzeuge im Betriebshof zu tun?
Das hat garantiert was mit der Waschanlage zu tun. Da sich Strom und Wasser nicht vertragen, ist für die Fahrt durch eine Waschanlage sicher eine besondere Schaltung nötig, um Gefährdungen des Personals auszuschließen.
M73 hat geschrieben: ↑19.11.2021 14:19
Vor der Weiche war ein kurzer Abschnitt der Fahrleitung vom Rest der Strecke isoliert. Der Stromabnehmer bekam hier kurz die Fahrspannung über einen separat messbaren Bereich. In diesem Bereich ist eine Niederohmige Stromspule mit einem definiertem Schwellwert dem Tramwagen und dem Gleichrichterwerk in Reihe geschalten. Ist der Stromfluss durch ausgeschaltete Fahrmotoren entsprechend gering, zieht diese Stromspule nicht an; erst ab einem gewissen Stromfluss schaltet die Stromspule den angrenzenden Wechselkontakt um. Unmittelbar am WIrkbereich des Fahrdrahtes ist ein zusätzlicher Oberleitungskontakt, der vom Pantographen bei der Durchfahrt überbrückt wird und den Stellvorgang einleitet - eben Abhängig von der Stellung des vorhin beschriebenen Wechselkontakt der Stromspule. In München war der Leitspruch LOS (Links Ohne Strom)- welche Richtung stromloses Durchfahren des Prüfabschnittes ermöglichte, war aber Betriebsspezifisch...
Jetzt wo Du das so schön beschreibst, kommt bei mir aus den Tiefen des Unterbewußtseins auch wieder hoch, daß es in Dresden so kleine Kästchen auf bzw. an der Oberleitung gab, aus denen unten ein Stellhebel rausschaute. Dieser wurde vom Schleifstück des Stromabnehmers betätigt. Ob der jetzt wirklich nur an den Weichen angebaut war oder auch an anderen Stellen zur Schaltung von irgendwelchen Funktionen genutzt wurde, kann ich nicht mehr genau sagen. Aber als Weichensteuerung würde es durchaus Sinn ergeben.
M73 hat geschrieben: ↑19.11.2021 14:19
Sicher hatte diese Art der Weichenstellung seine Probleme, die durchaus gelegentlich ein Rückwärts rangieren nötig machte oder auch zu dem einen oder andren Crash führte... Mit Einführung der UKW-Technik auf den Münchner Triebwägen wurde auch die Weichensteuerung entsprechend Funk-Basiert und sicherer - Der Kontakt an der Oberleitung stellte nur noch sicher, daß die Weiche nicht unter dem fahrenden Zug verstellt werden konnte.
Rückwärts wurde bei uns nicht gefahren, wenn die Weiche nicht wie gewünscht geschaltet hat. Dann wurde angehalten und die Fahrerin bzw. der Fahrer mußte aussteigen und von Hand umstellen.
Das Rückwärtsfahren hätte sich vermutlich auch nicht mit dem Schaltkästchen vertragen, denn nach dem Durchfahren des Schleifers sprang der wieder in seine Ausgangslage. Und das wurde vermutlich durch eine Feder realisiert, wofür aber dann definitiv ein Anschlag für den Schalthebel gebraucht wurde, damit dieser an der Ausgangsposition wieder anhielt.
Gruß
Fauli, der sich für die Erläuterungen und das Wiederaufleben seiner Erinnerungen bei allen bedankt.